Flossenbürg
22.02.2019 - 10:59 Uhr

"Elf Freunde" kurbeln Tourismus an

Wandern und Radeln liegen im Trend. Das kommt den "Elf Freunden" gerade Recht. Die Kommunen in diesem Zusammenschluss profitieren von diesem Boom. Wie sie den Tourismus noch mehr ankurbeln können, zeigen drei Experten auf.

Christina Frau Schmidbauer von der Regierung der Oberpfalz (vor dem PC) informiert die Vertreter der "Elf-Freunde-Tourismus-Kommunen" über die Fördermöglichkeiten im Bereich Touristik. Bild: cro
Christina Frau Schmidbauer von der Regierung der Oberpfalz (vor dem PC) informiert die Vertreter der "Elf-Freunde-Tourismus-Kommunen" über die Fördermöglichkeiten im Bereich Touristik.

Das kleine Wirtshaus“ in Flossenbürg war zu klein für das große Interesse an der Veranstaltung zur regionalen Tourismusförderung. Aus den benachbarten Gemeinden des östlichen Landkreises Neustadt, die sich als die „Elf Freunde“ zu einer Initiative zur Belebung des Tourismus zusammengeschlossen haben, waren über 50 Interessenten nach Flossenbürg gekommen. Referentinnen waren Christine Schmidbauer von der Regierung der Oberpfalz, Christina Stöhr vom Online Buchungsdienst Ostbayern und Veronika Perschl vom Tourismusverband Ostbayern.

Schmidbauer zeigte die Fördermöglichkeiten für touristische Übernachtungsbetriebe auf. Da der Landkreis Neustadt zum Gebiet mit der höchsten Förderstufe gehöre und der Zuhörerkreis nicht aus Tourismusbetrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern komme, spräche man da über staatliche Fördersätze von 30 Prozent zur Sanierung von Ferienwohnungen und Schaffung neuer Kapazitäten, die überwiegend touristischen Umsatz erzeugen. "Bevor Zuschüsse fließen, gibt es ein paar Regeln, die bei der Planung und Gesamtfinanzierung zu berücksichtigen sind", erwähnte Schmidbauer. Zur Beratung steht Schmidbauer mit ihrer Kollegin Gudrun Weidmann zur Verfügung. Das Antragsformular sei im Internet frei verfügbar.

Stöhr zeigte den Zuhörern die Möglichkeiten des „Online-Buchungssystems“ mit Sitz in Regensburg auf, um Übernachtungsquartiere auch erfolgreich online vermarkten zu können. Die Teilnehmer seien nicht nur mit den namhaften überregionalen Buchungssystem verbunden, sondern hätten auch die Möglichkeit, eine separate Internetpräsenz, mit detaillierter Darstellung des eigenen Angebots, erstellen und betreiben zu lassen. Eine Teilnehmerin aus Moosbach bestätigte die einfache Bedienung und den Nutzen des Systems. Ein besonderer Vorteil liege darin, dass ohne eigenen Aufwand die fertig bestätigte und geprüfte Buchung auch in Abwesenheit und 24 Stunden eingehen könne.

Perschl vom Tourismusverband Ostbayern verdeutlichte das Potenzial der östlichen Oberpfalz durch die Wiederbelebung des Wander- und Fahrradtourismus. Durch den Boom der E-Bikes sei jetzt auch der hügelige Oberpfälzer Wald keine Zone mehr, die von Radfahrern gemieden wird. „Wandern und Radeln sind im Trend“, sagte Perschl. Als Teil des Goldsteigs sei die Region an das größte Wandergebiet in Zentraleuropa angebunden. "Der allen bekannte Nurtschweg von Waldsassen nach München führt direkt durch unser Gebiet und zieht auch immer mehr Wandertouristen an." Auf die Bedürfnisse der Wanderer und Radfahrer müsse man sich aber schon etwas einstellen, betonte Perschl. "Tagesübernachtungen mit nahrhaftem Frühstück, Möglichkeiten zur Trocknung der Kleidung und zusätzliche Serviceangebote wie Gepäcktransport oder Anschluss an den ÖPNV werden von den heutigen Tourenreisenden, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, erwartet." Mit der Marke “Qualitätsgastgeber - Wanderbares Deutschland“ setze der Wanderverband bundesweite Qualitätsstandards für Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe. Perschl ging noch kurz auf die Qualitätskriterien der beiden Qualitätssiegel ein, die die Gästezufriedenheit fördern sollen. „Die Freude an guter Qualität hält länger an, als die über einen günstigen Preis", sagte Perschl.

Zum Abschluss zeigte Claudia Ries vom Naturparkland eine Statistik, die Mut machte. Allein im letzten Jahr sind die Übernachtungszahlen in dem Verbund der „Elf Freunde“ um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 115.110 gestiegen. Nach einer groben Schätzung von 30 Euro pro Gast würde sich der reine Umsatz für diese Übernachtungszahlen in den elf Orten auf etwa 3.5 Millionen Euro addieren.

Bürgermeister Thomas Meiler als Gastgeber dankte den Referenten mit einem kleinen Geschenk aus Flossenbürger Granit. Er hoffte, die Referate seien ein weiterer Anstoß für den wachsenden Tourismus der elf Gemeinden gewesen.

 
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