Aus allen Himmelsrichtungen trafen Mitglieder aus den Ortsverbänden der Grünen mit dem Fahrrad in Friedenfels ein. Der Kreisverband, der zu der Rad-Sternradfahrt eingeladen hatte, freute sich dabei auch über weitere Interessierte, die mit auf den teils bis zu 30 Kilometer langen Touren unterwegs waren. Fast zu spät zum Zielort vor der Schlossschänke kam die Vorsitzende des Ortsverbandes Friedenfels und Kreisrätin Lisa Rauh. „Die schnelle und zügige Anreise mancher Ortsgruppe hat mich überrascht“, scherzte sie und begrüßte die ankommenden Radfahrer, die mehrheitlich mit E-Bikes unterwegs waren.
Kreisvorsitzende Monika Schneider, die mit ihren Begleitern von Pechbrunn über Wiesau anreiste, meinte: „Wir wollen mit unserer heutigen Fahrradaktion auf die Radwege im Landkreis aufmerksam machen und dabei aufzeigen, wie sie tatsächlich sind.“ Während ein Teil ihrer Tour über eine gut ausgebaute Strecke verlief, musste aber auch ein Stück auf Wegen mit grobem Schotter zurückgelegt werden. Dies schmälerte etwas die Freude der Radler, die nicht mit einem Mountainbike unterwegs waren, wie sie unmittelbar nach der Ankunft berichtete.
Kreisrätin Heidrun Schelzke-Deubzer, die aus der Gegenrichtung kam und mit ihren Begleitern von Kemnath aus in die Pedale getreten war, lobte den vorhandenen Radweg, sah aber vor allem innerorts Verbesserungsbedarf: „Mehr Hinweisschilder und kombinierte Fuß- und Radwege wären wünschenswert. Das Mitfahren innerorts mit dem Straßenverkehr ist nämlich an manchen Stellen gefährlich.“ Bundestagskandidatin Anne Droste war von Windischeschenbach aus angereist. Sie meinte: „Wir brauchen in unserem Land dringend eine Mobilitätswende. Das Fahrrad ist hierzu ein kleiner Baustein. Was fehlt, sind Verbindungsstrecken in die Peripherie sowie ein Angebot, um beruflich schnell von A nach B zu kommen.“
Ausgiebig diskutiert wurde die Fahrradsituation im Landkreis Tirschenreuth anschließend in der Schlossschänke. Nach einer Stärkung brachte Kreisvorsitzende Monika Schneider die gesammelten Eindrücke der Teilnehmer sowie die Raderlebnisse, die bereits von den Mitgliedern bei anderen Touren im Landkreis Tirschenreuth gesammelt wurden, zu Papier. Diese sollen als Grundlage bei weiteren Besprechungen, möglichen Verbesserungen oder bei Aussprachen in den einzelnen Gremien dienen, betonte Lisa Rauh. Dabei kam auch der Hinweis, dass man sich an den skandinavischen Ländern oder an den Niederlanden orientieren sollte, die eine hervorragende Fahrradinfrastruktur bieten.
Radweg-Infrastruktur im Landkreis aus Sicht der Grünen
- Insgesamt ein gut ausgebautes Radwegnetz für den Freizeitsport.
- Zubringer zu den Radwegen teilweise verbesserungswürdig.
- Gewünscht wird eine bessere Markierung der einzelnen Strecken und Routen. Dabei sollte nicht nur ein Rad auf den Schildern abgedruckt werden, sondern auch erwähnt werden, wohin der Weg führt.
- Grob geschotterte Straßen bedeuten ein sehr großes Unfallrisiko.
- Oft sind Waldwege nach dem Winter, nach starken Regenfällen oder Waldarbeiten mit dem Fahrrad nicht befahrbar. Abrufbare Information hierüber wären wünschenswert. Gegebenenfalls sollten Sperrungen erfolgen.
- Fahrradwege sollten so gepflegt werden, dass sie das ganze Jahr befahrbar sind.
- Wünschenswert wären Radstrecken entlang der Hauptverkehrswege, um auch mit dem Rad sicher und schnell in die Arbeit zu kommen.
- Gefordert werden gut abschließbare Möglichkeiten bei der Fahrradunterstellung an Bahnhöfen, in Innenstädten und an Schulen. Insbesondere für E-Bikes sind Fahrradgaragen mit Ladestation wichtig.
„Mehr Hinweisschilder und kombinierte Fuß- und Radwege wären wünschenswert. Das Mitfahren innerorts mit dem Straßenverkehr ist nämlich an manchen Stellen gefährlich.“
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.