Fuchsmühl
24.10.2022 - 14:35 Uhr

Harsche Kritik am Landesverband der Geflügelzüchter

Willi Schiener sagte in Richtung Landesverband: „Denen ist wohl Corona in den Kopf gestiegen.“ Bild: kro
Willi Schiener sagte in Richtung Landesverband: „Denen ist wohl Corona in den Kopf gestiegen.“

Nicht mit deutlichen Worten sparte der Zuchtwart für Geflügel, Willi Schiener, bei der Herbstarbeitstagung des Kreisverbandes für Geflügel im Fuchsmühler Schützenheim. An den Landesverband gerichtet sagte er: „Denen ist wohl Corona in den Kopf gestiegen.“ Viele im Landesverband hätten gar kein Interesse an der Geflügelzucht. Ihnen gehe es nur um ihre Posten. Dabei seien die vielen Kleintierzüchter unverzichtbar. "Ohne sie wären wohl mindestens 40 bis 50 Rassen schon ausgestorben“, so Schiener.

"Der Kleintierzuchtverein ist mein Leben. Es gibt doch nichts Schöneres, als kleine Küken aufwachsen zu sehen.“ Willi Schiener appellierte an die Vereinsvertreter, auf die Nachwuchsarbeit zu setzen und auch die Jugend in die Vereinsarbeit aktiv einzubinden. Nur so könne man die Kleintierzuchtvereine auch zukünftig am Leben erhalten. Schiener zollte den Geflügelzüchtern im Kreis Tirschenreuth großes Lob: „Bei uns gibt es ein hervorragendes Tiermaterial.“ Er hoffe, dass alle anstehenden Schauen stattfinden können.

Kreisvorsitzender Karl Weiß berichtete von der Bezirksausschusssitzung und stellte unmissverständlich fest: „Es herrscht eine große Vetternwirtschaft.“ Er verwies auf den verdienten Züchter Heinrich Weidhas (Tirschenreuth), der den Titel des Bundesehrenmeisters erhalten sollte. Weil er jedoch gesundheitsbedingt nicht zur Ehrung fahren konnte, wollte man die Ehrung auf Landesebene nachholen, was aber abgelehnt worden sei. Auf der gleichen Ebene sei jedoch einer aus einem anderen Bezirksverband mit dem gleichen Titel ausgezeichnet worden. Dazu wollte man auf dieser Herbstarbeitstagung bei Bezirksvorsitzendem Willibald Roauer nachhaken. Doch Roauer kam nicht. Auf Kreisebene habe das Jugend-Zeltlager in Waldsassen stattgefunden. Enttäuscht sei er gewesen, dass beim abendlichen Treffen nur 4 der 14 Vereine anwesend waren. „Das ist ein schlechtes Zeichen für die Jugend. Dabei ist die Jugendarbeit so wichtig.“ Erfreulich sei, dass von den insgesamt 14 Vereinen in diesem Jahr 11 eine Lokalschau durchführen wollen. Weiß gab bekannt, dass die Kreisschau 2023 in Waldsassen, 2024 in Konnersreuth und 2025 in Friedenfels stattfinden werde.

Jugendleiterin Magdalena Schiener sagte, dass elf Jugendliche aus drei Vereinen am Zeltlager in Waldsassen teilgenommen haben. Sie dankte dem Kleintierzuchtverein Waldsassen für die Ausrichtung dieses Zeltlagers. Alle Vereine, die sich nicht am Zeltlager beteiligten, werden mit einer „Geldstrafe“ von zehn Euro belegt.

Willibald Schiffl, Zweiter Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Plößberg, wies auf die Kreis- und Bezirksschau hin, die am 12./13. November in Plößberg stattfindet. Er gab auch einige Auflagen des Veterinäramtes weiter. So müssten alle Tiere einer Einlassuntersuchung unterzogen werden. Dies könne entweder in Plößberg oder auch zu Hause durch den heimischen Tierarzt erfolgen. Ohne diese Untersuchung komme kein Tier in die Ausstellungshalle.

Die Frühjahrsarbeitstagung findet am 11. März in Konnersreuth statt, informierte Kreisvorsitzender Karl Weiß.

 
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