Flossenbürg
22.05.2019 - 14:25 Uhr

Nur nicht den Boden berühren

Was ist das für ein großer Ball! Kann man damit überhaupt spielen? Große Augen gab es bei den Schülerinnen und Schülern der Grundschule Flossenbürg in der Turnhalle.

Mit vollen Körpereinsatz und Eifer sind die Grundschüler dabei, als sie zum ersten mal Kin-Ball spielen. Der Spaß ist riesig. Bild: cro
Mit vollen Körpereinsatz und Eifer sind die Grundschüler dabei, als sie zum ersten mal Kin-Ball spielen. Der Spaß ist riesig.

Ein neues wurde bei einem Workshops mit Marianne Hauke und dem Ehepaar Köcher den neugierigen Kindern vorgestellt. „Kin-Ball“ heißt es und ist ein koordinatives Spiel aus Kanada, und die einzige Sportart auf der Welt, bei der sich drei Mannschaften mit je vier Spielern gleichzeitig auf dem Spielfeld befinden. Das Spielfeld darf bis maximal 21 mal 21 Meter groß sein, die drei Mannschaften sind gemischt aus Mädchen und Jungen.

„Kin-Ball“ wurde in Quebec, Kanada, 1986 von Mario Demers, einem Sportlehrer, erfunden. „Das Ballspiel fördert in einem ausgewogenen Maß Kooperation, Kondition und Koordination. Es geht um Schnelligkeit, Spaß, Teamgeist und Fairplay“, so der ehemalige Sportlehrer vom Neustädter Gymnasium, Gernot Köcher. Gespielt wird mit einem riesigen, sehr leichten Ball mit 1,22 Metern Durchmesser. Die Sportlichkeit steht im Vordergrund, Körperkontakt und verbale Attacken werden nicht geduldet.

Mit dem Kommando „OmniKin“ beginnt jeder Spielzug. Außer beim Aufschlag, den man mit den Händen oder Armen schlägt, darf man mit allen Körperteilen den Ball annehmen und weiterspielen, um zu verhindern, dass der Ball den Boden berührt. Durch das Regelkonzept ist die Zusammenarbeit zwischen allen Spielern zwingend nötig, so dass keiner zum Einzelspieler werden kann.

Das Punktesystem sichert, dass alle Spieler Punkte machen und immer den Ball berühren müssen. Aus diesem Grund ist es ein aufregendes Wettkampfspiel. Das Spiel dauert 3 mal 15 Minuten. Gespielt wird über die gesamte Fläche einer Sporthalle. Netze oder Tore werden zum Kin-Ball spielen nicht benötigt.

„Wegen der einfachen Regeln, die flexibel auf jeweilige räumliche und soziale Verhältnisse angepasst werden können, und der geringen materiellen Voraussetzungen, ist Kin-Ball ein Spiel, das auf vielfältige Weise im Schulalltag einsetzbar ist.. Es passt als Aufwärm- oder Abschlussspiel im Sportunterricht ebenso wie als Bewegungsangebot im Pausenhof oder im Rahmen der Ganztagsbetreuung. Es ist ein sozial integratives Spiel und dient dadurch auch zur Vermittlung von Sozialkompetenzen", so Köcher. Das Ehepaar Marianne und Gernot Köcher wollen dieses einfache Spiel in Deutschland bekannter machen. Bei Lehrerfortbildungen aber auch durch Workshops an Schulen stellen sie es vor. Köcher hat selbst erst vor sechs Jahren „Kin-Ball“ kennengelernt und in seinem P-Seminar am Neustädter Gymnasium integriert. Es gibt Weltmeisterschaften und Europameisterschaften. Sein großer Wunsch wäre es, dass sich hier in der Oberpfalz ein Verein für Kin-Ball findet. DenSchülern der Grundschule war die Freude am Spiel mit dem riesigen Ball anzusehen und ihre Begeisterung war beim Aufwärmen mit dem „Lokomotivenspiel“ sofort geweckt.

 
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