Der “Tag des offenen Denkmals“ stand am Sonntag ganz im Zeichen der Vorstellung des ältesten der rund 60 in der Denkmalschutzliste festgehaltenen Baudenkmäler im Markt: die frühere Simultankirche und heutige evangelische Kirche St. Johannes Baptista. In ihr spiegelt sich die über 1074-jährige, geschichtsträchtige Kommune wider.
Pfarrer Wilfried Römischer hat die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde bei diesem Denkmaltag gut einbezogen. Mit dem Flosser Studiendirektor Gerd Lindner hat er einen profunden Kirchenführer gefunden, der jeweils vor und nach der musikalischen Andacht Führungen übernahm.
Circa 50 Zuhörern vermittelte Lindner viel Wissenswertes über die Geschichte der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und zum denkmalgeschützten Ensemble "Friedhofring". Er erzählte vom wehrhaften Charakter der gotischen Kirche, die am Südostpfeiler die Bauinschrift 1503 trägt und im Spätbarock umgestaltet wurde. Es sei der Anfang einer reformatorischen Erneuerungsbewegung in Floß gewesen. Bereits 1554 hatte man die ersten Kirchenbücher angelegt, die bis heute noch erhalten sind.
Auch viele Details – von der Eingangstüre bis zum noch erhaltenen Brauch des Turmblasens – ließ Lindner nicht unerwähnt. Der älteste sakrale Gegenstand in der Kirche sei der aus heimischem Granit angefertigten Taufstein mit Kruzifix und Bild von Martin Luther. Die geschichtliche Lehrstunde hatte ihren Höhepunkt in der Besteigung des Kirchturmes.
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