Das größte Kirchenfest des Jahres am Computer oder Smartphone zu verfolgen, das war bis Mitte März für viele Christen - nicht nur in Friedenfels - nicht vorstellbar. Wegen der Corona-Pandemie wurde dies am Wochenende jedoch unabänderliche Wirklichkeit.
Rückblick: Technisch begeisterte Jugendliche der Pfarrei Maria Immaculata und ehemalige Ministranten fragten eine Woche vor dem Gründonnerstag bei Pfarrer Joseph nach und boten die Einrichtung eines Livestreams von den Oster-Gottesdiensten an. Der Geistliche war schnell überzeugt und ließ den Akteuren Maximilian Heindl, Anna-Maria Härtl, Philipp Schraml und Lukas Schultes freien Lauf.
Am Wochenende vor Ostern stellte Maximilian Heindl die benötigte Technik zusammen und sendete zusammen mit Anna-Maria Härtl die ersten Live-Tests aus der Friedenfelser Pfarrkirche. Philipp Schraml und Lukas Schultes verfolgten zu Hause am Computer die Tests und informierten per Handy Maximilian Heindl und Anna-Maria Härtl in der Kirche, wie die Übertragungen wirkten. In die Vorbereitungen mit eingebunden war auch Mesner Tobias Megies, der bei der Tonübertragung die benötigte Hilfe leistete.
Überraschend stabil
Maximilian Heindl: "Von der technischen Seite her hat alles wie geplant von Anfang an funktioniert. Wir konnten über das Mobilfunknetz eine Internet-Verbindung in der Kirche herstellen, welche überraschend stabil war. Bereits bei den Tests wurde bestätigt, dass auch der Ton in den heimischen Stuben und Wohnzimmern gut hörbar bereitgestellt wurde. Daher haben wir für die Auferstehungsfeier am Karsamstag nachträglich Organist Bernhard Schmidt und Cilli Wittmann als Vorsängerin engagiert. Somit hatten unsere Gottesdienstbesucher auch am Computer ihre bekannte Friedenfelser Orgel-Begleitung und geschätzte heimische Frauenstimme bei allen Kirchenliedern", informiert Maximilian Heindl beim Gespräch mit Oberpfalz-Medien.
Abgesehen von der funktionierenden Technik bewerten die Jugendlichen die gesamte Aktion als vollen Erfolg. "Das hat sich vor allem an den Zuschauerzahlen gezeigt, die jeweils live zugeschaut haben. Bei den von Youtube zur Verfügung gestellten Zahlen muss man ja bedenken, dass in den Wohnungen der Friedenfelser Bürger, ähnlich wie bei den Gottesdiensten vor der Coronakrise, gleich mehrere Familienmitglieder der Feier beiwohnten und somit die Liveübertragungen verfolgten", sagt Maximilian Heindl.
Pfarrer Joseph dankt
"Mehrere Personen haben sich in den letzten Tagen zudem bei uns persönlich bedankt. Trotz der gebotenen Möglichkeiten, auch Gottesdienste in anderen Pfarreien live zu verfolgen, wurde dabei immer wieder betont, dass der 'eigene' Gottesdienst in der hiesigen Kirche doch am persönlichsten ist." Und dies wollten viele Christen zu Ostern nicht missen, meint Maximilian Heindl. Dank sagt bei einem Gespräch mit Oberpfalz-Medien Pfarrer Joseph und würdigt das besondere Engagement der Jugendlichen: "Sie haben es ermöglicht, dass die Friedenfelser Pfarrangehörigen auf ihre gewohnten Gottesdienste zu Ostern, wenn auch in anderer Form, nicht verzichten mussten."
Dankgottesdienst feiern
Auch für den Geistlichen selbst waren die Messfeiern zum größten Kirchenfest des Jahres dieses Mal außergewöhnlich. Pfarrer Joseph: "Zum einen machte es mich unendlich traurig, ohne Kirchenbesucher die Gottesdienste am Altar zu feiern. Auf der anderen Seite jedoch war ich froh, mit meinen Pfarrangehörigen über das Internet in der Krise verbunden zu sein." Nicht zu verdenken ist Pfarrer Joseph ein großer Wunsch: "Wenn alles vorbei ist, werden wir in unserer Pfarrkirche einen großen Dankgottesdienst mit vielen Gläubigen feiern."




















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