Unter den interessierten Augen der drei Bürgermeister Günter Stich, Oliver Mutterer und Rita Rosner sowie den Markträten Eleonore Dressler und Manfred Venzl zeigte Werner Fritz die neuesten Objekte, die in seiner Abteilung „Kunst und Handwerk“ von den Jugendlichen und Kindern erstellt worden sind. Handytaschen aus Leder, handgenäht und fantasievoll verziert, sind die ersten Exemplare aus seinem Kurs. Bereits auf einer Sahara-Reise vor 35 Jahren habe er diese Art des Bearbeitens und Verzierens bei den „Touareg“ gesehen. „Wenn Winnetou ein Smartphone besessen hätte, würde er es in eine Lederhülle stecken“, ist im neuen Programm zu lesen. Am 9. November von 14 bis 18 Uhr hat jeder ab 10 Jahren die Möglichkeit dazu.
„Wir machen alles, was in der Schule nicht mehr gemacht wird“, so Fritz. Die Vernachlässigung der handwerklichen Tätigkeiten in den Schulen habe Spuren bei den Kindern hinterlassen. Ihre Fähigkeiten werden gar nicht mehr ausgebaut, sie verlieren Talente und ihre Fertigkeiten. Dementsprechend wird nun auch der Bereich „Holz- und Metallwerkstatt“ auf neue Beine gestellt und zieht in die ehemalige Galerie, um einen ganzjährigen Betrieb zu gewährleisten. Buchbinden, Mosaikspiegel, Keramikarbeiten und die Ton- und Werkgruppe runden sein Programm ab.
Irene Fritz dankte für die gute Zusammenarbeit dem Leiter des Kreisjugendrings, Martin Neumann. Man habe bereits 11 Workshops mit sehr guten Erfolg zusammen abgehalten. Dies könne und werde man weiter ausbauen. An die Adresse von Barbara Mädl, Kulturbeauftragte des Landkreises Neustadt/WN, richtete Fritz ihren Dank für die Zwischenförderung des Projektes „Jugendkunstschule“. Mit je 7000 Euro leisten der Landkreis und die Stadt Weiden einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Kulturwerkstatt Kalmreuth, Kunstbau Weiden und „Kinder im Museum“. Somit ist man zumindest 2020 auf einer abgesicherten Schiene. Derzeit laufen seitens des Landesverbands der Jugendkunstschulen Gespräche mit dem Kultusministerium, um Strukturen und Organisation des Projekts zu verbessern. Irene Fritz, selbst Beirat im Vorstand des Landesverbands, ist überzeugt, dass es gelingen kann, dieses Projekt und somit auch die Kulturwerkstatt langfristig auf gute Beine zu stellen.
Parallel dazu würde auch an der Satzung des eigenen Vereins gearbeitet, damit eine gemeinnützige Trägerschaft für Kulturwerkstatt und Kunstbau gegründet werden kann. Dies ist Voraussetzung für einen ordentliche zukünftige Finanzierung. Zudem kann man dadurch auch Projekte wie die „Kunst-Grundschule des Bezirks“ an Land ziehen.
Marketing und Eigenwerbung sei ein weiterer Faktor auf dem Weg zur gesicherten Zukunft. „Die Teilnahme am Flosser Maimarkt war für uns ein toller Erfolg“, sagte Irene Fritz. "Da kamen Kontakte und Kursteilnehmer dabei raus." Auch der Kontakt zu den Schulen müsse weiter gepflegt und ausgebaut werden. So nehmen zum Beispiel derzeit im wöchentlichen Wechsel alle Klassen der Mittelschule Waldsassen an Kursen teil. Das wünsche man sich auch von anderen Schulen.
Weiter folgen die Kurse Papierwerkstatt, Lichtexperimente und Klangräume. Ein Dauerbrenner ist der „Kinderkunstraum“ jeden Dienstag ab 15.30 Uhr. Auch die Kindergeburtstage mit unterschiedlichsten Angeboten werden gerne angenommen.
Bürgermeister Günter Stich sicherte seinerseits die Unterstützung des Markts zu. Er werde auch dem zukünftigen Marktrat diese Bitte mit auf den Weg geben. Auch wurde angeregt, die Kulturwerkstatt und das Gesamtprojekt Jugendkunstschule in die Kampagne „NEW-Perspektiven“ mit aufzunehmen.
Weitere Informationen gibt es auch unter www.kulturwerkstatt-info.de, oder in den Programmheften im Rathaus Floß und am Infopunkt bei BM-Office in Floß.
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