Für Marina Hirnet „ist die Zeit fast wie im Flug vergangen“. Immerhin ist es inzwischen schon über 100 Tage her, dass sie als Bürgermeisterin an der Spitze der Grenzlandgemeinde steht. Der Rückblick seit dem Amtsantritt am 1. Mai fällt dabei positiv aus. „Die Arbeit macht mir große Freude“, stellt sie im Gespräch mit Oberpfalz-Medien fest.
Anderer Blickwinkel
Durch die sechs Jahre zuvor im Gemeinderat war die CSU-Kommunalpolitikerin zwar in die Projekte eingebunden und mit ihnen durchaus vertraut, „aber erst wenn man selbst in der Verantwortung steht, sieht man manches doch aus einem anderen Blickwinkel“, weiß sie inzwischen. Dabei kann sie auf die Unterstützung der Verwaltung im Pleysteiner Rathaus und des Bauhofs zählen.
Die ersten Wochen beschreibt Hirnet als „recht terminintensiv“. Dazu zählt sie neben dem näheren Kennenlernen des Personals auch jede Menge Besprechungen, darunter zum Ausbau der Ortsstraße von Georgenberg nach Neukirchen zu St. Christoph oder zur Erschließung des Baugebiets „Sandfeld“. Dabei nennt sie das Ausspülen von Banketten in diesen Bereichen beim Unwetter am 14. Juni als eine der ersten Herausforderungen.
Zwei Trauungen
Dazugekommen waren außerdem Fortbildungsmaßnahmen. Als eines der erfreulichsten Ereignisse bezeichnet die neue Rathauschefin ihre erste Trauung, der bereits eine weitere gefolgt ist. „Nach rund sechs Wochen ist manches zur Routine geworden“, lässt die Bürgermeisterin wissen. Diese will sie jedoch nur für den laufenden Betrieb gelten lassen. Ansonsten möchte sie eigene Akzente setzen und damit die Gemeinde weiter voranbringen.
Für die ersten 100 Tage hatte Hirnet die Herausgabe einer Gemeindezeitung ins Auge gefasst. „Das war leider nicht zu schaffen“, bedauert sie. „Sie kommt aber noch im September.“ Forcieren möchte sie unter anderem die Ansiedlung von Familien. Und da hat sie Kontakt mit dem Lokal-Fernsehsender OTV aufgenommen. Auch das Thema „Feuerwehren“, das in den vergangenen Jahren für jede Menge Diskussionsstoff und auch Ärger gesorgt hat, soll nun Zug um Zug abgearbeitet werden.
Fünf Antworten
Das habe ich mir anders vorgestellt: Ich muss oft langwierige Prozesse beim Umsetzen von Projekten feststellen, etwa beim Erlass von Satzungen.
Meine größte Aufgabe wird sein: Ich möchte manche Abläufe umstrukturieren und damit meine Vorstellungen verwirklichen. Dazu gehört auch eine gewisse Zeitschiene für die Umsetzung von Beschlüssen oder Maßnahmen.
Viel Zeit investiere ich ...: ... nach wie vor in die Einarbeitung, zu der auch neue Themen gehören.
Im Gemeinderat wünschte ich mir manchmal ...: ..., dass Kleinigkeiten bereits über die Verwaltung oder den Bauhof abgewickelt werden und nicht bei einer Sitzung als Anfragen gestellt werden.
Meine Familie schimpft manchmal, weil ...: Da muss ich passen. Jedenfalls gab es bis jetzt noch keine Klage.
Marina Hirnet
Marina Hirnet hat nach der Allgemeinen Hochschulreife zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und danach Lehramt für Grundschule studiert. Außerdem ist sie noch ausgebildete Speditionskauffrau. Die verheiratete zweifache Mutter ist 34 Jahre alt, Vorsitzende des CSU-Ortsverbands und ehrenamtliche Bürgermeisterin. Dem Gemeinderat gehören neben ihr fünf CSU-Mitglieder, jeweils drei Vertreter der Freien Wähler (FW) und der Bürgerliste Georgenberg (BLG) sowie ein Ratsherr der Unabhängigen Bürger Waldkirch (UBW) an.
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