Floß
03.02.2023 - 11:25 Uhr

Flosser Waldbauern kämpfen weiter gegen den Borkenkäfer

Borkenkäfer und Klimaveränderung. Zwei drängende Probleme, um die sich in der Jahreshauptversammlung der Waldbesitzervereinigung Floß und Umgebung alles dreht. Wer einen Wald bewirtschaftet, muss flexibler werden, heißt es.

Der Mitgliederbetreuung räumt die Waldbesitzervereinigung Floß und Umgebung (WBV) hohen Stellenwert ein. Vorsitzender Willy Meierhöfer aus Haupertsreuth legt darauf besonderen Wert. Er schätzt die Zusammenarbeit mit Geschäftsführer Michael Bock und Forstamtmann Sebastian Höllerer von der Flosser Forstdienststelle.

Deutlich wurde dies wieder in der Jahresversammlung am Lichtmesstag im Gasthaus Plödt in Diepoltsreuth. Der Jahresbericht des Vorsitzenden bezog sich auf die Jahre 2020 bis 2022. Hauptthema: der Borkenkäferbefall. Die WBV wies in Haupertsreuth einen Lagerplatz für Käferholz aus. Durch den Ausfall von Holzwart Erwin Vollath übernimmt Geschäftsführer Michael Bock die Planungen für Harvestereinsatz und Holzeinschlag. Im Oktober 2021 kam erstmals der neue Sägeholzspalter zum Einsatz, er wurde mit über 40 Prozent öffentlich gefördert. Mit 377 Betriebsstunden habe sich das Gerät schon bezahlt gemacht. Es kann auch von Nichtmitglieder benützt werden. Die Holzvermarktung wird ab 2023 über die Forstbetriebsgemeinschaft Neustadt Süd abgewickelt.

Der Jahresbericht von Geschäftsführer Bock befasste sich eingangs mit dem Klima, das in den letzten drei Berichtsjahren, viel Hitze und wenig Niederschlag gebracht hat. Darauf müsse man sich jetzt einstellen. Der Winter wird nicht mehr die klassische Zeit für die Holzernte sein können. Das bedeute, dass die Waldbesitzer die sich bietenden Zeitfenster konsequenter nutzen müssen. Damit verbunden sei eine hohe Flexibilität und eine enge Kommunikation sowohl mit der WBV als auch mit den Unternehmen.

Bock sagte, dass die Witterung derzeit die kontinuierliche Holzbereitstellung (Rücken) und Abfuhr erschwere. Verlängert wurden die Rundholzverträge. Derzeit liefen Verhandlungen mit Sägewerken. Nachgefragte Sortimente sind laut Bock Fichte Stammholz und Fichte Faserholz, zwei Meter oder drei Meter im Bereich von 8 bis 32 Zentimeter Dicke, ohne Rinde. Die Empfehlung der Flosser WBV für die nächsten Jahre sei eindeutig: Das Auf und Ab eines Jahres werde sich nicht ändern. Die Waldbesitzer müssen die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, annehmen und den Wald aktiv bewirtschaften. Das bedeute bei Pflanzung nicht nur auf eine Baumart setzen, Pflege für einen stabilen Wald und Holzernte und Holz dann nutzen, wenn Nachfrage besteht. Bock bezifferte die jährlichen Einschläge mit bis zu 7500 Kubikmeter im Geschäftsbereich der Flosser WBV.

Bernhard Irlbacher stellte die Bilanz der Geschäftsjahre 2020, 2021 und 2022 vor. Auch der Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2023, der in Einnahmen 42.350 Euro und in Ausgaben 41.505 Euro vorsieht, fand Zustimmung.

Referiert hat in der Versammlung Stefan Haise vom Rundholzeinkauf Ziegler, Betzenmühle.

Bürgermeister Robert Lindner machte auch im Namen seiner Kollegen Josef Beimler, Waldthurn, und Markus Ludwig, Störnstein, der Flosser Waldbesitzervereinigung ein Kompliment für ihre gezielte Betreuung der Mitglieder und der Geschäftsabläufe.

 
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