Floß
19.10.2018 - 08:41 Uhr

Schulsanierung unwirtschaftlich?

Die Kosten für die Generalsanierung der Schule steigen nach einer erneuten Kalkulation von 5,3 auf 7,6 Millionen Euro. Nun muss die Regierung entscheiden, ob sie die Maßnahme fördert oder als unwirtschaftlich gegenüber einem Neubau ablehnt.

Die Preisexplosion in der Baubranche führt jetzt auch zu großen Kostensteigerung bei der Sanierung der Flosser Schule. Ist das Projekt unrentabel? Der Marktrat diskutiert. Bild: Gerhard Götz
Die Preisexplosion in der Baubranche führt jetzt auch zu großen Kostensteigerung bei der Sanierung der Flosser Schule. Ist das Projekt unrentabel? Der Marktrat diskutiert.

Der Marktrat hält nach wie vor mehrheitlich an einer Sanierung der 1954 gebauten Grund- und Mittelschule fest. Auch der neue Schulleiter Gerhard Steiner sprach sich vor den Markträten für eine Sanierung aus; ein Neubau, selbst wenn er etwas billiger sei, könne nie den Komfort und die Lernumgebung bieten wie die großzügigen Räume der bestehenden Schule. Klassenzimmer würden in neuen Schulen heute so klein geplant, dass man sich kaum mehr umdrehen könne.

Baupreis-Explosion schuld

Doch warum die Kostensteigerung? Und warum eine erneute Kalkulation? Zur Erinnerung: Die Planungen waren im vergangenen Jahr gestoppt worden, weil sich neue Fördermöglichkeiten ergeben hatten. Die neuerliche Kostenberechnung hat nun die Regierung angestoßen, die nach den Preissteigerungen im Baugewerbe nicht auf der Grundlage von Zahlen aus dem Jahr 2016 über eine Förderung entscheiden wollte. Mit der Explosion der Preise in der Baubranche haben die Architekten in der Marktratssitzung auch den Großteil der Kostensteigerung erklärt. Es gibt aber auch noch andere Gründe, die die Planer Markus Götz und Thomas Eckert dem Gremium erläuterten.

Nachdem man ursprünglich geplant hatte, die bestehende Heizungsanlage weiter zu verwenden, habe man nun erkannt, dass dies nicht sinnvoll sei. Auch müssten die Wasser- und die Elektroleitungen komplett ausgetauscht werden. Überdies sei die jetzt gewünschte Lehrküche einschließlich der dafür notwendigen Infrastruktur und der dadurch bedingten Änderungen am Gebäude damals nicht in der Planung enthalten gewesen.

Drei Millionen Eigenanteil

Die Architekten sprachen in der Marktratssitzung von einem Eigenanteil der Gemeinde von 2,9 Millionen Euro, vorausgesetzt, die Fördersätze änderten sich nicht. Es dürfte sogar noch etwas mehr als diese 2,9 Millionen werden, da Manfred Venzl (CSU/FL) ein Rechenfehler bei einem Bauabschnitt aufgefallen war, den die Architekten einräumten.

Eine für den Marktrat entscheidende Frage beantwortete Kämmerer Klaus Grünwald: Kann die Gemeinde sich das überhaupt leisten? Den Worten Grünwalds zufolge kann sie das, wenn auch vermutlich nicht ohne Kreditaufnahme. Der Markt habe jedoch in den vergangenen zwei Jahren Rücklagen für die Sanierung geschaffen.

Sanierung unwirtschaftlich?

Mehrere Markträte warfen den Architekten vor, schon 2016 unzureichend geplant zu haben. Sabine Müller (SPD) sagte, die damalige Kostenberechnung ohne neue Heizung sei doch vollkommen unrealistisch gewesen. Thomas Eckert entgegnete, man habe seinerzeit den Auftrag gehabt, so sparsam wie möglich zu planen. Heinz Kett (FDP/UB) fragte die Architekten: „Mit welchen Überraschungen müssen wir denn noch rechnen?“ Harald Gollwitzer, dessen CSU/FL-Fraktion ursprünglich einen Neubau favorisiert hatte, fiel auf, dass nach der Berechnung ein Neubau etwa 500.000 Euro billiger sei als die Sanierung. Eckert gab zu, die Regierung könne zu dem Schluss kommen, dass die Sanierung unwirtschaftlich sei.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.