Das Königschießen ist für viele Schützen eine liebgewordene Tradition. Bei dem Wettbewerb der Frauenreuther Sportschützen, der stets im November stattfindet und bei dem die Königsriege für das nächste Vereins- und Sportjahr ermittelt wird, gab es heuer für die Teilnehmer einen besonderen Anreiz. Die Sieger vertreten den Schützenverein Frauenreuth im Jahr seines Jubiläums bei den gesellschaftlichen und offiziellen Anlässen.
Der 1904 gegründete Verein feiert 2024 zusammen mit dem Turn- und Sportverein (TSV) Friedenfels sein 120. Gründungsjubiläum. Der TSV wurde ebenfalls wie der Schützenverein 1904 aus der Taufe gehoben. Beide Vereine haben sich in einer kürzlich stattgefundenen Zusammenkunft darauf verständigt, die Geburtstage mit vielen vereinsinternen Veranstaltungen gemeinsam zu feiern. Einig war man sich bei der Besprechung auch, dass es in einer Zeit mit Veränderungen und mangelndem Interesse am Ehrenamt wichtig ist, Werte zu vermitteln. Die beiden Vorsitzenden Wolfgang Schlicht (Schützenverein) und Johannes Härtl (Turn- und Sportverein) hoben bei der Unterredung zudem die lange Tradition sowie den Zusammenhalt der beiden Vereine hervor und verwiesen auf ein breitgefächertes Sportangebot zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung vor allem für Kinder.
39 Königsschüsse
Obwohl sich zum diesjährigen Königsschießen der Frauenreuther Sportschützen 13 aktive Schützen wegen Betriebsfeierlichkeiten, Urlaub oder Krankheit im Vorfeld beim Vorstand entschuldigt hatten, freuten sich die Verantwortlichen über ein großes Teilnehmerfeld. 39 Königsschüsse mussten Sportleiter Bernhard Stock und Reinhard Schwarz am Ende des Königsschießens auswerten. Seit 1998 wird das Königsschießen nur an einem Abend veranstaltet und anschließend die Königsproklamation durchgeführt. Früher standen für den Wettbewerb immer vier Schießabende zur Verfügung.
Stark umkämpft
Vom 18. Lebensjahr bis zur Seniorenklasse reichte das Teilnehmerfeld beim Wettstreit um den Titel des Schützenkönigs. Verständlich, dass sich hier junge Schützen nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten. Der 23-jährige Patrick Stengl holte sich die Königswürde und löste den 21-jährigen Dennis Damrath als Schützenkönig ab. Hubert Wildenauer und Albert Trottmann stehen Patrick Stengl als Ritter zur Seite. Stark umkämpft war wie alle Jahre der Wettbewerb um den Titel Schützenliesl. Heike Wildenauer, die 1997 letztmals diese Würde erringen konnte, verwies Petra Bannert und Vorjahresliesl Edeltraud Kaßeckert auf die weiteren Plätze des Siegerpodestes.
Die lange Erfahrung beim Umgang mit dem Gewehr merkte man bei den Senioren. Hier hatte der 75-jährige Reinhard Schwarz das Glück des Tüchtigen. Mit nur einem Teiler Unterschied stieg er auf den Schützenthron - vor Peter Kaßeckert. Den dritten Platz in dieser Klasse errang Bernhard Schultes. Ein Leuchten in den Augen hatte bei der Siegerehrung die Nachwuchsschützin Sophie Paukner. Altersbedingt von der Schülerklasse in die Jugendklasse gewechselt, übernahm die bisherige Schülerkönigin erneut eine Königskette und damit erstmals die Würde der Jugendkönigin. Bei den Pistolenschützen erkämpfte sich ebenfalls eine weibliche Schützin das Stockerl. Tamara Bannert verwies hier die erfahrenen Vereinskameraden und Luftpistolenschützen Bernhard Stock und Christian Kraus auf die weiteren Plätze.
Alle Wettbewerbsklassen erhielten bei der Königsproklamation vom Vorsitzenden Wolfgang Schlicht und Sportleiter Bernhard Stock die Insignien für die Regentschaft. Prachtvolle Königsketten und Lieslhorn waren die sichtbaren Zeichen. Nicht vergessen hatte Wolfgang Schlicht die scheidenden Könige. Mit Blumensträußen und je einer Knackwurstkette verabschiedete er Dennis Damrath, Rudi Wildenauer, Edeltraud Kaßeckert, Angelika Schramm und Sophie Paukner. Ebenfalls wie die neuen Würdenträger wurden sie mit viel Applaus der Besucher und Teilnehmer bedacht.
Schützenverein „Steinwaldia“ 1904 Frauenreuth
- Gründungsdatum: 10. Dezember 1904
- Mitglieder: 178
- Vorsitzende: aktuell Wolfgang Schlicht (Stellvertreter Adrian Käß)
- Schützenheim: bis 1999 im Saal der Gaststätte „Sporn“ im Ortsteil Frauenreuth; am 29. August 1999 Wechsel nach Friedenfels in den Gasthof „Goldener Engel“ (umgebautes Dachgeschoss)
- Engagement: neben dem Schützensport umfangreiche und vielfältige Mitarbeit im kulturellen Gemeindeleben, Betreuung von Verpflegungsständen bei Festlichkeiten, Aufstellen des Maibaums und Christbaums im Ortsteil Frauenreuth (seit über 50 Jahren)
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