(bsc) Zusammen mit dem agilen Rentner hat die Jugendorganisation "Stoawaldlerer" zum Bürgerfest (wir berichteten) auf dem Festplatz vor dem Ökonomiegebäude in rund vier Stunden einen echten Hingucker geschaffen. Aus über 500 Dachlatten und kleinen Holzteilen bauten sie ohne Nägel und Schrauben ein eigenes kleines Festgebäude, das viele Besucher in Staunen versetzte. Lediglich der Eingang wurde mit ein paar Schrauben gesichert, um bei unbeabsichtigtem Körperkontakt oder spielende Kinder einen Einsturz zu verhindern.
Rückzugsort für Spiele
Während des Bürgerfestes wurde der auffällige Rückzugsort besonders von den Kindern in Besitz genommen. Als Platz für die verschiedensten Spiele bis hin zur Limoparty diente er den jüngsten Besuchern. Für viele ältere Gäste, die nach der Besichtigung begeistert einen Nachbau im eigenen Garten ankündigten, hatte Bächer wertvolle Tipps parat. "Das Wichtigste sind die ersten beiden Dachlattenreihen, sie müssen exakt im Winkel und völlig gerade ausgerichtet werden. Dann ist das weitere Aufschichten kein Problem mehr", meint der Konstrukteur bescheiden und dankt neben den hilfreichen "Stoawaldleren" auch Wolfgang Mühlbauer, der exakt die Winkel des sechseckigen Baus berechnet hatte.
Nach Foto nachgebaut
Zügig ging es anschließend in die Höhe. Dachlatte für Dachlatte, jede 2,50 Meter lang, wurde reihum versetzt aufeinander geschichtet. Durch das von oben herabdrückende Eigengewicht und die rauen Oberflächen der Holzlatten stand der Pavillon felsenfest neben dem Festplatz. Erwin Bächer hatte das Objekt vor längerer Zeit auf einer Messe gesehen und fotografisch für einen Nachbau festgehalten, wie er erzählt.
Beim Bürgerfest war es nicht das erste Mal, dass der tatkräftige Rentner mit seinen Ideen und seiner Arbeitskraft für Aufsehen sorgte. Bekannt ist der Gemeinderat im Erholungsort seit Langem für sein umfangreiches, ehrenamtliches Engagement. Keine Woche vergeht, ohne dass der frühere Maurer etwas für das Gemeinwohl leistet. Dabei ist Erwin Bächer nicht nur Vereinsmensch - als Vorsitzender führt er mit großem Erfolg die Friedenfelser Seniorenvereinigung - sondern bemüht sich besonders um den Gemeinschaftsgeist.
Ob beim Silvesterfeuer, bei Dorf- und Touristikfesten, Kirchenarbeiten, Bürgerfesten oder Aktionen für den Fremdenverkehr, seine Arbeitskraft und sein Traktor mit Anhänger sind überall willkommen. Für den Nordgautag in Wiesau baute er jüngst auf einem Festwagen einen großen Granitfelsen aus Styropor, um an die Sage zu erinnern, nach der vor vielen Jahren die Brüder Christoph und Friedrich Sittich Notthafft nach der Erbteilung Frieden geschlossen hatten.
Mit der Jugendorganisation "Stoawaldlerer" verbindet den jung gebliebenen Rentner schon seit Langem ein besonderes Verhältnis. "Auf meine Buben lass ich nichts kommen", meinte er zum Beispiel bei einen Arbeitseinsatz, als die Jugendlichen Erwin Bächer im Herbst wieder einmal bei der Einlagerung der Ruhebänke des Arbeitskreises Tourismus kräftig unterstützten. Dass nach getaner Arbeit auch mal eine Halbe Bier zusammen getrunken wird, gehört dazu.
Auch bei Abbau zur Stelle
Manchen praktischen Tipp des versierten Oldies konnten die Jugendlichen schon umsetzen, wie Thomas Trottmann, Vorstandsmitglied der "Stoawaldlerer", erzählt. Es stand deshalb außer Frage, dass die Burschen beim Abbau des Pavillons Erwin Bächer wieder zur Seite standen. Viel Zeit bis zum nächsten Aufbau bleibt nicht, denn das Schmuckstück ist bei weiteren Veranstaltungen im Ort und im Landkreis gut zu gebrauchen.
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