"Granit trifft auf Basalt" heißt ein Projekt, das künftig eine geologische Besonderheit rund um den Ortsteil Herzogöd (Marktgemeinde Fuchsmühl) in den Fokus rückt. Eine rund drei Meter große Basaltstele mit verschieden großen Basalt- und Granitkugeln an ihrem Fuß wird künftig die Blicke von vorbeikommenden Radfahrern, Wanderern und Spaziergängern auf sich ziehen.
Beim Eintreffen der Ehrengäste und vor dem offiziellen Spatenstich jedoch musste Bürgermeister Wolfgang Braun eine Menge Frotzelei über sich ergehen lassen. Bürgermeister Toni Dutz vom Nachbarort Wiesau, der bei seiner Begrüßungsrede für die Einladung der CSU-Kreistagsfraktion herzlich dankte, meinte: "Lieber Wolfgang, wir haben schon viel gebaut, jedoch einen Spatenstich in stockfinsterer Nacht hat es noch nie gegeben."
Wolfgang Braun nahm es gelassen und freute sich mit den Einwohnern des Ortsteils Herzogöd sowie Anton April (Freie Wähler) und Hermann Stock (SPD), Fraktionssprecher im Fuchsmühler Marktrat, dass nun mit dem Bau begonnen werden kann. "Bis Weihnachten sollte normalerweise alles fertig werden", hoffte der Rathauschef.
Feurige Vergangenheit
Zusammen mit Kreisheimatpflegerin und Einwohnerin von Herzogöd, Maria-Magdalena Stöckert, stellte das Gemeindeoberhaupt das 28 000 Euro teure Projekt vor. "Wer denkt, der Steinwald bestehe nur aus uraltem Granit, der irrt. Feurig und explosiv ging es in jüngerer geologischer Vergangenheit vor rund 25 Millionen Jahren, hier auf der Höhe zu. Plößberg, Steinknock, Kleiner Teichelberg und dazwischen Herzogöd - zusammen ein rund zehn Quadratkilometer großes Vulkanfeld mit mehreren Ausbruchstellen. So prägt das Vulkangestein Basalt heute den geologischen Untergrund, jedoch meist tiefgründig verwittert", wussten die beiden Fuchsmühler.
Auch zeugen noch kugelige Basalt-Findlinge von dem vergangenen Naturschauspiel. In Herzogöd werden die Basaltkugeln "Kulmitzer" genannt und treten - sobald der Mutterboden abgetragen ist - in den verschiedensten Größen zutage. Im Bereich des Steinbruchs am Teichelberg kann man die sehr hohen, fast aufrecht stehenden Basaltnadeln oder -stelen sehen.
Granitfelsmassiv
Wandert man von Herzogöd rund zwölf Kilometer in nördliche Richtung, trifft man auf den großen Steinbruch in Schurbach, in dem Kösseine-Granit abgebaut wird. In nur drei Kilometer Entfernung von Herzogöd befindet sich bereits gut sichtbar das Granitfelsmassiv des Hackelsteins. Ganz zentral auf dem "Basaltbuckel" sitzt Herzogöd.
Auf diese geologische Besonderheit soll nun das Projekt "Granit trifft Basalt" hinweisen. Die beiden Gesteine an dem Kunstobjekt sollen sowohl in natürlicher als auch in verarbeiteter Form gezeigt werden. Weiter soll über die auf der Anhöhe von Herzogöd einst abgebauten Bodenschätze informiert werden: das Kohlebergwerk in der Waldabteilung "Sattlerin" und das Eisenerzbergwerk in der Schottenbrunn. Letzteres war bis 1881 in Betrieb und hat zeitweiligen Wohlstand nach Fuchsmühl gebracht. Maria-Magdalena Stöckert dankte abschließend der Firma Alois König, die die Bauausführung übernommen hat, sowie allen Markträten und Dr. Andreas Peterek (Geopark Bayern-Böhmen) für die breite Unterstützung im Vorfeld. Bürgermeister Wolfgang Braun würdigte die großzügige Förderung (Leader). Im Zuge des Bauvorhabens erfolgt abschließend eine Bepflanzung der Fläche mit standortgerechten Stauden und Sträuchern. Ferner ergänzen Informationstafeln das Objekt und erinnern, was einst erdgeschichtlich rund um den Ortsteil Herzogöd passiert ist.













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