Mit Kritik sparte Bürgermeister Wolfgang Braun auch am Ende nicht. Grund dafür war eine "freundliche Bitte" der Pfarrgemeinderatssprecherin Christa Müller. Man habe in der Presse, auch im Gemeindekurier um Teilnahme am Erntedankzug geworben. "Die Resonanz aber war enttäuschend", sagte sie angesichts von nur zwei Fahnenabordnungen (Frauen- und Mütterverein und KAB), die sich bereit erklärt hatten, mit der Erntekrone voran hinüber zur Kirche zu marschieren. Vermisst habe man auch viele andere Gemeindebürger, bedauerte Müller. "Im Namen der Pfarrei bitte ich auch weiter darum, sich dem Erntedankzug anzuschließen", ergänzte die enttäuschte Pfarrgemeinderatssprecherin und warf damit einen Blick auf das kommende Jahr.
Dass sich nicht alle Vereine angesprochen fühlen, wenn es um gemeindliche oder kirchliche Veranstaltungen gehe, ärgert den Bürgermeister schon seit langem. Nicht zum ersten Mal äußerte Wolfgang Braun seine massive Kritik darüber. Erneut sprach er sich mit deutlichen Worten bei der Kartellsitzung der Vereine aus. Wenig Verständnis zeigte Christa Müller hinsichtlich Fahnenabordnungen mit lediglich zwei oder drei Begleitern. Sie appellierte an alle und legte großen Wert auf die Feststellung, dass es sich hier nur um eine Bitte handle, an den Veranstaltungen, Umzügen oder Prozessionen teilzunehmen.
Dem Dialog vorangegangen war ein Rückblick auf das Veranstaltungsangebot im Gemeindebereich. "Ich versuche, mein Bestmöglichstes zu machen", untermauerte Bürgermeister Wolfgang Braun sein Ansinnen, auch weiterhin Kartellversammlungen anzubieten und diese auch als "Vorturner" zu leiten. Eine deutliche Abfuhr erteilte er einer von anderer Seite gemachten Aussage, dass man ein "richtiges Vereinskartell" und damit Veränderungen brauche. "Was soll das? Ein Vereinskartell haben wir bereits", machte er seinem Unmut Luft. "Jeder darf hier seine Meinung vertreten."
Fahrrad-Wallfahrt
Braun sprach von einem eher ruhigen Jahr 2019. Die Veranstaltungen ließ er noch einmal Revue passieren. Als einen Höhepunkt bezeichnete er die Fahrrad-Wallfahrt im Sommer. Deutlichen Zuspruch hatte auch die 100-Jahr-Feier der AWO in der Mehrzweckhalle. Zufrieden sei man mit dem Verlauf des Ferienprogramms. An den Angeboten beteiligten sich bis zu 25 Buben und Mädchen. "Ziel ist es, die Kinder an die Vereinsarbeit heranzuführen", fuhr Braun fort. Verteidigend stellte er sich hinter den geforderten und laut Braun "disziplinierenden" Kostenbeitrag in Höhe von 2,50 Euro. Dankbar zeigte er sich den beteiligten Vereinen gegenüber, die erneut ein buntes Programm ausgearbeitet hatten. "Teure Angebote sind nicht vertretbar." Die Kosten müsse man auch weiterhin überschaubar halten, mahnte der Bürgermeister, am bestehenden Konzept festzuhalten. Mit dabei beim Ferienprogramm war auch die Gemeindebücherei. "Sie ist jetzt auch an den Sonntagen geöffnet." Der Zuspruch sei steigend, kommentierte er die Arbeit der ehrenamtlich dort arbeitenden Büchereileiterin Marie Höcht, die sich seit einigen Wochen um die Belange der gemeindlichen Einrichtung kümmert.
Ehrenabend
Nicht rütteln werde er am Ehrenabend, der ein guter Anlass sei, verdienten Gemeindebürgern in entsprechender Form Dankeschön zu sagen. Der Ehrenabend 2019 findet am 23. November in der Mehrzweckhalle statt. "Daran halte ich auch in Zukunft fest." Hier Geld zu sparen, sei der falsche Weg.
"Es gibt im Leben Situationen, über die man nachdenken sollte", spannte Bürgermeister Braun einen Bogen zum bevorstehenden Volkstrauertag. "Gemeinsam zur Kirche gehen und dort der Opfer beider Weltkriege zu gedenken: Dafür sind 90 Minuten nicht zu viel." Er fuhr fort: "Es fällt niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn er dafür seine Freizeit opfert. Ich würde mich freuen, wenn der Volkstrauertag besser besucht würde." Abgestimmt wurden beim Informationsabend die bereits bekannten Veranstaltungen. Dazu gehörten die Adventsfeiern. Am 9. November erinnert die Fuchsmühler Bergwacht an ihre Gründung vor 50 Jahren. Auch hier hoffte der Bürgermeister auf eine rege Teilnahme.
2020 wieder Bürgerfest
Den Reingewinn des Bürgerfests 2018 bezifferte Bürgermeister Wolfgang Braun auf 9866 Euro. Vom Gesamterlös aller zurückliegenden Gemeindefeste wurden - laut Brauns Aussage - vor ein paar Jahren gut 5000 Euro an die Vereine ausgeschüttet. "Vom zurückbehaltenen Guthaben wurden Anschaffungen getätigt", verwies der Bürgermeister auf das vorhandene Zubehör, das leihweise auch von den örtlichen Vereinen genutzt werden könne. "Mit den Bürgerfesten können wir zufrieden sein", fasste der Sprecher zusammen. Angedacht sei eine Anschaffung von großen Marktschirmen, die nicht nur für eine schöne Optik, sondern auch für Sonnen- und Regenschutz sorgen sollen. Wenig verändern wolle man an der Organisation des Bürgerfestes vom 18. bis 19. Juli 2020. "An mich wurde keinerlei Kritik herangetragen." Braun weiter: "Die konzentrierte Form auf nur einen Platz hat sich bewährt." Ohne Wortmeldungen blieb die Bitte nach Mitgliedern für den Bürgerfestausschuss, womit Braun rechtzeitig Schwerpunkte setzen wollte. Vorerst bleibt das Gremium daher - bis auf den Bürgermeister - unbesetzt. (wro)














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