Floß
05.05.2025 - 13:36 Uhr

Eindrucksvolle christlich-jüdische Feierstunde in Flosser Synagoge

"Füreinander streiten" heißt das Jahresthema der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Weiden. In einer Gedenkfeier in der Flosser Synagoge sendet sie ein Signal gegen Antisemitismus und Radikalismus.

Gemeinsamkeit, Toleranz und Menschlichkeit standen am Sonntag in der Flosser Synagoge im Mittelpunkt der Gedenkfeier der Weidener Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Damit setzte sie mit dem Jahresthema: „Füreinander streiten“ eine über 30-jährige Tradition fort.

Bis ins Herz drang der von Pfarrer Wilfried Römischer (Gitarre und Gesang), Kantor Andreas Kunz (E-Piano) und Franco Ricciardi (Drumset) begleitete Gesang „Hewenu Shalom alechem – Wir wünschen Frieden euch allen, Frieden in aller Welt". Die Gesellschaft bekräftigte mit dieser Feierstunde den Dialog zwischen Juden und Christen und lieferte neue, wichtige Impulse.

Die Feierstunde war zugleich eine Ansage und ein Kampf gegen Antisemitismus und Radikalismus sowie für ein friedliches Zusammenleben der Völker und Religionen. Den Beweis dafür traten einmal mehr die beiden Ortsgeistlichen, Pfarrer Max Früchtl (katholisch) und Pfarrer Wilfried Römischer (evangelisch) mit den Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft, Pfarrer Alfons Forster (Michldorf), Werner Friedmann und Matthias Langer durch ihre Vorbereitung und Organisation der Feier an. Mit Rabbiner Dannyel Morag, einem Stammgast in Floß, erhielt die Gedenkstunde eine besondere Note. Seine ergreifenden Gesänge aus Psalmen gehörten zum Höhepunkt der Feierstunde.

In ihrer Hinführung zum Jahresthema hielt Pfarrerin Edith Lang fest, dass ein „Füreinander streiten“ bedeute, gleichzeitig eine gemeinsame, friedliche Zukunft zu bauen. Noch vor dem gemeinsam gesungenen Lied: „Nun jauchzt dem Herren“, hatte Pfarrer Max Früchtl Synagoge und Kirche als „Versammlung“ verglichen und die Feier als „Schalomisierung und ein Leben mit Gott bezeichnet. Die Vorträge von Rabbiner Dannyel Morag machten deutlich, dass die Würde des Menschen unantastbar sei.

Pfarrer Alfons Forster interpretierte, noch vor dem gemeinsam gesungenen Schlusslied „Hevenu Shalom alechem“ das hebräische Wort „Schalom“. Wo Schalom herrsche, fänden sich nicht nur Sicherheit und Ruhe, sondern auch Gesundheit und Freude.

Pfarrer Forster lud zur interreligiösen Friedensandacht am 8. Mai, um 17 Uhr in der St.-Michael-Kirche in Weiden anlässlich des 80. Jahrestages zum Kriegsende, ein.

 
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