Bereits vor dem Treffen im Hotel „Hackelstein“ hatte Ludwig Günthner seinen Rücktritt angekündigt. Rasch wurde mit Heinrich Schärl ein Nachfolger gefunden, der nun das Amt übernommen und auch in der Chronik geblättert hat. "Durch die Vorbereitungen, später auch durch die Aufführungen an der Felsenbühne waren wir so zusammengewachsen, dass wir es sehr schade fanden, dass auf einmal alles zu Ende sein sollte und jeder seine eigenen Wege geht", erinnert sich der neue Vorsitzende an die Anfänge vor 24 Jahren. Die Idee, sich einmal im Monat in den Fuchsmühler Gastwirtschaften zu treffen, war geboren. Seit seiner Gründung 1994, im Gedenkjahr "100 Jahre Holzschlacht in Fuchsmühl", kommt der Holzrechtler-Stammtisch regelmäßig einmal im Monat zusammen.
Anfangs gesellten sich überwiegend Laienschauspieler zu diesen Treffen, danach auch einige echte Holzrechtler, also Fuchsmühler Bürger, die heute noch das Holzrecht innehaben. Wie es sich für eine Vereinigung gehört, wählte man mit Ludwig Günthner seinerzeit auch einen Vorsitzenden. Üblicherweise wird an den Tischen geredet und Brotzeit gemacht. Eines aber unterscheidet den Holzrechtler-Stammtisch deutlich von den anderen. Bei all den Treffen rückt auch das gemeinsame Singen in den Mittelpunkt. Man sei ein nicht eingetragener Geselligkeitsverein, charakterisierte einmal Ludwig Günthner „seinen“ Stammtisch. „Da hat sich bis heute nichts geändert“, betont auch der neue Vorsitzende Heinrich Schärl auf Anfrage.
Die Besucherzahl ist unterschiedlich. „Manchmal kommen 20 Personen zu den Treffen, manchmal auch weniger.“ Egal wie viele Leute am Holzrechtler-Stammtisch sitzen: Regelmäßig wird gesungen und musiziert. Nach und nach haben sich die Holzrechtler auch ein Liederbuch – das "Bunte Singbücherl" – zusammengestellt, damit alle Strophen mitgesungen werden können. Zu einem „Schlager“ ist das im Ort sehr bekannte 6-er Spottlied „Wir san die tapferen Bayern“, zweifellos aber auch das Fuchsmühler Heimatlied geworden. Freilich kommen das eine oder andere Mal auch die Ereignisse im Oktober 1894 zur Sprache, die Fuchsmühl über Nacht in die Schlagzeilen gebracht hatten.
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