Georgenberg
29.06.2025 - 11:43 Uhr

Liederabend im Kultursalon: Georgenberger lassen sich von "Very British" begeistern

Die englische Liedliteratur kommt beim Publikum im Kultursalon Georgenberg an: Mit "Very British" lassen Tenor Florian Neubauer und Pianistin Susanne Schieder Lieder aus Renaissance und Gegenwart erklingen.

Florian Neubauer und Susanne Schieder begeistern bei ihrem Konzert im Kultursalon. Bild: pi
Florian Neubauer und Susanne Schieder begeistern bei ihrem Konzert im Kultursalon.

Tenor Florian Neubauer und Pianistin Susanne Schieder nahmen ihre Zuschauer am Samstag im Kultursalon Georgenberg mit auf eine Reise durch die englische Liedliteratur von der Renaissance bis zur Gegenwart. Der Liederabend „Very British“ mit Liedern und Texten, die von Lebensfreude und englischem Humor, aber auch manchmal von einer Portion Wehmut geprägt sind, zog das begeisterte Publikum förmlich in den Bann.

Zu den Liedern des Komponisten John Dowland (1562–1626) erklärte Sabine Ziegler, die den Abend moderierte: „Seinerzeit wurden diese Lieder mit der damals typischen Laute begleitet. Heutzutage erklingen sie oft mit Klavierbegleitung.“ Neubauer und Schieder stellten das mit den Liedern „Come again“ und „Flow my Tears“ nachhaltig unter Beweis.

Stücke von Händel und Haydn

Was möglicherweise nicht so vielen bekannt ist: „Der große Barock-Komponist Georg Friedrich Händel (1685–1759) hat viele Jahre in London gelebt und gearbeitet und ist in der Westminster Abbey beigesetzt“, ließ die Moderatorin wissen und kündigte „The Trumpet is calling“ an.

Obwohl man mit dem Namen Joseph Haydn (1732–1809) eher die Wiener Klassik und den Fürsten Esterházy verbindet, kennt man von ihm vielleicht die „Londoner Sinfonie“. „Sie entstand ebenso während seiner England-Reisen wie auch eine Sammlung englischer Lieder“, informierte Ziegler. „The Wanderer“ ist eines dieser Lieder, das Neubauer und Schieder präsentierten.

„Is she not passing fair“ stammt von Edvard Elgar (1857 – 1934), der laut Ziegler „als typisch britischer Komponist nicht fehlen darf“. Dabei wies sie auf seine berühmte Melodie „Land of hope und glory“ aus dem Marsch „Pomp and Circumstance“ als beliebte Hymne hin.

Ein Hochstapler und ein Krokodil

Die zwölf Lieder des Zyklus „Candlelight“ von Peter Warlock (1894–1930) basieren auf englischen Kinderreimen. „Daher sind es allesamt sehr kurze Lieder“, sagte die Moderatorin. „Der Komponist malt die verschiedenen Stimmungen der Reime abwechslungsreich aus und spannt den Bogen vom Abzählreim ‚How many Miles‘ über Kindheitsträume und wundersame Begegnungen mit schrulligen alten Männern und Frauen bis hin zur Darstellung des brausenden Sturms im abschließenden ‚Arthur o'Bower‘.“ Zum Abschluss kündigte Ziegler mit „The Crocodile“ den Reisebericht eines Hochstaplers über das sagenhafte Krokodil an, das ihm nach seinem Schiffbruch begegnet sei.

Das war nach dem offiziellen Schlussakkord aber nicht alles: Neubauer und Schieder erhielten stehende Ovationen als Anerkennung für ein eindrucksvolles Konzert, das bei allen nachhaltige Eindrücke hinterlassen hatte. So folgten die Zugaben „How do I love thee“ von Maud Valerie White und „Is she not passing fair“.

 
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