Floß
13.03.2023 - 10:34 Uhr

Soldatenkameradschaft Floß: Seit 150 Jahren Einsatz für Frieden und Freiheit

Die Flosser Soldatenkameradschaft 1870 feierte am Samstagabend mit Verspätung das 150-Jährige. Die Festredner betonten, wie wichtig der Einsatz der Kameradschaften als Mahner für den Frieden sind.

Schon das Totengedenken am Kriegerdenkmal als Auftakt der Jubiläumsfeier war eine machtvolle Demonstration gegen das Vergessen, was in den beiden letzten Weltkriegen geschehen ist. Dieser Eindruck wiederholte sich beim ökumenischen Festgottesdienst in der evangelischen Kirche, zelebriert von Pfarrer Max Früchtl und Pfarrer Wilfried Römischer, gemeinsam mit dem evangelischen Militärpfarrer Holm Haschker. In Liedern, Fürbitten und Gebeten, in der Predigt sowie im Musikstück von Haschker (Saxophon) mit Andreas Kunz (E-Piano) ging es um den Einsatz für Frieden und Freiheit durch den Jubelverein.

Die Feierlichkeiten erhielten durch die Anwesenheit der Schirmherrn Oberst a.D. Richard Drexl, Präsident im Bayerischen Soldatenbund (BSB), und Landrat Andreas Meier sowie durch zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft eine besondere Note. Bei allen Ansprachen war am Ende das „In Treue fest" gleichsam als Schwur für den fortwährenden Einsatz für Frieden und Freiheit zu hören.

Den Festabend leitete die Flossenbürger Blaskapell’n unter Franz Völkl ein. Vorsitzenden Hans Eismann griff in seiner Festansprache den Krieg im Osten Europas, der die Welt dem Atem anhalten lasse, die hohe Inflation und die unaufhaltsamen Preissteigerungen als Themen auf. Es sei die Aufgabe der Kameradschaften, gerade in solch schwierigen Zeiten alles zu tun, damit Werte und Tradition erhalten bleiben, zu mahnen und zu gedenken.

Die Jubelkameradschaft mit ihren 79 Mitgliedern, davon eine Frau, wisse darum und werde sich weiter dafür einsetzen.

Die Flosser Kameradschaft sei einer der ältesten im Bayerischen Soldatenbund, stellte Präsident Drexl fest. "Leider sind in den letzten 25 Jahren die Bundeswehr vernachlässigt und falsche Akzente gesetzt worden." Als Kernfehler bezeichnete Drexl die Abrüstung. Man habe die Abschreckung vergessen. Soldatenvereine treten für eine wehrhafte Demokratie ein und seien eine unverzichtbare Selbsthilfeorganisation, sagte Drexl. Landrat Andreas Meier stellte das Wachsam sein ebenso heraus wie die Tatsache, dass man aus den früheren Entscheidungen der Bundesregierung Schlüsse ziehen müsse. Der Jubelkameradschaft dankte er dafür, dass sie als Mahner auftrete, was auch Bürgermeister Robert Lindner in seinem Grußwort deutlich unterstrich. Die Soldatenkameradschaft sei eine wichtige Institution in der Gemeinde.

Die Ehrung langjähriger Mitglieder war ein Höhepunkt des Abends. Ausgezeichnet wurden: Angelika Eismann mit dem Verdienstkreuz II. Klasse. Das Verdienstkreuz I. Klasse erhielten Gerhard Schaller, Fritz Sommer und Bernd Schnappauf. Das große Verdienstkreuz am Bande durften Günter Helgert, Martin Landgraf und Ehrenmitglied Fred Lehner in Empfang nehmen. Zu einem kleinen Highlight wurde die Bilderschau über das Vereinsleben der Soldatenkameradschaft vom Jahre 2010 bis heute.

 
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