"Nach Jahren der Planung sollten wir die Gemeindeverbindungsstraße Richtung Konradinsgrund endlich bauen", sagte Bürgermeister Norbert Bücherl. "Auch wenn aktuell die vom Ingenieurbüro Renner und Hartmann vorgesehenen Kosten um 55 000 Euro überschritten werden." Freie-Wähler-Gemeinderat Reinhard Seidl signalisierte Zustimmung zu den aktuellen Kosten, die derzeit bei knapp unter 200 000 Euro liegen, wenn die Förderung durch das Amt für Ländliche Entwicklung auch für den höheren Betrag gelte. Dieser Ansicht schloss sich der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen dann auch an. Lebendige Ortskerne und aktive Dorfgemeinschaften seien das Fundament für lebenswerte Wohn- und Arbeitsbedingungen in den AOVE-Gemeinden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung zu Innenentwicklung und Flächenmanagement und zur Durchführung von modellhaften Maßnahmen im Bereich Wohnen.
Fördersatz von 90 Prozent
Diese war in der interkommunalen Gemeinderatssitzung der AOVE-Allianzgemeinden verabschiedet worden. Demnach soll eine flächensparende Siedlungsentwicklung, die Bau- und Umnutzungsmöglichkeiten im bestehenden Siedlungsgefüge nutzt, als wesentliche Zukunftsaufgabe gelten. Vor allem, weil im erheblichem Umfang Innenentwicklungspotenziale wie leere Hofstellen, Baulücken oder Brachflächen vorhanden seien. Außenentwicklung, etwa neue Baugebiete, kämen laut Bücherl nur infrage, wenn im Innenbereich trotz eines Fördersatzes von 90 Prozent vernünftige Projekte nicht realisierbar seien.
Die AOVE stellt seinen Worten nach einen Manager für die Innenentwicklung ein, der dem Markt Freihung jährlich 750 Euro kosten würde. "Den sollten wir uns leisten", meinte Bücherl. Dagegen sprach sich Reinhard Seidl aus. Steuermittel sollten denen zugute kommen, die bereit seien, im Innenbereich Grund für die Allgemeinheit abzutreten. Mit erneut zwei Gegenstimmen schloss sich der Marktrat der AOVE-Erklärung an.
Probleme mit Hunden von Amerikanern
Ein heißes Dauerthema sind die Fundtiere aus dem Gemeindebereich. Die Tierheime in Weiden, Schwandorf und Hersbruck hätten keine zusätzlich Aufnahmemöglichkeit, informierte Bürgermeister Norbert Bücherl die Freihunger Gemeinderäte. "Und wenn bei uns jährlich nur zwei oder drei Hunde aufgegriffen werden, muss das im Vorfeld geregelt werden." Probleme gebe es mit Amerikanern, die oft mehrere Hunde hielten, diese aber sich selbst überließen, wenn sie wieder aus der Region abkommandiert würden. Reinhard Seidl erklärte, dass der Beitrag früher einen Euro pro Einwohner betragen habe, "heute kostet uns der Fundtiervertrag 2,10 Euro." Amtsleiter Maximilian Heindl erklärte, es werde nicht über den Fundtiervertrag und dessen Kosten entschieden, sondern nur über die Frage, ob Freihung weiter mit dem Tierschutzverein kooperieren wollte - das wurde einstimmig beschlossen.
Die katholische Kirchenstiftung bekommt für die Renovierung der Außenfassade der Filialkirche St. Katharina in Thansüß 1200 Euro Zuschuss. Der Gemeinderat gab außerdem seine Zustimmung zu Bauanträgen (Lager- und Unterstellhalle in Freihungsand, Berge- und Bewegungshalle sowie Hackschnitzellager in Thansüß).
Netto und Brutto verwechselt
Kosten in Höhe von knapp über 70.000 Euro kommen auf den Markt Freihung beim Umbau der alten Tennisanlage in eine Begegnungsstätte zu. „Von der ursprünglichen Kostenschätzung mit 126.000 Euro müssen wir abrücken, da Netto und Brutto verwechselt und einige Änderungen vorgenommen worden sind“, informierte Freie-Wähler-Marktrat Uwe König. „Aber knapp 74.000 Euro sollte der Kultur- und Begegnungsplatz wert sein“, sagte er, was dann auch einstimmig beschlossen wurde.
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