Friedenfels
20.12.2019 - 13:32 Uhr

Lehrerwohnhaus bald Rathaus

Im Zuge der Förderoffensive Nordostbayern will Friedenfels das ehemalige Lehrerwohnhaus zum Rathaus umfunktionieren. Geschätzte Kosten: 1,96 Millionen Euro.

Die Gemeinde Friedenfels will das leerstehende ehemalige Lehrerwohnhaus (Bild) neben der Grundschule (rechts) zum Rathaus umbauen. Die Verwaltung soll von der Gemmingenstraße auf den Kolpingplatz umziehen. Bild: bsc
Die Gemeinde Friedenfels will das leerstehende ehemalige Lehrerwohnhaus (Bild) neben der Grundschule (rechts) zum Rathaus umbauen. Die Verwaltung soll von der Gemmingenstraße auf den Kolpingplatz umziehen.

Eine Sanierung und ein Umbau seien möglich, weil der Freistaat Bayern Kommunen mit bis zu 2000 Einwohnern finanziell kräftig unterstützt, hieß es in der Gemeinderatssitzung. Viele Kommunen in Nordostbayern haben in den zurückliegenden Jahren erhebliche Bevölkerungsverluste hinnehmen müssen. Die Folgen sind Leerstände in großer Zahl - bis zum Verfall von Gebäuden, oft auch im Ortskern. Der Freistaat Bayern steuert nun mit einem Sonderfördersatz von bis zu 90 Prozent bei Dorferneuerung und Städtebauförderung dagegen. "Gefördert würde deshalb auch diese gemeindliche Maßnahme", wussten Bürgermeister Gottfried Härtl und Regina Wildenauer von der Gemeindeverwaltung.

Das Architekturbüro Hilgarth hat eine Kostenschätzung für die Sanierung des Lehrerwohnhauses erstellt. Sie beziffert den Aufwand mit 1,96 Millionen Euro. Darin enthalten sei auch der Ausbau des Dachgeschosses mit einem Sitzungssaal, wie Regina Wildenauer betonte. Im Erdgeschoss seien das Einwohnermeldeamt und die Tourist-Info sowie Technikräume vorgesehen. Im ersten Stock würden die Dienstzimmer von Bürgermeister, Geschäftsleitung und Kämmerei untergebracht. Beim barrierefreien Umbau seien auch ein Aufzug, eine Gäste-WC-Anlage und eine Fluchttreppe an der Ostseite des Gebäudes vorgesehen.

Bei der Gegenstimme von Otmar Zeitler (Freie Wähler) wurde abschließend dem Vorhaben zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, die Maßnahme bei der Städtebauförderung als Bedarf für das kommende Jahr anzumelden. "Die Regierung der Oberpfalz wird eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen und den förderfähigen Betrag ermitteln", informierte Bürgermeister Gottfried Härtl.

Tempo messen

Gute Erfahrungen hat die Gemeinde Friedenfels mit dem im Jahr 2015 angeschafften Geschwindigkeitsmessgerät gemacht. Aufgrund zahlreicher vorhandener Gefahrenstellen im Ort hat Lisa Rauh (Grüne/Bündnis 90) die Anschaffung eines weiteren Geschwindigkeitsmessgerätes angeregt. "Die Aufstellung an der Schule und im Ortsteil Öd brachte auf jeden Fall mehr Sicherheit für die Kinder", war sich die Dritte Bürgermeisterin sicher. Dies sahen auch die anderen Räte so.

Oskar Schuster (Freie Wähler) und Karl Wittmann (CSU) regten zudem die Anschaffung von weiteren Bodenverankerungen an, um das Messgerät ohne großen Aufwand rasch im Ort wechseln und umstellen zu können. Als markante Gefahrenstellen wurden neben der Schule der Ortsteil Öd, die Siedlung sowie die Ortseinfahrt beim Anwesen Hage genannt, die mit Bodenverankerungen ausgestattet werden sollten. Die Verwaltung holt Angebote ein.

Behindertengerecht

Im Zuge des Ausbaus der Staatsstraße 2169 (Voitenthan-Friedenfels) hat das Staatliche Bauamt mitgeteilt, dass die Standorte der Bushaltestellen im Ortsbereich Voitenthan und beim Aussiedlerhof Dostler neu festgelegt werden müssen. Nach einer kurzen Diskussion kam der Gemeinderat zu dem Entschluss, die bisherigen Standorte beizubehalten und diese behindertengerecht (erhöhter Einstieg) - wie bereits im Ortsteil Kornthan geschehen - zu gestalten. Beim Anwesen Dostler kann jedoch aufgrund der vorhandenen Geländestruktur vermutlich nur eine Seite erhöht ausgebaut werden. Eine Besprechung mit dem Bauamt soll Klarheit bringen.

Höhere Pauschale

Der Kreistierschutzverein Tirschenreuth hat die Gemeinde Friedenfels um eine Erhöhung der Kostenpauschale für die Aufnahme und Verpflegung von Fundtieren gebeten. Die Gemeinde Friedenfels zahlt seit 2011 je Einwohner 50 Cent. Bürgermeister Gottfried Härtl: "Im Rahmen einer Bürgermeister-Dienstbesprechung wurde das Thema bereits auch mit den anderen Orten diskutiert. Auch das Tierheim wurde besichtigt und eine Kostenauflistung vom Tierheim angefordert." Da der Kreistierschutzverein die künftige Aufnahme von Fundtieren ohne eine angemessene, höhere Aufwandsentschädigung nicht mehr gewährleisten könne, schloss sich das Gremium der geforderten Aufwandsentschädigung an. Die Gemeinde Friedenfels leistet deshalb ab dem Haushaltsjahr 2019 einen pauschalen Zuschuss in Höhe von 80 Cent je Einwohner an das Tierheim in Tirschenreuth. Hiermit sind die Kosten für die Betreuung von Fundtieren abgegolten.

Mehrausgaben gebilligt

Eine nachträgliche Genehmigung erforderte die Rechnungsprüfung für 2016. Die ungedeckten Mehrausgaben bei den Beschäftigungsentgelten für das Kinderhaus für Krankheitsvertretungen, die Erneuerung der Zaunanlage zum Bach im Bereich Kindergarten, die Mehrausgaben bei den Fundamenten für drei Buswartehäuschen und die Mehrausgaben bei den Planungskosten der Gemeindeverbindungsstraße Friedenfels-Unterneumühle wurden einstimmig gebilligt. Die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2016 wurde mit den festgestellten Ergebnissen ebenfalls einstimmig "abgesegnet". Als Sitzungstermine wurden dem Gremium bis zu den Kommunalwahlen der 22. Januar und der 19. Februar mitgeteilt.

 
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