Gebete und Wünsche aus den Stationen des ersten "KiGo to go"-Weges am Rauhen Kulm hat Pfarrer Hartmut Klausfelder in seiner Predigt gewürdigt. Die beliebte Gottesdienst- und Wegeform findet bald ihre Fortsetzung. In den Sommerferien hatte das Kindergottesdienstteam in Neustadt am Kulm und in Frankenberg einen Kindergottesdienst zum Wandern angeboten, den "KiGo to go". Dieser erfreute sich großer Beliebtheit. An Stationen wurde eine biblische Geschichte erzählt und mit Aktionen verknüpft, die die Geschichte erlebbar machten. Andere Stationen regten zum Nachdenken oder zum Gebet an.
An einem Spechtbaum war ein Vogelhäuschen aufgehängt worden. Darin fand man am Ende der Aktion zahlreiche Wünsche, Gedanken und Gebetszeilen, die Pfarrer Hartmut Klausfelder am Sonntag in seiner Predigt mit der Geschichte aus Markus 2,1-12 verband. Es ging um die Heilung des gelähmten Mannes.
Die Kinder hatten sich mit ihren Eltern viele Gedanken um den Mann gemacht. Sie wünschten ihm „dass Jesus ihn ganz zart am Bein berührt“. Andere dachten ganz praktisch aus der eigenen Erfahrung heraus: „Jesus soll mit ihm Laufen üben.“ Dabei vergaßen sie auch die Gehstöcke nicht. Sie wünschten dem Gelähmten Menschen, die ihn versorgen, solange er nicht gehen kann. „Jesus soll ihm Mut machen“, war zu lesen.
„Jesus begegnet in diesem Wunsch also als Physiotherapeut, als Betreuer und als Psychotherapeut“, fasste Pfarrer Klausfelder zusammen. Ein anderes Kind sah Jesus in der Rolle des Arztes, wenn es schrieb: „Vielleicht könnte Jesus dem Gelähmten eine Medizin geben.“ Andere Wanderer wurden nicht so konkret, betonten aber, dass Gott heilen könne, wie auch immer er das macht. Manche Kinder stellten sich dies mit Handauflegen vor.
Ein kleiner Junge schrieb: „Ich möchte auch immer laufen können oder Hilfe bekommen.“ Viele Menschen wünschten sich ein Ende der Corona-Pandemie oder wünschten sich segnenden Regen und Gesundheit und langes Leben für die Großeltern oder für kranke Familienangehörige.
Doch auch auf andere Weise stellten die Gebete und mit ihnen Pfarrer Klausfelder die Beziehung zum heutigen Leben her. Die Gebete rankten sich um Liebe und Familie, tierische Freunde und um die Bitte, dass alle Menschen auf Erden genug zu essen haben. Auch die Erwachsenen hatten sich beteiligt mit den Wünschen, teils sogar in englischer Sprache: „Geh langsam, bleibe gesund, glaub an dich, versuche es, sei gütig und hilfsbereit.“ Jemand schrieb: "Ich kann Jesus alles sagen und das Tollste ist: Jesus antwortet auch.“ Oder es wurde um Beistand bei einer Prüfung gebeten.
Pfarrer Klausfelder betonte, dass die Krankheit des Gelähmten zweifellos eine Prüfung war. Wie sieht es in der heutigen Zeit aus? Hätte man die zweite Corona-Welle durch vernünftigeres Verhalten verhindern können?
Mit Jesu Hilfe würden viele Wünsche in Erfüllung gehen und Corona seine Schrecken verlieren. Der Glaube an Hilfe mache stark. Pfarrer Klausfelder schloss seine Predigt mit den Worten: „Ich wünsche uns Gesundheit und Verständnis für einander.“
Damit die Kinder einen Ersatz für den traditionellen Kindergottesdienst finden können und die Familien einen Ausgleich zu Homeschooling haben, wird es im November einen zweiten "KiGo to go" geben. Dieser wird wieder am Rauhen Kulm aufgebaut werden, allerdings auf einer neuen Spazierroute. Rund um den Buß- und Bettag wird er fertig sein.













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