Für die Landwirte ist er "der erste Herbstbruder", sein Gedenktag markiert den Anbaubeginn für die Feldfrüchte des Herbstes. Am 10. August feiert die Kirche den Gedenktag des heiligen Laurentius. Und in Gaisthal wird dem Namenspatron der Dorfkirche gedacht.
Als "Laurentiustränen" werden die Sternschnuppen in den August-Nächten bezeichnet. Laurentiusbrot wurde früher gesegnet und dann an Arme, oft auch an das Vieh, verteilt. Der Laurenzilorbeer, die oft meterhohe, gelbblütige Goldrute, gilt als Heilmittel für verschiedene Krankheiten. Geweihte Laurenzikohlen schützen vor Feuer, der Laurentiussegen schützt bei Feuer und bei brennenden seelischen Qualen. Und auch die Rebsorte St. Laurent ist nach dem Heiligen benannt.
Der heilige Laurentius ist einer der meistverehrten Heiligen der Kirche. Dargestellt wird der Diakon und Märtyrer, der am 10. August 258 in Rom gestorben ist, oft auf einem Rost. Tatsächlich starb er wohl durch Enthauptung, nicht auf dem Rost, wie es die Legende überliefert. Laurentius soll bei seinen Anhängern einen tiefen Eindruck hinterlassen haben, er hatte eine gute Ausbildung und beeindruckte durch seine Sozialarbeit.
In der Pfarrei Schönsee wurde vor über 350 Jahren die Expositurkirche Gaisthal diesem Heiligen geweiht. Am 10. August ist sein Feiertag, das sogenannte Patrozinium. In der Dorfkirche deutet eine Rauchwolke auf der Darstellung des Hochaltarbildes auf die Legende um den Heiligen hin. Er ist der Patron vieler, angefangen bei Schülern und Studenten über Bäcker, Konditoren, Bierbrauer, Winzer und Wirte.
Viele Bauernregeln ranken sich um den Heiligen: „Wenn es am Laurentiustag schön und heiter ist, soll ein freundlicher Herbst folgen“ oder „An Laurenzi, es ist Brauch, hört das Holz zu wachsen auf“ und „Regnet's am St.-Laurenz-Tag, gibt es große Mäuseplag“. Auch Sternschnuppen sind zu Laurenzi ein Thema, denn „Sankt Lorenz kommt in finstrer Nacht ganz sicher mit Sternschnuppenpracht“. Die Nächte werden klarer und kühler und es geht wieder „auswärts“. Die Tage sind schon etwas kürzer.
Anlässlich „Laurenzi“ findet am Montag, 10. August, um 19.30 Uhr in der Gaisthaler Kirche ein Musik- und Wortgottesdienst mit kleinem Musikensemble statt unter dem Thema „An(ge)dacht zum Patrozinium – Musik und Mediation“. Der Musikkreis Gaisthal & Freunde gestaltet diese Feier unter den gegebenen aktuellen Hygienevorschriften und Anweisungen.
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