Zum einen wurde ich im Juni 2018 90 Jahre alt, zum anderen hielt das Jahr eine weitere schöne Überraschung bereit.
Zu meiner großen Freude, dass ich meinen 90. Geburtstag im Kreise meiner Familie und meiner Freunde feiern durfte, kam noch eine ganz besondere Überraschung.
An meinem Jubeltag stand plötzlich eine junge Dame in der Tür, die ich im ersten Moment nicht gleich erkannte. Sie begrüßte und gratulierte mir überschwänglich. Als sie merkte, dass ich sie nicht gleich erkannte, sagte sie, dass sie Bailey heißt.
Natürlich, Bailey, sie wurde 1995 in Deutschland geboren und lebte mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder bis 2000 in Seugast. Dann wurde ihr Vater, ein US-Soldat, mit seiner Familie wieder in die USA versetzt. Durch die Sprachbarriere und den Tod von Baileys Mutter vor einigen Jahren war der Kontakt praktisch abgebrochen. Meine Frau und ich pflegten mit der jungen Familie eine gute Freundschaft. Bailey war fast jeden Nachmittag bei uns und spielte mit unseren Enkeln, sie nennt uns noch immer Oma und Opa.
Jetzt stand sie plötzlich vor mir, eine große, hübsche junge Frau. Sogar ein Geschenk, einen Bierkrug, den sie bei ihrer Anreise in Berlin für mich gekauft hat, hatte sie dabei. Sie blieb vier Tage bei uns und verband den Besuch mit einer Reise durch Europa. Zwei Monate später bekam ich Post von Bailey, die ich den Lesern der Zeitung nicht vorenthalten möchte.
Im September erhielten wir die Nachricht, dass Bailey ein Stipendium für ihr Studium und die Promotion zur Kinderärztin erhalten hat.
Die andere unglaublich große Überraschung war, dass ich Uropa werden sollte. Als wir im August davon erfuhren, konnten meine Frau und ich es nicht glauben. Doch jetzt, seit Ende November, sind wir glückliche Urgroßeltern von zwei süßen Mädchen.
All diese wunderbaren Ereignisse machten 2018 zu einem ganz besonderen Jahr für mich und ließen die nicht unwesentlichen gesundheitlichen Einschränkungen in den Hintergrund rücken.
Wir haben unsere Leser gefragt, welches Ereignis aus dem Jahr 2018 ihnen besonders in Erinnerungen bleiben wird. Die Geschichten, die uns daraufhin erreicht haben, sind – jede auf ihre Art – einzigartig.
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