Auch wenn er sich nach seiner schweren Erkrankung im vergangenen Jahr wieder erholt hat, eine große Feier steht am Gründonnerstag in Würzburg nicht auf dem Programm: Ganz schlicht begeht Pater Leo Beck im Franziskanerkloster in Würzburg seinen 85. Geburtstag.
Natürlich werden heute viele Flosser und darüber hinaus dankbar an „ihren Pater Leo“ denken. Sie müssen sich aber noch bis Juni gedulden, um ihm zum Geburtstag nachträglich die Hand zu schütteln. Zur großen Festwoche beim 5. Flosser Heimatfest wird der Träger der Bürgermedaille dann mit seinen Flossern feiern.
Aber ganz untergehen wird der Ehrentag in der Zentrale der deutschen Franziskaner-Minoriten wegen des Gründonnerstags doch nicht, wie Guardian Pater Adam Kalinowski versichert. Bei einem festlichen Mittagessen wird der Hausobere den beliebten Ordensmann aus der Oberpfalz in einer Ansprache entsprechend würdigen.
Schließlich gehört Pater Leo zu den markantesten Köpfen der deutschen Franziskaner-Minoriten der Gegenwart und war viele Jahre für den Orden in aller Welt unterwegs. Von 1995 bis 2007 war er in Rom als Generalassistent für alle Klöster in Zentraleuropa mit rund 270 Brüdern zuständig. Der Mitarbeiter des Generalminister bildete sozusagen eine Brücke zwischen den Provinzen und der Ordensleitung in der Ewigen Stadt.
Anschließend kehrte er nach Würzburg zurück, wo ihn die Mitbrüder mit 69 Jahren noch zum Provinzial und damit bis 2011 zum Chef der deutschen Minoriten wählten. Schon 1986 hatte der Sohn einer Flosser Arbeiterfamilie in der Zentrale das Vertrauen als Guardian erhalten.
Gleich im ersten Jahr seiner Amtszeit wurde die Würzburger Minoritenkirche bei einem Brandanschlag schwer beschädigt. Pater Leo nutzte die Gelegenheit und ließ das Gotteshaus, das wegen seiner Schlichtheit zu den schönsten in der Domstadt zählt und eine Pieta` von Tilman Riemenschneider beherbergt, wieder im ursprünglichen gotischen Stil aufbauen. Einen weiteren Millionenbetrag verschlang die Sanierung des Klosters. Gerne denkt der Jubilar auch an seine Zeit von 2010 bis 2016 als Pfarrvikar in Kist und Reichenberg zurück. Hier erfreute sich der Priester und Seelsorger mit Leib und Seele großer Beliebtheit.
In all den Jahren hält der treue Fan des 1. FC Nürnberg regelmäßig Kontakt zu seiner Heimatgemeinde Floß. Der glaubwürdige Verkünder der Frohen Botschaft verbringt hier aber nie nur einen Erholungsurlaub, sondern ist stets auch pastoral tätig. Das rechnen ihm die Flosser hoch an. Vielen Menschen brachte er bei Pilgerreisen Rom und Assisi nahe.
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