Floß
09.09.2024 - 15:09 Uhr

Weidener Arbeitskreis begeistert in Floß mit internationaler Schmetterlingsausstellung

Farbenpracht und Artenvielfalt zeigen sich bei der Schmetterlingsausstellung des Entomologischen Arbeitskreises in Floß. Exponate von 65 Ausstellern aus 7 Ländern bieten Einblicke in die einzigartige Insektenwelt unserer Erde.

Die Schmetterlingsausstellung des Entomologischen Arbeitskreises Weiden in der Flosser Mehrzweckhalle war ein farbenprächtiges Ereignis. Sie zeigte aber auch die Vielfalt von Schmetterlingen und Käfern, die es in den fünf Erdteilen gibt.

65 Aussteller aus sieben Ländern präsentierten in der Flosser Mehrzweckhalle ihre Sammlungen, die von der nur 1,5 Millimeter großen Minimiermotte bis hin zum faustgroßen Käfer "Goliath" oder zum fast überdimensional großen Atlasfalter mit 30 Zentimeter Spannweite reichten.

Manfred Ströhle, Zweiter Vorsitzender des Entomologischen Arbeitskreises, berichtet am Rande der Schmetterlingsausstellung, dass über 30 Sammler und Aussteller tags vorher im Naturfreundehaus Trauschendorf Vorträgen gelauscht und auch in dieser Einrichtung übernachtet haben.

Die Fachvorträge bezogen sich unter anderem auf "Gelblinge aus Argentinien" und "Mit dem Schmetterlingsnetz durch Armenien". In der Ausstellung zeigten Sammler aus Weißrussland, Ukraine, Slowakei, Tschechien, Österreich, Frankreich und natürlich aus Deutschland selbst, ihre einmaligen Exponate.

Die Flosser Schmetterlingsausstellung ist die zweitgrößte Börse in Deutschland, die größte Börse in Bayern und die einzige Börse, die keinen Eintritt verlangt, damit auch Eltern ihren Kindern diese Tierwelt und damit auch die Notwendigkeit des Naturschutzes kostenlos nahebringen können, erklärte Manfred Ströhle, der in Kürze wieder Exkursionen nach Südafrika unternimmt.

Relativ problemlos ist nach den Worten Ströhles das Mitnehmen der Schmetterlinge und Käfer aus den fremden Ländern nach Deutschland, weil in mehreren Ländern das Sammeln von Schmetterlingen und Käfern erlaubnisfrei sei. Er aber habe, falls notwendig, immer eine Sammelerlaubnis dabei, die er bei Bedarf dem deutschen Zoll vorweisen könne.

Das Präparieren eines Tieres nimmt im Durchschnitt eine Stunde in Anspruch. Das Tier werde nur ausgenommen und getrocknet, jeder Schmetterling werde dann mit einem kleinen Zettel beschrieben, worauf der Name, das Fundland und weitere wichtigen Angaben ersichtlich seien. "Jedes Tier ohne Briefchen ist wertlos".

Er selbst habe 250.000 Präparate in seiner Sammlung, was bedeute, dass dies die größte Privatsammlung für Falter in Europa sei, arbeite mit namhaften Museen weltweit zusammen und erhalte regelmäßig Besuch von ausländischen Museen. "Diese Sammlung wurde in 61 Jahren zusammengetragen, ich bin 67 Jahre alt und habe mit sechs Jahren zum Sammeln begonnen", klärt Manfred Ströhle über seine Leidenschaft und somit dieses "Zahlenspiel" auf.

Wer allerdings aus seinem Hausgarten Maden kennt, muss wissen, dass diese in ihrer Größe bei manchen Faltern und Käfern in einer "ganz anderen Region" liegen. "Es gibt Maden, die sind so groß wie eine Stadtwurst", berichtet Manfred Ströhle.

Der Entomologische Verein Weiden hat aktuell 30 Mitglieder mit einem relativ hohen Altersdurchschnitt. "Wir würden uns über Nachwuchs deshalb sehr freuen", betont Manfred Ströhle.

 
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