Friedenfels
26.07.2023 - 12:27 Uhr

Flocke und Joshy heißen die Jungstörche in Friedenfels

Die Namensfindung für die Friedenfelser Jungstörche reizte nicht nur die Grundschüler. Auch Erwachsene beteiligten sich an dem Wettbewerb des Vereins Kulturlandschaft südlicher Steinwald.

Unter dem Aufruf „Friedenfels freut sich über die ersten Storchenkinder - unsere Jungstörche brauchen einen Namen“ hatte der Verein Kulturlandschaft südlicher Steinwald (KusS) im Juni Kinder und interessierte Erwachsene gebeten, sich an der Namensfindung für den Tiernachwuchs auf dem Brauereischlot zu beteiligen. Der Zusatz im Faltblatt „Wir freuen uns über zahlreiche fantasievolle Vorschläge“ förderte den Einfallsreichtum enorm, meinte nun schmunzelnd Vorsitzender Matthias Schlicht bei der Siegerehrung. Diese führte der Verein Kulturlandschaft südlicher Steinwald in Absprache mit der Schulleitung und im Beisein von Rektorin Inge Dick am Dienstag im Pausenhof der Grundschule Friedenfels durch.

Gespannt warteten die Grundschüler der vier Klassen und die Lehrer auf die Bekanntgabe der Sieger. Zuvor jedoch dankte Rektorin Inge Dick dem Verein Kulturlandschaft südlicher Steinwald für die Idee zur Durchführung des Wettbewerbs. Wie Dick bei der Feierstunde betonte, hatten die Kinder zum schulnahen Storchenhorst in den zurückliegenden Wochen einen besonderen Bezug aufgebaut. Die Rektorin freute sich „über die tiefe Verwurzelung zur Heimat und Umwelt“.

Ganz Ohr waren die Schülerinnen und Schüler auch, als Storchenbeobachter Hans Lenk die nächsten Tage im Storchenhorst schilderte und von aktuellen Flugübungen der Jungstörche berichtete. Aufhorchen ließ und teils traurig stimmte eine alte Bauernregel zum 25. Juli: „Wenn Jacobi tagt, werden die jungen Störche vom Nest gejagt.“ Dass die Jungstörche in den nächsten Tagen, bevor sie in ihr Winterquartier aufbrechen, jedoch noch mehrmals zum Friedenfelser Brauereischlot zurückkehren werden, wie Hans Lenk weiter berichtete, freute die Kinder außerordentlich.

Interessant für die Grundschüler und die Lehrer war zudem, dass nach Auffinden von Federn über die DNA die Herkunft der Storcheneltern bestimmt werden könne. Die Federn hatten die beiden Elterntiere bei der Futtersuche auf den Wiesen in Friedenfels verloren. Wie Hans Lenk hierzu informierte, kann der Verein Kulturlandschaft südlicher Steinwald demnächst ermitteln, ob es sich bei den Störchen auf dem Brauereischlot um die Störche oder zumindest um einen von ihnen handelt, die vor Jahren beim nahen Frauenreuther Weiher in die Freiheit entlassen worden waren.

Nicht leicht hatte es die Jury, wie abschließend Matthias Schlicht im Pausenhof betonte. Zusammen mit Bürgermeister Oskar Schuster und dem ständigen Storchenbeobachter Hans Lenk hatte er aus den Einsendungen die "Taufpaten" ermittelt. Neben gebräuchlichen männlichen und weiblichen Vornamen schafften es am Ende die Namen Flocke, Joshy, Ruby und Maya in die Endrunde, informierte Matthias Schlicht weiter. „Das Los fiel schließlich auf Flocke und Joshy“, berichtete der Vorsitzende und verkündete unter viel Applaus Julian Gerolstein, Darius Balvcea und Mia Kochs zu Gewinnern des Schüler-Wettbewerbs. Bei den Erwachsenen beglückwünschte der Vorsitzende die Einsender Birgit Bergmann, Alfred Heimerl und Theresa Hilburger.

Hintergrund:

Das Storchenbrutjahr 2023 in Friedenfels

  • 13. März: erster Storch wird im Horst gesichtet
  • 16. April: zweiter Storch landet im Horst
  • 26. April: das Verhalten der Störche lässt darauf schließen, dass die Phase der festen Brut begonnen hat
  • 22. Mai: der erste Jungstorch wird im Nest auf dem Brauereischlot gesichtet
  • 11. Juni: zweiter Jungstorch wird gesichtet, ist aber deutlich kleiner
  • Blick in die Zukunft: Ende Juli, Anfang August absolvieren die Jungstörche ihre ersten Jungfernflüge in der näheren Umgebung; Mitte bis Ende August Flug ins Winterquartier
 
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