Georgenberg
23.08.2024 - 12:53 Uhr

Mitten im Sommer: Christbäume nehmen Form an

Ja ist denn heut' scho' Weihnachten? Natürlich nicht, aber zwei Georgenberger wissen, was einen Christbaum nach Maß ausmacht.

Bernhard Holfelder ist derzeit dabei, die Bäume zu klassifizieren. Bild: pi
Bernhard Holfelder ist derzeit dabei, die Bäume zu klassifizieren.

Weihnachten ohne Christbaum? Das ist unter anderem in Deutschland und vor allem in Bayern unvorstellbar. „Ein Christbaum gehört einfach zum Fest des Jahres“, wissen Bernhard und Daniel Holfelder. Bevor ein passender Baum aber in der guten Stube aufgestellt werden kann, muss jede Menge Arbeit investiert werden. „Und die ist gar nicht so einfach“, beschreiben Vater und Sohn das ganze Drumherum. „Da stecken viele Stunden drin, die der Kunde nicht sieht, und das alles das ganze Jahr über.“ Schließlich wissen sie: „Der Baum muss nahezu perfekt sein, also schlank und nicht zu breit, dazu dicht gewachsen; und die Farbe muss auch passen.“ Bernhard und Daniel Holfelder, die auch gemeinsam das Landhotel „Kastanienhof“ leiten, sind mit Leidenschaft in Sachen Christbäume unterwegs, allerdings nicht ganz alleine. Sie haben noch einen Mitarbeiter, der sich auch mit großem Engagement um alles kümmert.

Alleine wäre die ganze Arbeit wohl auch nicht zu schaffen. Der Grund: „Insgesamt bewirtschaften wir rund 20 Hektar“, lasst Bernhard Holfelder wissen. Dazu zählen Flächen sowohl in der Heimatgemeinde Georgenberg als auch beim „Zirlwirt“ und beim „Sparrerwirt“ an der Staatsstraße von Vohenstrauß in Richtung Weiden. Außerdem sind die beiden an Kulturen in Norddeutschland beteiligt. Mit einem eindeutigen „Nein“ antwortet Bernhard Holfelder auf die Frage, ob man einfach warten kann, bis die gepflanzten Bäume schließlich geschlagen werden können. „Christbaum-Kulturen brauchen sozusagen rund um die Uhr Hege und Pflege“, betont er. „Wir kontrollieren die Bäume also mehrmals im Jahr.“ So könne etwa durch regelmäßiges Herauszwicken der äußersten Triebe auch der Wuchs der Seitentriebe entsprechende reguliert werden. „So kann ein Baum auch die wünschenswerte Form erreichen“, erklärt er dazu.

Laut Bernhard Holfelder vergehen von der sogenannten „Buzlkouh“ bis zur Pflanze erst einmal vier Jahre. „Dann dauert es nochmals sieben bis acht Jahre, bis der Baum Zimmerhöhe erreicht hat.“ Derzeit sind die Christbaum-Produzenten dabei, die Bäume zu klassifizieren. Das geschieht durch Bänder in verschiedenen Farben. „Die Bäume werden dann eingeteilt in erste, zweite und dritte Wahl“, sagt Bernhard Holfelder. „Geschnitten werden sie Mitte November für die Weihnachtsmärkte, Ende November dann für den Einzelhandel.“

Es gibt aber auch welche, wenn auch nur wenige, die absolut nicht zum Verkauf geeignet sind. „Richtig schlechte werden bereits Anfang November zu Streu verarbeitet“, erklärt er. Wichtig ist für beide auch, „dass die Bäume nach dem Schlagen noch einige Zeit gelagert werden können, weil der Übergang vom Schneiden bis ins Wohnzimmer nicht abrupt stattfinden soll“. Mit dem bisherigen Verlauf der Saison 2024 sind Bernhard und Daniel Holfelder ganz zufrieden. „Der Wasserhaushalt stimmt“, blicken sie auf die Zeit mit viel Regen zurück. „Die Bäume sind dunkel und kräftig. Sie sind ohne Stress gewachsen.“

Im Übrigen gibt es jede Menge Arten von Christbäumen. „Darunter ist auch ein Benz“, lächelt Bernhard. „Und dabei handelt sich nicht um eine Automarke.“ Beide setzen auf die Sorte „Ambrolauri“. Diese beschreiben sie mit einem breiten Habitus und klaren Astreihen. „Dazu kommen gleichmäßiger Wuchs und langsamer Jugendstart“, ergänzen sie. „Außerdem hat der Baum lange, schöne und glänzende Nadeln.“ Das Fazit: „Weihnachten kann kommen.“

 
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