Wenn wieder "Last Christmas" und "All I want for Christmas is you" stündlich im Radio läuft, der Coca-Cola-Weihnachtstruck im Fernsehen fährt und die Christkindlmärkte geöffnet haben, ist sie da, die stade Zeit. Und mit ihr allerhand, was es noch zu erledigen gilt, bis ich das Weihnachtsfest mit den Liebsten zelebrieren kann.
Das artet jedes Jahr aufs Neue in Stress für mich aus. Und das, obwohl ich schon Ende November alle Weihnachtgeschenke beisammen habe. Aber es gibt genug andere Dinge, die mich vor Weihnachten auf Trab halten.
Kampf mit Plätzchen und Geschenkpapier
Auch das Plätzchenbacken erledigt meine Familie immer schon vor dem ersten Advent. In der Vorweihnachtszeit bleibt mir nur noch die Aufgabe, nicht so viele davon auf einmal zu essen. Das passiert dann trotzdem regelmäßig und ich ärgere mich, dass die Hose wieder "eingelaufen" ist. Alle Jahre wieder dasselbe Spiel. Ich weiß es, aber ich werde nicht schlauer daraus. Plätzchen schmecken einfach zu gut! Und keine Backen ist doch auch keine Lösung.
Die von mir so ungeliebte Aufgabe, die Geschenke einzupacken, schiebe ich trotzdem immer bis zuletzt vor mich her. Meistens sitze ich am 24. Dezember mittags dann da und ärgere mich über das Geschenkpapier, das nicht so will wie ich. Vom Klebeband, das am Ende überall, nur nicht an der richtigen Stelle auf dem Geschenk klebt, und den Geschenkbändern, die ich gerne zu kurz schneide oder an der falschen Seite versuche, sie zum Einkringeln zu bewegen, will ich gar nicht erst anfangen. Da muss ich mich schon sehr besinnen, dass die stade Zeit auch wirklich stad bleibt.
Deswegen liebe ich Weihnachten
Dennoch freue ich mich jedes Jahr auf Weihnachten. Endlich innehalten. Endlich die Familie treffen und eine schöne, und manchmal auch laute Zeit, mit hitzigen Debatten zum aktuellen Weltgeschehen am Kaffee-Tisch, verbringen. Endlich wieder ein bisschen zu viel Glühwein mit meinen Cousins und Cousinen auf Omas Sofa trinken und sich fragen, wo denn der Stollen noch hin soll, den eine meiner Tanten backt. Endlich wieder Zeit für einen gepflegten zwölf Stunden Herr-der-Ringe-Marathon, bei dem ich die Dialoge schon mitsprechen kann. Endlich wieder Weihnachten.
OTon
Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.
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