Die Mitglieder trafen sich am Sonntagnachmittag traditionell im Rahmen des Schlossfestes. Enttäuschung wurde unter anderem von Vorstandsmitglied Alfons Prechtl darüber geäußert, dass in der damals verschickten Pressemitteilung des Ordens zur Schließung der Schule der Freundes- und Förderkreis mit keinem Satz erwähnt wurde – und das, obwohl er in all den Jahren mehr als 500 000 Euro zusammengetragen hat. Der erklärte Wunsch der Mitglieder ist es, dass auch 2019 wieder ein Schlossfest ausgerichtet wird. Über die Zukunft des Vereins soll dann bei der Jahresversammlung 2019 entschieden werden. Dies hatte Geschäftsführer Pater Benedikt Leitmayr vorgeschlagen.
Vorsitzender Max Bindl nannte als Höhepunkt im Rückblick das 30. Schlossfest im vergangenen Jahr, wobei auch das 30-jährige Vereinsbestehen gefeiert wurde. Der Vorsitzende machte deutlich, dass der Förderverein in dieser Zeit vieles auf den Weg gebracht habe. „Es ist unserem Engagement geschuldet, dass sich in Fockenfeld vor allem für die Schüler vieles verbessert hat. Ich danke für drei Jahrzehnte Arbeit für Bayerns kleinstes Gymnasium“, sagte Bindl. Geschäftsführer Pater Benedikt Leitmayr ging auf die finanzielle Situation des Vereins ein. Im vergangenen Jahr wurde die Sanierung der Orgel in der Schlosskapelle mit 17921 Euro unterstützt. Aktuell zählt der Verein noch 372 Mitglieder. Wie Pater Benedikt mitteilte, hätten sich nach Bekanntwerden der Schließung der Schule einige streichen lassen.
Schulleiter Albert Bauer betonte, dass es angesichts der Schülerzahlen keine Basis für eine Zukunft der Schule gebe. „Wir haben nur noch zehn Schüler, die zum Abitur geführt werden. Im kommenden Jahr gibt es vier Abiturienten, ein Jahr später folgt der Rest.“ Bauer freute sich, dass heuer elf Abiturienten verabschiedet werden konnten. Ein Dank galt dem Stiftland-Gymnasium für die Unterstützung. Bauer versicherte, dass die Schüler weiter die bestmögliche Unterstützung erhielten.
Max Bindl erklärte, dass mit der Schließung der Schule auch der Satzungszweck des Vereins wegfalle, nämlich die finanzielle und ideelle Förderung der Schule. „Entweder wir ändern den Satzungszweck oder wir lösen den Verein auf“, sagte Bindl mit Verweis auf den rechtlichen Hintergrund. Gespräche für eine Nachnutzung der Gebäude habe es zwar gegeben, aber bisher sei noch keine Lösung gefunden worden.
„Unser Orden will Fockenfeld verkaufen, das ist ein Beschluss der Provinzleitung“, sagte Pater Benedikt Leitmayr. Dass der Orden in einer schwierigen Situation stecke, verdeutlichte er mit einigen Zahlen. „Als ich 1984 in den Orden der Oblaten des heiligen Franz von Sales eintrat, hatten wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch über 200 Mitglieder, heute sind es nur noch 45 – und davon sind nur acht Personen jünger als 60 Jahre.“ Pater Benedikt machte deutlich, dass weiter ein Käufer für Fockenfeld gesucht werde und gab zu bedenken: „Jeder Käufer weiß: Wenn er Fockenfeld erwirbt, muss er investieren.“
Die Mitglieder des Vereins werden jetzt schriftlich informiert, dass bei der nächsten Jahresversammlung im September 2019 die Zukunft des Vereins auf der Tagesordnung steht.
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