Gleich zu dritt standen sie am Rednerpult bei der öffentlichen Sitzung der Steinwald-Allianz in der Mehrzweckhalle in Fuchsmühl und sprachen über das Erfolgsprojekt Öko-Modellregion Steinwald. Die Rede ist von den Projektmanagern Elisabeth Waldeck, Günther Erhardt und Eva Gibhardt. „Wir haben die Aufgabe, den Ökolandbau zu fördern, die Bio-Wertschöpfungsketten aufzubauen und das Bewusstsein für Bio-Lebensmittel zu stärken“, sagte Waldeck.
„Der Erfolg zeigt sich in Zahlen“, so Projektmanagerin Elisabeth Waldeck. „Wir haben bei den Bio-Betrieben einen Zuwachs um 32 auf 68 Betriebe. Ebenso hat sich die Bio-Fläche von 935 Hektar auf 1776 Hektar, also um rund 90 Prozent gesteigert.“ Die Steinwald-Allianz liege mit einem Gesamtanteil von 10 Prozent Bio-Fläche knapp unter dem Bayerndurchschnitt mit 12 Prozent. „Natürlich sind wir von unserem angestrebten Ziel von 30 Prozent im Jahr 2030 noch gut entfernt“, stellte Elisabeth Waldeck fest.
Die Öko-Modellregion Steinwald sei die einzige in Bayern, die über eine Erzeugergemeinschaft Öko-Rinder verfüge. „2019 wurde diese Gemeinschaft mit zehn Rinderhaltern gegründet“, informierte Waldeck. Produkte vom Rind seien für die Verbraucher in gut 20 Verkaufsstellen erhältlich. „Damit verfolgen wir das Ziel fairer Preise, kurzer Transportwege und damit einer höheren Wertschätzung für die Rinderhalter und deren Tiere.“ Mittlerweile könnten Verbraucher unter dem Motto "Kauf ne Kuh" im Online-Hofladen vorbestellen.
Projektmanager Günther Erhardt verwies auf die beliebten Kochkurse „Bio-Erleben“ der Steinwald-Allianz. „Wir sprechen die Bevölkerung in der Region im Bereich Bio an“, stellte Projektmanagerin Eva Gibhardt fest. Denn es gelte, das Bio-Bewusstsein zu stärken. Kooperationen seien unter anderem mit dem Schulamt im Hinblick auf Lehrerfortbildungen am Laufen. Aber auch der Biodiversität in Kommunen gelte ein Augenmerk. So sei eine Fortbildungsreihe für kommunale Bauhöfe angedacht.
„Das Tourismusjahr 2022 ist eher verhalten gestartet“, stellte Tourismusreferentin Stephanie Wenisch vom Landratsamt Tirschenreuth bei der öffentlichen Sitzung der Steinwald-Allianz fest. Gemeinsam mit Anja Zölch von der Geschäftsstelle der Steinwald-Allianz gab sie einen Überblick über den Tourismus und das Marketing im Zweckverband. Wie Wenisch ausführte, stiegen im Oberpfälzer Wald, wozu auch der Steinwald gehört, zwar die Übernachtungen von 2020 auf 2021 um über 10 Prozent, im Verhältnis zum Vor-Corona-Jahr 2019 ergebe sich aber ein Minus von rund 23 Prozent. „Dafür stieg aber die Verweildauer von 2,6 auf 3,2 Tage.“
Über das Außenmarketing verlor Anja Zölch einige Worte. So werde das Freizeitmagazin "Stiftland & Steinwald" seit 2020 mit rund 45.000 Exemplaren herausgegeben. „In der Corona-Zeit stiegen vor allem die Prospektversandbestellungen“, so Zölch. So seien es im vergangenen Jahr 1300 Bestellungen gewesen. „Ein Zuwachs gegenüber 2020 um 14 Prozent.“
Auch wies Anja Zölch auf die nächsten Veranstaltungen der Steinwald-Allianz hin. Dazu zählte sie die Aktion „24 Stunden Steinwald erleben“ vom 25. bis 26. Juni, die Stern-Radwallfahrt nach Fuchsmühl am 24. Juli und die Müllsammelaktion im Steinwald am 3. September.
Abschließend berichtete Stephanie Wenisch vom Mountainbike-Konzept Fichtelgebirge und Steinwald. „Unser Ziel ist es, ein Besucherlenkungskonzept mit ausgeschilderten MTB-Strecken zu erarbeiten.“ Ein weiteres Ziel sei, Fichtelgebirge und Steinwald als Qualitätswanderregion auszeichnen zu lassen. „Da müssen wir insgesamt 44 Kriterien erfüllen.“
Nicht zuletzt informierte sie über den neuen Naabtal-Express, den Rad- und Freizeitbus, der dreimal täglich auf der Route Tirschenreuth–Wiesau–Friedenfels–Erbendorf und Fichtelberg verkehre.
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