Es war ausdrücklicher Wunsch von Bürgermeister Norbert Bücherl, dass bei dem Empfang zu Beginn des neuen Jahres die Teilnehmer miteinander ins Gespräch kommen und wichtige Themen der Gemeinde in lockerer Runde ansprechen, reflektieren und erörtern. Die Böllerschützen des Schützenvereins Gemütlichkeit Tanzfleck gaben Salutschüsseab, die Instrumentalgruppe Incantare Musica und der evangelische Posaunenchor sorgten für Musik.
Für die Gemeinde wird es demnach zunehmend schwieriger, wenn nicht sogar aussichtlos, geeignete Grundstücke zu erwerben. Darunter litten Straßenbauten, Dorferneuerung, Gewerbeflächen und Baugebiete, beklagte er. Ein wichtiges Anliegen ist es Bücherl, in einem erneuten Anlauf mit der neu gegründeten Allianz Ausgleichszahlungen für die elf Übungsplatz-Randgemeinden zu erreichen.
Der immer schwieriger werdende Grunderwerb war ein Hauptthema seiner Ansprache. Zumeist nur noch im Tausch wollten Eigentümer Flächen verkaufen. „Aber wenn eine Kommune nur über wenige, zumeist ungeeignete Tauschflächen verfügt, werden der Erhalt und die Ertüchtigung der Infrastruktur fast unmöglich. Jetzt drängen sogar die größeren Städte in die Peripherie, um landwirtschaftliche Gebiete als Tausch- oder Ökoflächen zu erwerben. Das erhöht den Kaufpreis zusätzlich und somit auch den Druck auf die Kommune“, sagte Bücherl. Aber ohne Verkaufsbereitschaft könne man die dringend erforderlichen Ertüchtigungen von Straßen nicht zeitnah bewerkstelligen. Dazu zählt Bücherl die Ortsumgehung von Tanzfleck im Zuge der B 299, den Ausbau der Staatsstraße von Großschönbrunn in Richtung Hirschau, den Ausbau der Kreisstraße AS 18 Freihung–Elbart sowie den ins Stocken geratenen Ausbau der wichtigen Zufahrtsstraße zum größten Gewerbebetrieb in der Gemeinde, der Firma Quarzsand Strobel in Freihungsand. In diesem Zusammenhang danke er dem anwesenden Bundestagsabgeordneten Alois Karl für sein Engagement zur Realisierung der Ortsumgehung Tanzfleck. Nach der Herabstufung dieser Umgehungsstraße im Bundesverkehrswegeplan 2030 habe dieser sich dafür eingesetzt, dass die Einstufung mit Planungsrecht nachträglich umgewandelt wurde.
Fördergeld gibt es laut Bücherl, um die drei angemeldeten landwirtschaftlichen Hauptwege im Jahr 2020 ausbauen zu können. Bei dem in Priorität eins angemeldeten Umgehungsweg nördlich von Großschönbrunn zur Entlastung der Ortsdurchfahrt, wo das Straßenbauamt im Zuge der Ertüchtigung der B 299 bereits eine Abbiegespur errichtet habe, seien noch nicht alle Grundstücksverhandlungen in trockenen Tücher, führte Bücherl aus.
Die weitere Ausweisung von Bauland und Gewerbeflächen scheitert nach Bücherls Angaben auch an der Belastung der in Frage kommenden Grundstücke mit Schwermetallen, vor allem durch das im Markt natürlich vorkommende Blei. Diese Umweltbelastungen stellten für Freihung erhebliche Nachteile dar, etwa bei der ordnungsgemäßen Grundstücksverwendung. Er bat Landrat Richard Reisinger, zeitnah seiner Behörde die Weisung zu erteilen, endlich die entsprechende Zuständigkeit mit dem Bergamt Nordbayern im Dialog mit der Gemeinde abzustimmen.
Bücherl ging auch auf Breitbandausbau, Digital- und Mobilfunk ein. „In den Bereichen der Gemeinde, wo kein eigenwirtschaftlicher Ausbau seitens des Anbieters mit Funklösungen erfolgt ist, haben wir die Möglichkeiten der Förderprogramme voll ausgeschöpft und sind somit auf einem guten Weg beim schnellen Internet“, erläuterte Bücherl. Bei eigenwirtschaftlichem Ausbau seien der der Gemeinde bisher die Hände gebunden, weitere Verbesserungen für diese Ortsteile einzufordern. Die Anbindung der Schule an das leistungsfähige Glasfaser werde zeitnah folgen.
Wie Bücherl weiter berichtet, hat die Gemeinde der Errichtung eines Digitalfunkmasten mit über 45 Metern Höhe beim Hochbehälter in Thansüß zugestimmt. „Die Anlage geht demnächst in Betrieb und soll im gesamten Gemeindegebiet den Behördenfunk für Polizei, Feuerwehren, Rettungskräfte oder THW zu 100 Prozent abdecken“, sagte Bücherl. Gleichzeitig habe die Gemeinde mit dem Freistaat vereinbart, dass dieser Mast auch zur Errichtung von Funkantennen für den Mobilfunk zur Behebung der zahlreichen Funklöcher im Gemeindegebiet verwendet werden kann.
Landrat Richard Reisinger versicherte in seinem Grußwort, "dass wir das mit der Bleibelastung hinkriegen, vielleicht auch nicht ganz zur vollen Zufriedenheit der Gemeinde". Als AOVE-Sprecher unterstrich Hahnbachs Bürgermeister Bernhard Lindner das Engagement des „belastbaren und streitbaren“ Norbert Bücherl, wenn es gute Lösungen zu finden gelte. Er sei stark an einer weiteren Mitarbeit Bücherls in der AOVE interessiert.
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