Fürstenhof bei Fuchsmühl
17.07.2023 - 07:41 Uhr

Bauernhaus in Fuchsmühl ein Raub der Flammen

Die Serie der Brände in der Region reißt nicht ab. Am frühen Montagmorgen wurde ein altes Bauernhaus bei Fuchsmühl ein Raub der Flammen.

Die Bürger der Gemeinde Fuchsmühl wurden am Montagmorgen gegen 7.30 Uhr durch lautes Sirenengeheul aufgeschreckt. Aus dem ganzen Umkreis fuhren Feuerwehrautos mit Blaulicht und Martinshorn nach Fuchsmühl. Im Ortsteil Fürstenhof brannte ein altes Bauernhaus am nördlichen Ortsrand.

Weithin sichtbar schlugen die Flammen aus dem Dachstuhl des zweistöckigen Hauses. Die anfänglichen Befürchtungen, dass sich noch Personen im Gebäude befinden könnten, bewahrheiteten sich Gott sei Dank nicht. Das alte Gebäude war zwar noch teilweise bewohnt, aber beim Ausbruch des Feuers war nach Angaben der Polizei keiner im Haus.

Die Integrierte Leitstelle beorderte neben der Feuerwehr aus Fuchsmühl auch die Aktiven aus Helmbrechts, Mitterteich, Poppenreuth bei Waldershof, Voitenthan, Walbenreuth, Waldsassen, Wiesau und Marktredwitz zum Unglücksort, um die Flammen zu bekämpfen und ein Übergreifen des Feuers auf die Nachbarhäuser zu verhindern. Rund 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Außerdem rückten auch noch 15 Mitarbeiter des Roten Kreuzes und zwei Notärzte aus, um gegebenenfalls schnell Erste Hilfe leisten zu können. Nach ersten Erkenntnissen mussten sie nicht eingreifen.

Die Arbeiten waren aufgrund der beengten Straßenverhältnisse in dem kleinen Ortsteil von Fuchsmühl nicht einfach. Zum Brandort führt nur eine schmale Straße. Auch die Mitterteicher Drehleiter, Atemschutzträger und eine Drohne waren im Einsatz. Die größte Gefahr bestand, dass das Feuer auch auf das fast angrenzende neue Wohnhaus der Familie übergreifen könnte. Gemeinsam gelang es den Aktiven, dies zu verhindern.

Den Feuerwehreinsatz leitete Kreisbrandrat Stefan Gleißner selbst, der als einer der ersten am Brandort war. „Da stand der Dachstuhl bereits in Vollbrand“, erzählt er. Etwas kritisch sei die Nähe des brennenden Hauses zu zwei Nachbargebäuden gewesen. Da habe durchaus die Gefahr bestanden, dass sich das Feuer durch Funkenflug weiter im Ort ausbreiten könne. Ein anderes Problem sei die Wasserversorgung gewesen, erzählt Gleißner. Aufgrund des niedrigen Hydrantendrucks habe eine Schlauchleitung von etwa 700 bis 800 Meter bis zu einem Weiher gelegt werden müssen, um genügend Löschwasser zu haben. Das Gebäude sei nach dem Brand wegen Einsturzgefahr nicht mehr begehbar. „Es hätte aber ohnehin demnächst abgerissen werden müssen“, berichtet der Kreisbrandrat.

Der materielle Schaden hält sich dabei in Grenzen, da das Gebäude laut Polizei im hinteren Bereich bereits vor dem Brand einsturzgefährdet war. Die Beamten gehen von einer Schadenssumme von rund 20.000 Euro aus. Die Anwohner des alten Bauernhauses hatten laut Polizei den Brand selbst entdeckt. "Zuerst haben sie eine starke Rauchentwicklung im Dachbereich festgestellt, und dann war auch schon Feuerschein zu sehen", berichtet ein Sprecher der Tirschenreuther Inspektion. Über die Ursache des Feuers konnte die Polizei noch keine Angaben machen.

Die Serie der Brände reißt dabei derzeit im Landkreis Tirschenreuth nicht ab. Fast täglich kommt es aktuell zu Flächenbränden auf den Feldern. Erst am Samstag waren in der Nachbargemeinde Schönhaid bei Wiesau ein Schuppen und eine Garage komplett abgebrannt. Vor gut einer Woche waren in Geisleithen bei Plößberg ein Stall und eine Lagerhalle ein Raub der Flammen geworden. Die Schadenshöhe dort wurde auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.