Die Veranstaltung, die stets auch mit einem heimatkundlichen Vortrag verbunden ist, hätte freilich mehr Besucher verdient gehabt. Der auch am Freitagabend andauernde Eisregen jedoch machte dem Heimatkundlichen Arbeitskreis einen gehörigen Strich durch die Erwartungen hinsichtlich der Besucherresonanz. Nur wenige Interessierte wagten sich an diesem widrigen Abend ins Rathausfoyer, um sich die ersten druckfrischen Exemplare des Kalenders zu sichern. Zudem hatte Kalender-Gestalter Gottfried Sperrer aus gesundheitlichen Gründen sein Kommen kurzfristig absagen müssen. Dessen Aufgabe übernahm Erich Schraml, der stellvertretend für den Mitherausgeber durch den 2019er Kalender, der ab dem kommenden Jahr die Wohnungen zieren darf, Seite für Seite blättern durfte. Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Bilderausstellung mit Motiven von früher.
Die im Kalender gezeigten Bilder stammen allesamt aus dem umfangreichen Archiv des heimatkundlichen Arbeitskreises, das Gottfried Sperrer bereits seit Jahren pflegt. Der Fuchsmühler hatte auch heuer wieder darin herumgekramt, um davon einige Schätze abdrucken zu lassen.
Das Kalender-Titelblatt 2019 ziert der „Fliegenpilz“ mit Handpumpe am Säuerling unweit des Wiesaubaches. Das Foto stammt aus den frühen 1960er Jahren. Der monatliche "Spaziergang" führt an den Hackelstein, weiter zur Kapelle nach Güttern und macht dann einen Schlenker hinein in den Schlosspark. Weitere mehr oder wenig bekannte Stationen folgen. Was (absichtlich) fehlt, sind die Bildunterschriften. Schließlich soll ja erraten werden, was sich hinter den Motiven verbirgt. Die Auflösung folgt am Kalenderende.
Nicht verzichten mussten die Zuhörer auf den abendlichen Vortrag, in dessen Mittelpunkt der Bergbau nahe Fuchsmühl rückte. „In den Bergwerken wurde zunächst Eisen abgebaut“, berichtete Erich Schraml. Später sei man auf Braunkohle gestoßen, fuhr der Leiter des Heimatkundlichen Arbeitskreises fort. Fördertürme suchte man vergeblich. Gearbeitet wurde mit Eimer, Pickel und Schaufel. Pferdefuhrwerke verkehrten statt der noch nicht vorhandenen Kipploren. „Die Reste der ehemaligen Zechen findet man noch heute", schloss der Heimatkundler und verwies auf die Gegend bei Herzogöd. „Wenn man genau hinschaut, erkennt man Hügel und einige Vertiefungen.“
Der Heimatkalender „Kennst me nu?“ ist in einer Auflage von 180 Stück erschienen. Der bebilderte Rätsel-Ausflug in die Ortsgeschichte ist zum Preis von fünf Euro ab sofort im Rathaus, in der örtlichen Bank, im Dorfladen, bei Lebensmittel Lindner und in der Bäckerei Zeitler erhältlich.
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