Mit einer riesigen Überraschung und Freude zugleich verliefen die Aufräumungsarbeiten im früheren Herz-Jesu-Haus, das der Erbauer der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Geistlicher Rat und Pfarrer Jakob Raß im Jahre 1907 errichtete. Übertragen hatte Pfarrer Raß das Gebäude den Mallersdorfer Schwestern. Das Haus beherbergte eine Kinderschule, eine Haus- und Krankenpflege und später eine Nähschule.
Mit dem Wegzug der Mallersdorfer Schwestern im August 1969 wurden Mietwohnungen eingerichtet. Auch die Pfarrbücherei war untergebracht. Geistlicher Rat Raß hatte dort seinen Lebensabend bis zu seinem Tode 1958 verbracht. Das Haus ist derzeit unbewohnt, es steht eine weitere Sanierung an. Geplant ist die Einrichtung eines Kommunikationszentrums.
Aufgefunden wurde eine aus Gips gefertigte, knapp 40 Zentimeter große und handbemalte Figur des Heiligen Josef mit dem Jesuskind. Der „Patron der Arbeiter und Holzfäller" sollte in der Pfarrkirche einen Ehrenplatz erhalten. Nicht zuletzt deshalb hatten sich die Helfer für eine Restaurierung der Figur entschieden und den Künstler der in der Pfarrkirche aufgestellten Jahreskrippe, Gerhard Schiener aus Ebnath, den Auftrag erteilt. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Heiligenfigur schon seit Bezug des Herz-Jesu-Hauses im Jahre 1907 dort befindet, also weit über 100 Jahre alt ist.
Der Heilige Josef hat im linken Seitenaltar der Pfarrkirche, wo die Heilige Familie abgebildet ist, einen festen Platz. Der Altar stammt aus dem Jahre 1723 und ist ein echter Akanthusaltar. Auch die aus dem Jahre 1901 stammende Vereinsfahne des Katholischen Männervereins trägt das Bild des Schutzpatrons der Arbeiter. Für die Pfarrgemeinde hatte der Heilige Josef schon immer eine große Bedeutung. Seinen Namenstag feierte früher der Katholische Männerverein am 19. März jeden Jahres in einem Festgottesdienst.
Dem Krippenteam mit Wolfgang und Birgit Kraus sowie Loni und Helmut Weig ist es ein Herzensanliegen, dass die nunmehr restaurierte Heiligenfigur einen Ehrenplatz in der Jahreskrippe der Pfarrkirche findet. Die Kosten für die Restaurierung der Heiligenfigur hat ein Mitglied des Katholischen Männervereins übernommen. Der ehrenamtliche Dienst für die wiederkehrenden Neugestaltungen der Jahreskrippe liegt in den Händen der Eheleute Loni und Helmut Weig und Wolfgang und Birgit Kraus. Pfarrer Max Früchtl ist die Freude ins Gesicht geschrieben. Er fand für diese Initiativen lobende Worte.
Der Heilige Josef
- Neben dem Josefstag am 19. März wird seit 1955 auch der 1. Mai als "Josef der Arbeiter" gefeiert.
- Papst Pius XII. hat den seit 1889 als "Kampftag der Arbeiter" begangenen Tag als Zeichen der Aussöhnung mit der Arbeiterschaft eingeführt. Damit soll der Heilige geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusst gemacht werden.
- Josef ist Patron der gesamten Kirche (seit 1870), von Mexiko, den Philippinen, Kanada, Peru, Böhmen, der Steiermark, von Kärnten und Tirol, des Bistums Osnabrück und des Erzbistums Köln. Außerdem ist er der Patron der Ehepaare und der Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher, der Zimmerleute, Holzfäller, Tischler, Handwerker, Arbeiter, Ingenieure, zudem Schutzheiliger in Wohnungsnot, in Versuchungen und verzweifelten Lagen sowie für einen friedlichen Tod.
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