Auch wenn keine Juden mehr in Floß leben, die Tradition ihres Glaubens ist nach wie vor lebendig. Das machte die christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier am Donnerstag in der Synagoge deutlich.
Waren es in den vergangenen drei Jahrzehnten die Feierstunden aus Anlass der Woche der Brüderlichkeit, so trafen sich Juden und Christen diesmal auf Initiative von Pfarrer Alfons Forster aus Michldorf, dem Vorsitzenden für die katholische Konfession in der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Weiden. Es ging darum, Menschen aller Altersgruppen beider Glaubensrichtungen zusammenzuführen. Musikalisch begleiteten der evangelische Pfarrer Wilfried Römischer mit Gesang und Gitarre sowie Kantor Andreas Kunz am Keyboard.
Forster wies auf die Bedeutung der Gemeinschaftsfeier hin. Es geh um nichts Geringeres als um Toleranz, Verständnis, Gemeinsinn und Menschlichkeit. Pfarrer Max Früchtl beleuchtete kurz die Geschichte der vier Flosser Gotteshäuser St. Johannes Baptista, St. Johannes der Täufer, St. Nikolaus und der Synagoge. Das Zusammenwirken von Juden und Christen in Floß habe die Kommune geprägt. „ Nun jauchzt dem Herrn, alle Welt", sangen die Besucher.
Für die Jüdische Gemeinde Weiden trug Vorsitzender Werner Friedmann Psalm 145 auf Hebräisch und Deutsch vor. Nicht fehlen durften der gemeinsame Gesang „ Hevenu schalom alejchem" und der Kanon. „Schalom chaverim".
Im Schlusswort dankte Bürgermeister Robert Lindner allen Mitwirkendenden. Die Gemeinsamkeit von Juden und Christen drückte sich auch im 19. Jahrhundert aus als Rabbiner Israel Wittelshöfer zum ersten Ehrenbürger des Marktes Floß ernannt wurde.
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