Nur bestes Futter für die gefiederten Freunde

Friedenfels
03.01.2021 - 10:04 Uhr
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Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit hat bei vielen Vogel- und Naturfreunden Tradition. Der Friedenfelser Hans Lenk hat es zu seinem besonderen Hobby gemacht. Sein Einsatz ist enorm.

Andere Tierfreunde füllen mal schnell alle zwei, drei Tage ihr Vogelhäuschen mit neuem Futter. Hans Lenk muss hier schon mehr Zeit investieren. „Täglich, oft sogar zweimal am Tag muss ich füttern“, berichtet der agile Naturliebhaber und Vogelfreund bei einem Besuch von Oberpfalz-Medien. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich der Friedenfelser in seinem Garten dieser Freizeitbeschäftigung verschrieben.

Hinterm Haus hat er ein kleines Tier- und Vogelparadies geschaffen. Futterstelle an Futterstelle, unzählige Schälchen, kleine selbst gebaute Kassetten und Behälter, kleine Holzstämme mit gebohrten Löchern und einfache Ablagebrettchen beherbergen das unterschiedlichste Futter für seine gefiederten Freunde. Vor Regen und Schnee schützt eine Überdachung. Hochbetrieb herrscht an der großen Futteranlage fast ständig. Sperlinge, Bergfinken, Goldammern, Dompfaffen, Grünfinken, Erlenzeisige, Blaumeisen, Kohlmeisen, Schwanzmeisen, Sumpfmeisen, Kleiber, Amseln, Eichelhäher, Tannenhäher sowie Grün- und Buntspechte tummeln sich hier.

Große Vielfalt

All diese Vögel haben jedoch bestimmte Vorlieben, was das Futter angeht, weiß Hans Lenk. Sein Futtervorrat in einem Nebenraum gleicht deshalb dem einer kleinen Zoohandlung. Körner und Futtermischungen der verschiedensten Art bewahrt Hans Lenk in großen, verschließbaren Eimern und Behältern auf. Kartons und Gläser mit Erdnussbutter, gemischten Sämereien, Mehlwürmern, Eicheln und Walnüssen stehen prall gefüllt daneben.

Die Vielfalt des Futters, welches Hans Lenk seinen gefiederten Freunden bietet, ist beeindruckend. „Pro Monat komme ich schon auf 40 bis 50 Euro, was mir das Futter kostet. Im Sommer ist es etwas weniger, denn ich füttere das ganze Jahr“, berichtet Hans Lenk. Sein übliches Wintervogelfutter bietet er im Frühjahr jedoch nicht an. In den Brutzeiten zwischen April bis Juli wäre nämlich das üppige Winterfutter schädlich für die Jungvögel, weiß der Vogelfreund. Vor allem Sämereien, angefeuchtete Mehlwürmer und leichtes Streufutter finden hier seine Freunde vor.

Das meiste Futter bestellt Hans Lenk übers Internet. Aber es gibt fast keinen Einkauf für die Familie, wo nicht auch Futter für Vögel dabei ist“, erzählt der Vogelliebhaber schmunzelnd. Wenn Ehefrau Petra alleine unterwegs ist, kommt es auch schon mal vor, dass sie Futter in Bioqualität mit nach Hause bringt, scherzt Hans Lenk und zeigt auf eine Packung Erdnüsse, die von den Eichhörnchen, die ebenfalls seine Futterstelle regelmäßig besuchen, bevorzugt werden.

Hygiene sehr wichtig

„Doch mit dem Füttern allein ist es nicht getan“, erzählt Hans Lenk an anderer Stelle. Damit die Vögel gesund bleiben, legt er großen Wert auf Sauberkeit. In den Schälchen und Kassetten findet man deshalb nur sauberes, reines Futter. Sollten mal Kotrückstände oder Schmutz vorhanden sein, wird sofort alles intensiv gereinigt. Das rege Treiben an der Futterstelle im Garten beobachten Hans Lenk und Ehefrau Petra täglich. „Bereits beim Frühstück verfolgen wir vom Esszimmer aus, wie Vögel und sonstige Tiere in den Morgenstunden zu den Futterstellen kommen.“

Es ergeben sich immer wieder neue Momente und Motive, die ich noch nicht im Kasten habe.

Hans Lenk

Die meiste Zeit jedoch verbringt Hans Lenk nach dem täglichen Füttern in seinen Hobbyraum. Hier hat der Vogelfreund, der zugleich auch Hobbyfotograf und Amateurfilmer ist, ein Fenster mit einem Tarnnetz ausgestattet. Durch kleine Löcher im Netz haben die Objektive seiner Kameras freien Blick auf das Futtergeschehen. Wie viele Fotos und Filmszenen von den Vögeln am Futterhaus mittlerweile auf seinen Speicherkarten sind, weiß Lenk gar nicht. „Es ergeben sich immer wieder neue Momente und Motive, die ich noch nicht im Kasten habe“, lacht Hans Lenk. Obwohl er die verschiedenen einzelnen Vogelarten schon unzählige Male abgelichtet hat, jede neue Aufnahme habe ihren Reiz und zeige oft auch Besonderheiten, wie er weiter berichtet.

„Erst vor ein paar Tagen wollte ich eigentlich den an der Futterstelle angekommenen Eichelhäher gar nicht fotografieren. Durch das Tele sah ich aber, dass mit seinem Schnabel etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe ihn ganz nah herangezoomt. Und dann ausgelöst. Das Ergebnis: Ein Stück der einen Schnabelhälfte war abgebrochen, doch fressen konnte er intensiv und einwandfrei“, lacht Hans Lenk. Zahlreiche Aufnahmen hat der Tierfreund auch schon in den Sozialen Netzwerken bereitgestellt. Neben An- und Rückfragen bekommt er dabei auch immer wieder viel Lob für sein großes Engagement um die Vogelwelt.

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BesserWissen30.12.2020
 
 

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