Floß
31.05.2019 - 13:22 Uhr

Mit dem Findling zu sich finden

Ruhe finden – eigentlich wäre all das ganz einfach, doch im hektischen Alltag geht der Blick fürs Wesentliche allzu oft verloren. „Der Findling“ soll den Menschen helfen, wieder zu sich zu finden.

Auf Vermittlung von Dritter Bürgermeisterin Rita Rosner (Dritte von links) stellen die Planer Katrin Hartisch (links) und Herbert Hofberger (Vierter von links) den aktuellen Umsetzungsstand des Besinnungswegs vor. Bürgermeister Günter Stich (von rechts), Christine Schreiber von der Beratungsgruppe und Naturpark-Geschäftsführer Martin Koppmann schwärmen von dem gelungenen Projekt. Bild: bgm
Auf Vermittlung von Dritter Bürgermeisterin Rita Rosner (Dritte von links) stellen die Planer Katrin Hartisch (links) und Herbert Hofberger (Vierter von links) den aktuellen Umsetzungsstand des Besinnungswegs vor. Bürgermeister Günter Stich (von rechts), Christine Schreiber von der Beratungsgruppe und Naturpark-Geschäftsführer Martin Koppmann schwärmen von dem gelungenen Projekt.

„Der Findling“ ist nicht irgendein auf dem Acker gefundener Stein, sondern das lange erarbeitete Konzept eines Besinnungswegs. Die Beratungsgruppe Sonderprojekte des Ausschusses "Zukunft Floß" hatte auf Initiative von Josef Schaller das Projekt mit viel Vorarbeit in die Wege geleitet, bis das Planungsbüro von Katrin Hartisch und Herbert Hofberger mit der Umsetzung beginnen konnte. Inzwischen sind einige der zwölf Stationen beinahe fertig und lassen die Wirkung gut erahnen. „Wir wollen die Menschen anregen, mal ein bisschen in sich reinzuhören“, erklärt Martin Koppmann. Der Geschäftsführer des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald sieht in den Besinnungswegen die logische Weiterentwicklung der Trimm-Dich-Pfade und der später folgenden Naturerlebnispfade. Während zunächst mit aufwendigen Geräten den Nutzern ein Erlebnis im Freien geboten wurde, setzten die Naturerlebnispfade bereits auf eine schonende Möblierung. Das Konzept des Besinnungspfads soll nun sowohl die Natur, als auch die Kunst und den Menschen in Einklang bringen.

Auf der Würnreuther Höhe, kurz vor dem westlichen Ortseingang von Floß, ragen vor einer Hecke drei Metallstelen in die Höhe. Sie zeigen ein Samenkorn, dann den Keimling und schließlich die volle Ähre mit vielen neuen Samenkörnern. „Glaub daran, aber Du musst für Deine Idee auch etwas tun. So eine Idee muss man kultivieren“, übersetzt Planer Hofberger die Symbolik. Später wird den Wanderern eine Infotafel auf die Sprünge helfen, die wiederum nicht als plumpe Tafel daherkommt, sondern in Form eines aufgeschlagenen Buches zu den Lesern spricht. An dieser Station werde das Zusammenspiel von Mensch und Natur besonders deutlich. Die schmalen, von Menschenhand geschaffenen Terrassenfelder, die aus früheren Zeiten übrig sind, die Hecke, in der Vögel Schutz und Brutmöglichkeiten finden, und ein Streifen Kräuterwiese vor den künstlerisch gestalteten Stelen, stehe für die Verzahnung von Natur und Kultur, erklärt Hofberger. Ein Höhepunkt des Rundwegs befindet sich nur ein kleines Stück vorher. Ein Granitpodest auf der Anhöhe lädt zum Genießen des herrlichen Panoramas über die Oberpfälzer Landschaft ein. In Kürze werden noch Treppe, Geländer und vor allem die Blickrohre installiert, die die richtige Zuordnung von Dörfern, Kirchen und Höhenzügen erleichtern. „Der Weg ist bewusst vielfältig gestaltet. Es wird nie eintönig, bleibt immer spannend“, betont Co-Planerin Hartisch.

Beginn des Rundwegs ist beim Kreislehrgarten. Über die Würnreuther Höhe, den Doost und wieder zurück zum Kreislehrgarten sollen Spaziergänger auf acht Kilometern Wegstrecke zu sich und schließlich wieder zurück in den Alltag finden. Eine Strecke, die vielleicht auch begleitet mit einem Naturparkranger oder im Rahmen einer szenischen Führung mit Schauspielern gestaltete werden könnte, wie Christine Schreiber ausführt, die das Konzept in der Beratungsgruppe mit ausgearbeitet hat. Der Markt Floß hat 150.000 Euro für das Projekt bereitgestellt, wovon 50 Prozent durch den Naturpark gefördert werden. Dank richtet Bürgermeister Günter Stich an die Bauhofmitarbeiter und die Grundstückseigentümer, die das Projekt ermöglicht hätten. Die offizielle Einweihung soll noch heuer stattfinden.

 
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