Floß
08.03.2020 - 12:35 Uhr

Willibald Wirth beigesetzt

Das hat es in der Geschichte der Pfarrkirche noch nicht gegeben. Auf der Chorempore gab es keinen freien Platz mehr. Musiker, Sänger und Vereine verabschieden sich vom verstorbenen Willibald Wirth einem guten Menschen, Kollegen und Freund.

Ein endlos langer Trauerzug bewegt sich von der Pfarrkirche zum Friedhof, wo Willibald Wirth seine letzte Ruhe findet. Bild: le
Ein endlos langer Trauerzug bewegt sich von der Pfarrkirche zum Friedhof, wo Willibald Wirth seine letzte Ruhe findet.

Die Empore der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer war bei der Eucharistiefeier zum Tode des Regierungsamtsrates Willibald Wirth durch die Sänger der Kirchenchöre Floß, Neustadt/WN und Erbendorf sowie musikalische Weggefährten des Verstorbenen voll besetzt. Eine überaus große Ehrenbezeugung für einen einmaligen Kirchenmusiker, dessen Herz für seine Flosser Heimatpfarrei schlug.

Die Beliebtheit und Wertschätzung des über die Region hinaus bekannten Verstorbenen würdigte Pfarrer Max Früchtl in seinem ehrenden Nachruf, als er von tiefer Betroffenheit und mitfühlendem Trauern gegenüber dem herausragenden musikalischen Schaffen eines begnadeten Künstlers sprach.

Wirth habe den Herrn in seinem Herzen getragen und sein Leben danach eingestellt. Früchtl würdigte auch das Engagement von Willibald Wirth um den Kirchenchor, dem er über 50 Jahren die Treue hielt und mit seiner Bassstimme bereicherte. „Wir verneigen uns vor Ehrfurcht und Dankbarkeit von einem edlen Menschen und gläubigen Christen", so der Pfarrer.

Die eindrucksvolle knapp 120 Minuten lang dauernde kirchliche Trauerfeier gestalteten die Chöre mit einem Orchester aus musikalischen Weggefährten des Verstorbenen unter der Gesamtleitung von Harald Bäumler. An der Orgel spielte Klara Bäumler. Eingestimmt hatte die Trauergemeinde in das Lied „Wir sind nur Gast auf Erden". Aufgeführt wurde die Orgelsolomesse „Missa Brevis in C" von W. A. Mozart für Chor und Solis und das „Ave verum". Die große Chorgemeinschaft glänzte mit dem getragenen „Meine Seele ist stille in dir" und zum Abschluss „Dank sei dir Herr", während der Gottesdienst mit dem Lied „Jesus lebt, mit ihm auch ich" endete.

Einen ehrenden Nachruf widmete Vorsitzender Alfons Lehner vom Liederkranz 1862 Floß Wirth, der dem Chor seit 1972 angehörte. Verabschiedet hatte sich der gemischte Chor unter Leitung von Erwin Löw, am Klavier Hans Fröhlich, mit dem Wunschlied des Verstorbenen „Möge die Straße uns zusammen führen".

Für den Freistaat Bayern und dem Landkreis Neustadt/WN betonte Landrat Andreas Meier, dass der Tod die Rückgabe einer Kostbarkeit sei. Dies treffe auf Wirth zu. Bei Schilderung seiner Berufslaufbahn hob er die Sachkenntnis und das soziale Engagement des Regierungsbeamten hervor. Wirth habe mit seiner Musik als feste Stütze auch dem Amt Freude bereitet. Kollegen würden um den geschätzten Menschen trauern. Dem Gründungsmitglied des Neustädter Salonorchesters galten durch Max Peter die letzten Worte der Dankbarkeit für ein beispielhaftes Wirken. Vorsitzender Hans Eismann vom Katholischen Männerverein – die Vereinsfahne stand zu Ehren des Verstorbenen im Altarraum – würdigte die über 36-jährige treue Mitgliedschaft und verabschiedete sich mit dem Gebet von Pater Rupert Mayer. Ein langer Trauerzug bewegte sich angeführt von der Blaskapelle aus Flossenbürg unter Leitung von Franz Völkl zum katholischen Friedhof, wo Willibald Wirth mit Gebet und Musik beigesetzt wurde.

 
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