„Diese Spende hilft uns beim Projekt weiter und ist für uns eine Ehre“, sagte Johannes Bradtka, Vorsitzender des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB), auch im Namen von Projektleiterin Michaela Domeyer bei der Übergabe einer 1000-Euro-Spende durch Josef Brüll und Initiator Hans Renner vom Orden "Silberner Bruch". Josef Brüll, Bereichsleiter Ost, und Hans Renner, stellvertretender Landesobmann Deutschland des Ordens „Silberner Bruch“, waren mit einer großen Delegation aus ganz Bayern zur Spendenübergabe und zur Information über das Habichtskauz-Projekt nach Friedenfels angereist.
Bei einem Mittagessen in der Schlossschänke erfuhren die Mitglieder viel Wissenswertes über die beiden Vereinigungen. So engagiert sich der Orden „Silberner Bruch“ seit 66 Jahren für Natur und Jagd über Grenzen hinweg. Naturverbundene Männer aus der Schweiz, aus Österreich, Deutschland, Frankreich und dem Fürstentum Liechtenstein erkannten frühzeitig Gefahren für die natürlichen Lebensgrundlagen. Sie schlossen sich 1955 zu einem übernationalen weltlichen Orden zusammen. „Seitdem engagieren sich Ordensbrüder uneigennützig und eigenverantwortlich für Beschränkung und Maßhalten im Umgang mit der Natur und für deren Schutz und nachhaltige Nutzung." Der Untertitel des Ordens „Schutz von Wald, Wild und Flur und Förderung von weidgerechtem Jagen“ sei Programm.
Hierbei würden die regionalen Belange durch die Kenntnisse der Ordensbrüder vor Ort berücksichtigt. Die Vielzahl der im Orden vertretenen Berufe, Erfahrungen im Naturschutz, der Landschaftspflege und der Jagd aus mehreren mitteleuropäischen Ländern sowie enge persönliche Bindungen untereinander ergäben eine wirkungsvolle Unterstützung für das jeweilige Anliegen.
Beeindruckt zeigte sich die Delegation des Ordens „Silberner Bruch“ von den Schilderungen des VLAB-Vorsitzenden Johannes Bradtka zum Habichtskauz-Projekt. Er hatte seinen ersten Kontakt zu dem großen Eulenvogel bei seiner Diplomarbeit im Nationalpark Bayerischer Wald. „Beim Flechten- und Moossammeln flog auf einmal ein riesengroßer Vogel haarscharf über meinen Kopf, machte eine Kehrtwendung und vollzog das fast erschreckende Schauspiel ein zweites Mal. Am Abend erfuhr ich von einem Mitarbeiter des Nationalparks, dass es ein Habichtskauz war und der nur seine Brut verteidigte“, erzählte der Vorsitzende schmunzelnd.
„Nach der Vereinsgründung, der Überprüfung der Ansiedelungsgebiete und einer Lebensraumanalyse durch Fachleute bekamen wir breite Zustimmung für das ehrgeizige Projekt. Mittlerweile haben wir bereits 43 Habichtskauze ausgewildert und es sollen nicht die letzten gewesen sein“, verkündete Johannes Bradtka voller Stolz. Großes Lob spendete er dabei Projektleiterin Michaela Domeyer. Die VLAB-Naturschutzreferentin ist für die Voliere im Steinwald und im Hessenreuther Wald verantwortlich und betreut seit 2017 die Tiere jeweils bis zur Auswilderung. Nicht nur die vielen Mitglieder des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern freut, dass die umfangreichen Bemühungen beim Habichtskauz-Projekt langsam von Erfolg gekrönt werden. „Der scheue Vogel, der in den 1920er Jahren in Nordostbayern bereits ausgestorbenen war, kehrt durch das Engagement des VLAB in die Region und damit in seine alte Heimat zurück.“
Den stellvertretenden Landesobmann Deutschland im Orden „Silberner Bruch“, Hans Renner, hatten die Bemühungen des VLAB beeindruckt. Seine Anfrage hinsichtlich einer Spende war bei Mitgliedern und Stiftungsvorstand sofort auf offene Ohren gestoßen, war nun in Friedenfels zu hören.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.