Fuchsmühl
23.11.2018 - 13:21 Uhr

Appell: Wohnraum schaffen

Zweimal im Jahr können sich Fuchsmühler in einer Bürgerversammlung ein Bild vom Ortsgeschehen machen. Und sie haben das Wort.

Als erhaltenswert bezeichnete Bürgermeister Wolfgang Braun das Denkmal an der Ecke Carl-Ulrich-Straße/Josef-Seitz-Straße. Bild: wro
Als erhaltenswert bezeichnete Bürgermeister Wolfgang Braun das Denkmal an der Ecke Carl-Ulrich-Straße/Josef-Seitz-Straße.

38 Einwohner, darunter auch einige Markträte, Vertreter der Verwaltung und des gemeindlichen Bauhofs nutzten die Einladung zur Herbst-Bürgerversammlung in den Gasthof „Weißenstein“. Bürgermeister Wolfgang Braun informierte: "Fuchsmühl zählt aktuell rund 1560 Einwohner.“ Er merkte an: „Die Rückwärtsentwicklung ist nicht so negativ, wie ursprünglich prognostiziert.“ Den aktuell 14 Geburten stehen 22 Sterbefälle gegenüber. Die Zahl der Gemeindebürger könnte aber gesteigert werden, wenn mehr Wohnraum vorhanden wäre, so der Bürgermeister. „Regelmäßig kommen Anfragen.“ Braun richtete daher einen Appell an alle Bauwilligen: „Denken Sie bei der Planung auch an vermietbaren Wohnraum.“

Haushaltszahlen sind in den Herbst-Bürgerversammlungen kein Thema. Mit einigen anderen Werten aus dem Rathaus befasste sich Braun aber trotzdem. Als Rückläufig bilanzierte er die Flüchtlingszahlen. Waren es 2017 noch 30 ausländische Mitbürger, die Asyl suchten, so zähle das Einwohnermeldeamt derzeit nur noch 17. „Die Leute zieht es in die Städte.“ Als „hervorragend“ beurteilte Wolfgang Braun die Trinkwasserqualität. Die geforderten Nitrat-Grenzwerte (50 mg/Liter) werden mit gemessenen 0,86 mg/Liter deutlich unterschritten. Nicht nennenswert sei die Radonbelastung (Grenzwert 100 Becquerel/ Liter). In Fuchsmühl: weniger als 0,01 Bq/Liter.

„Die Stabilisierungshilfen in Höhe von 2,8 Millionen Euro (2014 bis 2017) haben der Gemeindekasse gut getan. Heuer sind wir leider leer ausgegangen“, bedauerte der Bürgermeister. Die rund 80 Maßnahmen (2007 bis 2018) kosteten der Kommune rund 10,3 Millionen Euro, die mit gut 5 Millionen Euro seitens des Freistaates finanziell unterstützt wurden. Abgebaut wurde die Pro-Kopf-Verschuldung, die Braun mit aktuell 1100 Euro bezifferte. „Wir haben den Schuldendienst im Griff.“ Nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit könne die staatlich geförderte Baumaßnahme Carl-Ulrich-Straße zeitnah zu den Akten gelegt werden. Die Umgestaltung kostet rund 380.000 Euro. Dazu kommen noch einmal rund 79.000 Euro für den erweiterten Bauumfang. Die Sperrung, ebenso auch die Einbahnregelung wurden vor wenigen Tagen aufgehoben. Restarbeiten seien aber noch zu erledigen. „Die Straße ist sehr schön geworden, die Lichtmasten aber sind viel zu hoch“, kam dagegen ein Einwand seitens der Zuhörer.

Begonnen habe man bereits im Vorjahr. „Die Resonanz der Bevölkerung stimmt positiv“, richtete Braun den Blick auf die Verbesserungsmaßnahme im Friedhof, für die Fuchsmühl rund 40.000 Euro aufwendet. Die Gestaltung der Friedhofswege sei ausreichend. „Mehr muss nicht sein“, ließ Braun verlauten und versprach: „Die weiteren entlang der Ruhestätten werden noch erneuert.“ Eine deutliche Verbesserung versprach er bei der derzeit unbefriedigenden Parkplatzsituation beim Gottesacker. Abgeschlossen ist die Sanierung der Pechbrunner Straße, die zum Gemeindegebiet Fuchsmühl und (ein Teil davon) zu Wiesau gehört. Das Projekt wurde mit der Nachbar-Marktgemeinde durchgeführt und entsprechend abgerechnet. Neu gemacht wurde auch die Brücke, die über den Wiesaubach führt. Die Kosten dafür werden von der Nachbarkommune als Eigentümer getragen. Die Gesamtkosten bezifferte Braun auf rund 312.000 Euro.

Zufrieden zeigte sich Braun, was die derzeit laufende Baumaßnahme Mehrzweckhalle anbelangt. Insgesamt wurden rund 710.000 Euro ausgegeben. Zu erledigen sei aber noch der Einbau der Foyer-Fenster. Erneuert werden Beleuchtung, Lüftung und Blitzschutz. "Zeitnah wird auch der Eingangsbereich neu gestaltet." Stichwort Ortsmitte: Sie erfährt 2019 laut Bürgermeister eine deutliche Aufwertung. Die Maßnahme Breitbandausbau ist abgeschlossen. Sogenannte „weiße Löcher“ gebe es nicht, rückte der Sprecher die Bitratenanalyse in den Mittelpunkt. Ein positives Fazit zog Braun in Sachen Dorfladen. „Er läuft“, kommentierte er die „schwarzen Zahlen“ die für Jahr 2017 ermittelt wurden. Die Einrichtung feiert im kommenden Jahr ihr fünfjähriges Bestehen. Anklingen ließ Braun auch die zurückliegende „Zukunftswerkstatt“, an der rund 30 Jugendliche teilgenommen hatten. Das Ergebnis wird in der Dezember-Marktratssitzung vorgestellt. „Die Vorschläge der Jugend werden ernst genommen“, versprach Braun.

„Feuer frei“, bat Bürgermeister Wolfgang Braun schließlich die Bürger zu Wort. „Wie ist der Stand in Sachen neuer Sportplatz am Waldbadeweiher-Gelände?“, wollte „Weißenstein“-Gastwirt Markus Ulrich in Erfahrung bringen. „Der Förderantrag läuft“, antwortete Braun. „Ich bitte um Verständnis, dass ich derzeit noch keine Luftschlösser bauen möchte“, fügte er mit knappen Worten hinzu.

Blick in Terminkalender:

Mit einem besonderen Ereignis werde man sich in den kommenden Wochen und Monaten noch näher befassen, gelangte Bürgermeister Wolfgang Braun ans Ende der rund dreistündigen Informationsversammlung. 2019 jähren sich zum 125. Mal die Ereignisse, die in der Waldabteilung „Schrammlohe“ für Entsetzen sorgten. Mit einem Festakt am 12. Oktober erinnert die Marktgemeinde Fuchsmühl an die „Holzschlacht“. In welcher Form das geschehen wird, ließ Braun aber noch offen. Als Termin für den Neujahrsempfang in der Mehrzweckhalle nannte Braun den 12. Januar 2019. Der Dorfladen-Weihnachtsmarkt fällt heuer dem Rotstift zum Opfer. „Wir planen dafür eine größere Veranstaltung vom 15. bis 20. April kommenden Jahres“, versprach Braun mit Blick auf das Markthaus- und Dorfladen-Jubiläum. (wro)

Das „Schremsgassl“ wird attraktiver. "Dort wird es in der Nacht auch heller sein", wurde beim Bürgertreff eine Aufwertung des schmalen Weges versprochen. Bild: wro
Das „Schremsgassl“ wird attraktiver. "Dort wird es in der Nacht auch heller sein", wurde beim Bürgertreff eine Aufwertung des schmalen Weges versprochen.
Das alte Posthäusl an der Marienstraße bleibt. Über die Verwendung will man zeitnah nachdenken, so Bürgermeister Wolfgang Braun. Bild: wro
Das alte Posthäusl an der Marienstraße bleibt. Über die Verwendung will man zeitnah nachdenken, so Bürgermeister Wolfgang Braun.
Verschönert werden soll der Parkplatz in der Fuchsmühler Ortsmitte. Die Container werden verschwinden, verspricht Bürgermeister Wolfgang Braun. Bild: wro
Verschönert werden soll der Parkplatz in der Fuchsmühler Ortsmitte. Die Container werden verschwinden, verspricht Bürgermeister Wolfgang Braun.
Rund drei Stunden lang informiert Bürgermeister Wolfgang Braun über das Gemeindegeschehen. Bild: wro
Rund drei Stunden lang informiert Bürgermeister Wolfgang Braun über das Gemeindegeschehen.
Die Neugestaltung der Carl-Ulrich-Straße wird bei der Bürgerversammlung positiv bewertet. Anlass zur Kritik gibt es aber bei der Höhe der Straßenlaternen. Bild: wro
Die Neugestaltung der Carl-Ulrich-Straße wird bei der Bürgerversammlung positiv bewertet. Anlass zur Kritik gibt es aber bei der Höhe der Straßenlaternen.
 
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