Im voll besetzten Brauereimuseum stellte die Gesellschaft "Steinwaldia" Pullenreuth das außerordentliche Werk „Burgruine und Herrschaft Weißenstein“ vor. „Was lange währt, wird endlich gut“, meinte Norbert Reger und schilderte die Geschichte der Buchentstehung.
„Schon seit Beginn der Planungen zur Sanierung des Weißensteins im Jahre 1995 war es unser Ziel, die Geschichte und die Renovierungsarbeiten an der Burgruine in einem Buch zusammenzufassen. Kurz nach der Sanierung meldete sich ein für uns bis dahin unbekannter Franz Hoffmann aus Kemnath. Er bot uns an, einen 3-D-Rekonstruktionsversuch zu wagen. Er sei darin ein Fachmann, der gerade Zeit habe und er würde die Arbeit ehrenamtlich erledigen. Mit dem Weißenstein sei er als gebürtiger Friedenfelser zudem eng verbunden“, sagte Norbert Reger. „Natürlich war das für uns ein Glücksfall und wir haben das Angebot begeistert angenommen. Franz Hoffmann begann daraufhin mit den Recherchen zu der heute vorliegenden Gesamtdokumentation.“
Der Vorsitzende von „Steinwaldia“ Pullenreuth informierte weiter: „Der zweite Glücksfall war unser Mitglied Harald Stark, der Heimatforscher und Kastellan auf der Plassenburg in Kulmbach. Er hatte sich vor der Burgsanierung mit dem Besitzgeschlecht der Nothaffte und der Geschichte der Burgruine Weißenstein intensiv beschäftigt. Sein umfangreiches Wissen war überhaupt die entscheidende Hilfe für die erfolgreiche Beantragung der Sanierung.“
Die "Steinwaldia" informierte Harald Stark von dem Vorhaben des Franz Hoffmann, der sofort noch einmal an die Arbeit ging. Er stellte alle neuen Erkenntnisse und die alten Niederschriften über die Nothaffte und die Burg in zweijähriger Arbeit vollkommen neu zusammen, inklusive Korrekturen an früheren Beschreibungen. "Die Gesamtdokumentation fasst nun das gesamte Wissen, das derzeit bekannt ist, und übertrifft mit seinen 356 Seiten und über 300 teils farbigen historischen Bildern von 11 Autoren alle unsere Erwartungen", sagte Norbert Reger.
Den Reigen der Grußworte eröffnete der Besitzer der Burgruine Weißenstein, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg. Dieser hatte, nachdem er der Gesellschaft „Steinwaldia“ mit seinem unermüdlichen Vorsitzenden zur erfolgreichen Buchvorstellung gratuliert hatte, sofort die Lacher auf seiner Seite: „Herr Reger, ich freue mich besonders, dass nun alles dokumentiert ist. Zum Glück aber haben sie darin nicht festgehalten, wie viel tausende von Litern Freibier von einer regionalen Brauerei zu der erfolgreichen Burgsanierung beigetragen haben.“
In Vertretung des Landrats sprach Toni Dutz und bekam ebenfalls gleich nach dem ersten Satz Applaus: „Man muss die Prioritäten richtig setzen, das Vorrecht hat heute eindeutig die Burgruine.“ Der Bürgermeister und Bezirksrat spielte dabei auf die Entschuldigungen der politischen Prominenz über ihr Fernbleiben wegen Wahlkampfversammlungen an. Dutz gratulierte dem Verein und seinen „Buchmachern“ für ein einzigartiges Werk und wünschte einen großen Verkaufserfolg. Im Auftrag des Landkreises überreichte er eine kleine Spende.
Viel Wissenswertes zur neuen Lektüre „Burgruine und Herrschaft Weißenstein“ steuerten dann Buchmacher Franz Hoffmann und Heimatforscher Harald Stark selbst bei. Sie informierten die Besucher über die 3-D-Rekonstruktion der Burg Weißenstein, die mehrjährigen Forschung zur Ruine sowie zur Geschichte der Familie Notthafft. In vielen Archiven im In- und Ausland wurden unzählige Dokumente gesichtet. Viele davon, alle im neuen Buch verewigt, wurden den Besuchern vorab an der Leinwand gezeigt.
Viel Applaus erhielten auch alle weiteren Unterstützer des Buches. „Alle Beteiligten haben sich ein persönliches Denkmal gesetzt“, urteilte Norbert Reger. Nicht vergessen wollte der Vorsitzende der „Steinwaldia“ die „rüstigen Rentner“ des Vereins. „Sie waren diejenigen, die mit ihrem jahrelangen ehrenamtlichen Engagement der Burgruine zum heutigen Glanz verholfen haben. Diese Arbeit hat dazu beigetragen, dass eine Buchveröffentlichung überhaupt möglich wurde.“
Die Veranstaltung erfuhr durch den Zitherclub Erbendorf eine außerordentliche musikalische Umrahmung. Am Ende konnte Norbert Reger gar nicht fassen, dass die ersten 100 Bücher, die er mitgebracht hatte, im Nu vergriffen waren. Demnächst sind sie in vielen Geschäften und Gemeinden der Steinwald-Allianz zu haben, versprach er.
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