Fuchsmühl
31.01.2023 - 15:04 Uhr

Feuerwehren im Landkreis Tirschenreuth müssen 440 Mal löschen

Für den fast 65-jährigen Wiesauer Andreas Wührl war es die letzte große Veranstaltung als Kreisbrandrat. Er scheidet im Frühjahr aus dem Amt. Sein letzter Bericht kündete von einer erheblichen Steigerung der Einsätze.

„Nachdem am 26. Mai 2023 meine Amtszeit als Kreisbrandrat mit Vollendung der Altersgrenze von 65 Jahren enden wird, haben wir für 21. April eine Dienstversammlung im Pfarrzentrum Wiesau mit Neuwahl des Kreisbrandrates geplant“, kündigte Wührl seinen gesetzlich vorgeschriebenen Rückzug an. Zu den möglichen Kandidaten für seine Nachfolge wollte sich Wührl gegenüber Oberpfalz-Medien aber nicht äußern. „Schau'n mer mal“, sagte er nach der Vollversammlung der Feuerwehr-Führungskräfte.

Der amtierende Kreisbrandrat ist seit 1971 Mitglied der Feuerwehr Wiesau. 2001 übernahm er die Aufgaben des Kreisbrandmeisters, sechs Jahre später folgte die Ernennung zum Kreisbrandinspektor. Kreisbrandrat ist er seit 2016. In dieser verantwortungsvollen Funktion ist er laut eigenen Angaben wöchentlich 25 Stunden unterwegs. „Das war meine letzte Sitzung dieser Art“, verabschiedete sich Wührl nach sieben Jahren Amtszeit von "seinen" Feuerwehren im Landkreis Tirschenreuth. „Ich bitte euch alle, den Feuerwehren treu zu bleiben.“

Gold für Arnold und Stahl

Mit der Feuerwehr-Ehrennadel in Gold wurden bei dem Treffen Ehrenkreisbrandrat Franz Arnold (FFW Mitterteich) und Franz Stahl (FFW Tirschenreuth), Bürgermeister der Stadt Tirschenreuth, ausgezeichnet. Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber erhielten Kai Frech (FFW Wiesau), Manfred Günthner (FFW Konnersreuth), Christian Kempf, Johannes Schmid, Harald Schwartling (alle FFW Mitterteich), Rainer Walenta (FFW Konnersreuth), Wolfgang Wedlich (FFW Mitterteich) und Josef Wöhrl (FFW Atzmannsberg-Köglitz).

Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold bekam Fritz Leicht (FFW Kemnath). Wegen seiner Verdienste wurde Werner Schaumberger (FFW Fuchsmühl) mit der Feuerwehr-Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet. Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Bayern tragen künftig die Feuerwehrleute Matthias Bothe (stellvertretender Kommandant der FFW Pfaffenreuth), Richard Hess (FFW Groschlattengrün) und Markus Ulrich (FFW Fuchsmühl).

Landrat Roland Grillmeier betonte, dass sein Herz für die Brandschützer schlage. „Der Aufenthalt bei den Feuerwehren, bei engagierten Menschen, tut immer gut", würdigte er die vielfältige Arbeit der "starken Gemeinschaft“. Das Wirken der Feuerwehrleute bezeichnete der Bürgermeister von Plößberg und Kreisvorsitzende des Bayerischen Gemeindetags, Lothar Müller, als gelebte Nächstenliebe.

Die Aus- und Fortbildung bleibt eine zentrale Aufgabe des 1974 ins Leben gerufenen Kreisfeuerwehrverbandes. Nur so könne man das erreichte Niveau halten, betonte Kreisbrandrat Wührl. Er erinnerte an den Brandübungscontainer, der bereits an einigen Feuerwehr-Standorten im Landkreis angeboten wurde. Für die Lenker der Blaulicht-Fahrzeuge stand im Gerätehaus der FFW Fuchsmühl der Einsatzfahrten-Simulator zur Verfügung. Diese Schulungen würden gut angenommen. Wichtig sei die Teilnahme an den regelmäßigen Lehrgängen. Die Zahl dieser von 493 Feuerwehrleuten besuchten Abende oder Wochenenden bezifferte Wührl auf 39 Schulungseinheiten.

Steigerung bei allen Einsätzen

Der Kreisbrandrat legte die Einsatzstatistik für das zurückliegende Jahr vor. Insgesamt waren es 2541 Alarmierungen (Vorjahr: 1839) mit 1668 Technischen Hilfeleistungen (Vorjahr: 1274) und 440 Brandeinsätzen (Vorjahr: 294). Seit Anfang des Jahres laufe die stärkebezogene Alarmierung. Derzeit würden die Erkenntnisse gesammelt, um sie in einer Sitzung der „Projektgruppe Alarmierungsplanung“ zu analysieren.

Personell gab es Veränderung an der Führungsspitze des Kreisfeuerwehrverbandes: Nachfolger von Kreisbrandinspektor Lorenz Müller wurde im Juli 2022 Klaus Schicker. Dessen bisherige Aufgaben übernahm Christian Sirtl. Lorenz Müller wurde zum Ehrenkreisbrandinspektor ernannt.

Zuwachs in der Jugendfeuerwehr

Den Jahresbericht der Kreis-Jugendfeuerwehr Tirschenreuth legte deren Leiter Wolfgang Bauer (FFW Krummennaab) vor. Von den aktuell 101 Feuerwehren wurden laut Bauer 84 Jugendgruppen gemeldet. „Die Anzahl der Jugendlichen stieg auf 668 Nachwuchskräfte an“, rechnete der Kreisbrandmeister vor. 237 Mitglieder in Kinderfeuerwehren sind in 21 Gruppierungen aktiv, wobei sich einige Feuerwehren zusammengeschlossen haben. Als erfreulich kommentierte er den Neuzugang von 46 Mädchen und Buben in die Jugendfeuerwehren. Ansprechpartner sind Stefanie Spörrer, Bastian Betz (beide FFW Groschlattengrün) und Lena-Sophie Nemsow (FFW Mitterteich). Zu Bauers Themen gehörten auch die 2022 ins Leben gerufene „Kinderflamme“ und die Wettbewerbe auf Kreis-, Landes- und Bundesebene wie Jugendolympiade, Jugendleistungsmarsch und -wissenstest.

Bei den Wahlen wurden die Vertreter der Vereine, Ludwig Kugler (FFW Kastl – Bereich West) und Franz Bauernfeind (FFW Mitterteich – Bereich Mitte), in ihren Ämtern bestätigt. Delegierter zur Landesverbandsversammlung wurde Peter Denz (FFW Kemnath). In der Bezirksversammlung werden die Feuerwehren von Martin Stangl (FFW Unterbruck), Kreisbrandmeister Klaus Schicker, Christian Blohmann, Stefan Gleißner (beide FFW Wiesau) und Peter Denz (FFW Kemnath) vertreten. Schatzmeister bleibt der Plößberger Willi Horn. Die Kasse prüfen Johannes Helgert (Tirschenreuth) und Christian Grillmeier aus Mitterteich.

Hintergrund:

Kreisfeuerwehrverband in Zahlen

  • 101 Feuerwehren
  • 3925 Aktive
  • 668 Jugendliche
  • 237 Kinder
 
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