Pechhofen bei Mitterteich
08.08.2022 - 14:52 Uhr

Gefallene aus Pechofen kehren zurück in die Heimat

In der Ortsmitte von Pechofen ist ein Gedenkstein an die bei beiden Weltkriegen Verstorbenen aus dem Ort gesegnet worden. Dabei wurden Parallelen zur Gegenwart gezogen, außerdem kam ein strittiger Punkt kurz zur Sprache.

Es war eine beeindruckende Feierstunde am Freitagabend vor dem Dorfmittelpunkt in Pechofen. Ein Gedenkstein am Dorfteich, der an die Gefallenen und Verstorbenen aus der Ortschaft Pechofen der beiden Weltkriege erinnert, erhielt den kirchlichen Segen.

77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs will die Dorfgemeinschaft an die Soldaten erinnern, die aus ihrem Ort ihr Leben in beiden Weltkriegen verloren haben. „Mit diesem Gedenkstein kommen die Männer wieder zurück, der Gedenkstein soll uns Mahnung sein“, sagte Kaplan Daniel Schmid. Musikalisch gestaltet wurde die Feier vom Duo Herbert Krieglsteiner und Andreas Söllner auf dem Flügelhorn.

Abschluss der Dorferneuerung

Dritter Bürgermeister Josef Schwägerl dankte der Familie Hecht-Grillmeier, die diesen Gedenkstein zur Verfügung gestellt hat. Es handelt sich um ein Redwitzit aus der Pechofener Flur. Der Stein soll an die fünf gefallenen und verstorbenen Soldaten der beiden Weltkriege erinnern. „Mit diesem Gedenkstein wird die Dorferneuerungsmaßnahme in Pechofen auch offiziell beendet“, sagte Schwägerl.

In enger Abstimmung mit Bestatter und Stadtrat Bernhard Brandl wurde die Gravur am Stein angebracht. Die Kosten dafür übernahm die Stadt Mitterteich. Schwägerl betonte, dass die Stadt großen Wert auf Denkmäler legt und erinnerte daran, dass schon kurz nach Beginn der Amtszeit von Stefan Grillmeier das Kriegerdenkmal neu gestaltet wurde. Schwägerl dankte der Dorfgemeinschaft für ihr Engagement und die Eigenleistung. Dank galt der Krieger, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Mitterteich, die mit ihrer Fahnenabordnung an der Feier teilnahm.

Wichtiger Ort des Erinnerns

Schwägerl wünschte sich, dass nun auch der Punkt Spielplatz in Pechofen sich lösen lässt und hoffte auf einen positiven Gerichtsbescheid. Dieser werde noch dieses Jahr erwartet, wie es hieß. KSRK-Vorsitzender Wolfgang Danler dankte der Dorfgemeinschaft, dass sie ihre gefallenen Soldaten aus den beiden Weltkriegen nicht vergessen hat. „Dieser Gedenkstein macht nachdenklich, er zeugt von Trauer und Schmerz“. Danler nannte den Stein einen wichtigen Ort des Erinnerns.

Es müsse klar sein, dass der Stein an Menschen erinnere, die in Kriegen ihr Leben verloren haben, so Danler. Dies sei gerade in diesen Zeiten sehr bewegend, so der Sprecher in Anbetracht der aktuellen Situation in Europa. „Der Gedenkstein soll ein Aufruf für Gerechtigkeit und Frieden sein“, wünschte sich Wolfgang Danler und betonte, dass sich seine Kameradschaft auch weiter für die Flüchtlinge aus der Ukraine einsetzen werde.

Hoffen auf "ewige Gerechtigkeit"

Kaplan Daniel Schmid betonte: „Als Christen haben wir die Hoffnung, dass Gott seine Liebe zu den Menschen nie versagt." Er hoffe auf Gottes "ewige Gerechtigkeit“. Der Kaplan erinnerte daran, dass viele Menschen in den beiden Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts ihr Leben lassen mussten. „Draußen auf den Schlachtfeldern starben auch Menschen aus Pechofen." Sie kämen nun mit dem Gedenkstein in der Ortsmitte wieder zurück in die Heimat.

„Wir alle haben ein Ziel", sagte der Kaplan weiter über die Erwartung der Christen und sprach von der "Heimat im Himmel": "Schenken wir uns deshalb den Frieden auf Erden.“ Im Anschluss segnete Kaplan Daniel Schmid den Gedenkstein. Mit dem Lied „Der gute Kamerad" endete die beeindruckende und nachdenklich machende Feier.

 
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