Franz Vogl, der am Neujahrstag im Alter von 91 Jahren nach kurzer Krankheit verstarb, leitete die Schlossbrauerei Fuchsberg 42 Jahre und legte den Grundstock für eine zukunftsweisende Entwicklung.
Pfarrer Herbert Rösl gab zu Beginn des durch eine Bläsergruppe unter Leitung von Tobias Zeitler gestalteten Requiems einen Rückblick auf wesentliche Stationen im Leben des Verstorbenen, das geprägt war von einer tiefer Verwurzelung im christlichen Glauben. Im Anschluss an die Schulzeit unter Kriegsbedingungen und die Lehre zum Brauer erfolgte schließlich die Weiterqualifizierung zum Diplom-Braumeister. Im Jahr 1956 übernahm Franz Vogl die Leitung der Schlossbrauerei Fuchsberg.
Im Jahr 1963 heiratete er seine Frau Gisela aus Pertolzhofen. Von den drei Kindern Franz, Peter und Elisabeth übernahm die Brauerei nach 42 Jahren der älteste Sohn Franz. Neben seinem anhaltenden Interesse an Betriebsabläufen und der nachhaltigen Unterstützung lag dem Senior vor allem die Fortführung der Unternehmensphilosophie am Herzen. Franz Vogl ging es nicht darum, Wachstum um jeden Preis zu erzielen, sondern um praktizierte Toleranz, Wertschätzung und in Zufriedenheit auch „den Anderen leben zu lassen.“
Feinsinnig und humorvoll
Für die Familie sprach stellvertretend Enkelin Isabella Vogl einfühlsame Dankesworte und zeichnete in Reimform ein Charakterbild des Papas und Opas. Dabei symbolisierten die tschechisch-französischen Grüße neben der Aufgeschlossenheit und dem kulturellen Interesse von Franz Vogl auch die immer gezeigte Hilfsbereitschaft und seine wertschätzende und respektvolle Haltung gegenüber seinen Mitmenschen. Franz Vogl habe andere vor sich selbst gestellt und die Natur geachtet.
Vor allem die Feinsinnigkeit des Verstorbenen sei geschätzt gewesen. Er sei im Herzen immer bescheiden gewesen, habe aber auf angemessene Weise „den Schalk im Nacken“ gehabt. Für ihn waren „Herz, Hirn und Humor gleichermaßen wichtig“. Seine Anerkennung für erfahrene Unterstützung brachte der Seniorchef oftmals mit dem französisch tschechischen Wortmix „Merci beaucoup Sa obchodu!“ („vielen Dank für Ihr Handeln“) zum Ausdruck.
In allen Nachrufen kam die Wertschätzung für Franz Vogl sowie der schmerzhafte Verlust durch sein Ableben zum Ausdruck. Zur Sprache kam das Einfühlungsvermögen und der große Sachverstand, die bereichernden Gespräche und nicht zuletzt der spitzbübische, aber immer tiefsinnige Humor des Seniorchefs. In allen Bereichen hinterlasse er eine große Lücke.
Die Weichen richtig gestellt
Zu den Abordnungen von Vereinigungen gehörte der Verband Privater Brauereien Bayerns und der Alt-Weihenstephaner Brauerbund. Während seiner 42-jährigen Tätigkeit als Brauereichef hat Franz Vogl nicht nur den Grundstock für eine zukunftsweisende Entwicklung geschaffen, sondern die Schlossbrauerei Fuchsberg zu einer „herausragenden bayerischen Mittelstandsbrauerei“ gemacht, würdigte der Vorstand des Verbands Privater Brauereien, Stefan Stang. Thomas Wilhelm konnte dem für die Belegschaft der Schlossbrauerei nur beipflichten.
Auch zahlreiche Vereine nahmen Abschied: Die Feuerwehr Fuchsberg, die Spielvereinigung Teunz, die Blaskapelle Teunz, die Marianische Männerkongregation, die Kirchenverwaltung und der Kapellenbauverein Fuchsberg sowie die Soldaten- und Kriegerkameradschaft dankten für die jahrzehntelange Unterstützung.
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