Floß bereitet sich vor 1075-Jahr-Feier auf Besucheransturm vor

Floß
31.05.2023 - 16:37 Uhr
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Die Flosser freuen sich auf die 1075-Jahr-Feier und das Heimatfest. Vor dem ersten Festwochenende gibt es für die freiwilligen Helfer viel zu tun. Festleiter und Zweiter Bürgermeister Oliver Mutterer bleibt bei aller Euphorie entspannt.

Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit fiebern die Flosser den zweiwöchigen Festivitäten zur 1075-Jahr-Feier samt 5. Heimatfest entgegen. Von Freitag, 2. Juni, bis Sonntag, 11. Juni, will sich der Markt von seiner besten Seite zeigen. Festleiter Oliver Mutterer und sein Team geben auf den letzten Metern Vollgas. Sogar das Wetter – der einzige Faktor, den der 50-jährige Cheforganisator nicht persönlich beeinflussen kann – scheint mitzuspielen. Nicht mehr mitspielen wollte dagegen Mutterers Leiste. Nach einem Bruch derselbigen musste er sich in der vergangenen Woche einer OP unterziehen. Eine lange Schonzeit kann sich der zweite Bürgermeister jedoch wenige Tage vor Festbeginn nicht gönnen.

Mutterers Telefon steht kaum mehr still. Er hat sich in den vergangenen Monaten an ständige Anrufe, Mails und Whatsapp-Nachrichten gewöhnt. Alles dreht sich um die Jubelfeier. "Wir haben insgesamt 14 verschiedene Whatsapp-Gruppen." Bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Hiobsbotschaften wie zum Beispiel vier krankheitsbedingte Personalausfälle vor dem Zeltaufbau am Mittwoch bringen ihn nicht wirklich aus der Ruhe. Ein paar Anrufe bei Vereinsvorsitzenden und die Welt des Festleiters ist wieder in Ordnung. "Das klappt bei uns wirklich super." Vor allem auf die Festburschen und -mädchen sowie die festerprobten Zusammenschlüsse, Cylinderclub Floß (CCF) und Ländlicher Burschenverein (LBV), könne er sich zu jeder Zeit verlassen. Genauso wichtig sei die Unterstützung durch Feuerwehr und Gemeindemitarbeiter.

Engagement nicht selbstverständlich

Gerade nach der Pandemie sei es keineswegs selbstverständlich, dass sich Bürger ehrenamtlich einbringen. Umso stolzer mache es den Festleiter, dass all seine Aufrufe und Bitten um Unterstützung immer auf offene Ohren gestoßen seien. Jüngstes Beispiel: "Wir brauchen noch ein paar Taferlburschen oder -mädchen." Vom Schankwirt bis zum Parkplatzeinweiser - die Liste der Freiwilligen ist lang. Die Tatsache, dass die Flosser an den beiden Festwochenenden an zwei verschiedenen Orten feiern, macht die Organisation nicht gerade einfacher. "Mit 30 Mann bauen wir auf dem Sportgelände rund 18 Stunden lang das Festzelt auf. Fast zeitgleich muss die Chipsihalle samt Außenbereich hergerichtet werden."

Die verschiedenen Teams funktionieren einwandfrei. Als Beispiel nennt der Festleiter die AG Medien. "Wir wollen die Festschrift so aktuell wie möglich gestalten. Die Leute der AG Medien haben das ganze Wochenende voll durchgezogen. Da rollt wirklich was. Heute Nacht haben sie alle nochmal gelesen und ausgebessert. Ich habe allein in dieser Gruppe von heute Nacht 108 WhatsApp-Nachrichten." Die Festschrift ging am Mittwoch in Druck. Mutterer und sein Bruder Alexander leisteten einen ganz persönlichen Beitrag, indem sie der AG einen Videofilm zur Verfügung stellten, auf dem ihr bereits verstorbener Vater Harald die ausgelassenen Jubelfeiern des Markts Floß im Jahr 1976 auf seiner Super-8-Kamera festgehalten hatte.

Stimmungskurve steigt

Damals wie heute gelte: "Wenn es um Feste geht, macht uns Flossern keiner was vor." Die Nachwuchstalente aus Reihen der Festburschen und -mädchen seien jetzt bereit für die eigene Sause. In den zurückliegenden Monaten hätten sie so gut wie jedes Bierzelt in der Umgebung unter die Lupe genommen, um gute wie weniger gute Erkenntnisse mitzunehmen. "Ich bin optimistisch, dass alles klappen wird." Dabei seien die Rahmenbedingungen anfangs alles andere als optimal gewesen: "Wir haben mit den Planungen mitten in der Coronapandemie begonnen. Da bestellst du keinen Comedian für 100 000 Euro. Wir wollten auf dem Teppich bleiben und keine Steuergelder verbrennen. Das Ziel ist die schwarze Null. Das erwirtschaftete Geld wird in eine Kasse, die Gemeindekasse, fließen. Aber wir werden uns was einfallen lassen. Ein gescheites Helferfest ist das Mindeste."

Als Festleiter sieht er sich in der Pflicht: "Jeder hat seinen Job. Und mein Job ist es, die Leute bei Laune zu halten. Bisher gibt es keine Ermüdungserscheinungen. Und ich bin mir sicher, dass das auch so bleiben wird." Vor allem die Festtage werden für die Helfer anstrengend. Allein für den Festumzug am Sonntag, 11. Juni, haben sich 90 Gruppen aus dem ganzen Landkreis angemeldet. Mit 100 zusätzlichen Tischgarnituren vor dem 2000-Personen-Zelt und einer extra Außenschankanlage will man den durstigen Kehlen lange Wartezeiten ersparen.

Das Personal wird nur kurze Verschnaufpausen bekommen. Mutterer hat an alles gedacht. Zusammen mit seiner Frau Gisela und zwei weiteren Mitstreiterinnen wird er sich im "Café Seelenfrieden" (so nennt er das kleine Personalzelt) als eine Art privater Caterer um die Helfer kümmern. "Wir werden einen Rückzugsbereich schaffen. Vielleicht stellen wir eine alte Couch rein, ein paar Liegen zum Ausruhen und eine Kaffeemaschine." An kreativen Ideen für ein gelungenes Fest mangelt es jedenfalls nicht.

Hintergrund:

Festprogramm 1075 Jahre Floß und 5. Heimatfest

  • Freitag, 2. Juni, 19.30 Uhr : Rockkonzert "948 ad Flozzun" in der Chipsihalle
  • Samstag, 3. Juni, 12 bis 17 Uhr: Kinderfest rund um die Chipsihalle und Bocklradweg. Mitmachkonzert der Donikkl-Crew um 14 Uhr und 15.30 Uhr.
  • Samstag, 3. Juni, 18 Uhr: 25 Jahre Flosser Landwehr in der Chipsihalle mit der Band „Hoarschoarf“
  • Sonntag, 4. Juni, Aktions- und Familientag rund um den Bocklradweg: ab 10 Uhr Frühschoppen und Mittagessen, ab 11 Uhr Aktionstag, Hollerküchlfest des Obst- und Gartenbauvereins am Kreislehrgarten.
  • Montag, 5. Juni, 14.30 Uhr: Geoparkrangerführung durch den Doost
  • Mittwoch, 7. Juni, 20 Uhr: Martina Schwarzmann "ganz einfach" im Festzelt am Sportplatz
  • Donnerstag, 8. Juni, 10 Uhr: Tag der Flosser am Sportzentrum
  • Freitag, 9. Juni, 20 Uhr: Party mit den "Stoapfälzer Spitzbuam" im Festzelt
  • Samstag, 10. Juni, 20 Uhr: Party mit der "Eslarner Showband" im Festzelt
  • Sonntag, 11. Juni, 14 Uhr: Großer Jubiläums-Festzug und Party im Festzelt
 
 

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