Georgenberg
15.07.2024 - 09:36 Uhr

OWV erneuert in schweißtreibender Arbeit Rastplatz an der Burgruine Schellenberg

Für eine gemütliche Rast nach dem Aufstieg zum Schellenberg bestehen jetzt wieder beste Voraussetzungen. Der OWV Georgenberg sorgte mit Gemeinde und Staatsforsten für einen neuen Tisch und neue Bänke.

Johann Bock (stehend)stellt mit Bernhard Schaller (knieend, links) und Matthias Müller Tisch und Bänke am Schellenberg unterhalb der Burgruine auf. Bild: pi
Johann Bock (stehend)stellt mit Bernhard Schaller (knieend, links) und Matthias Müller Tisch und Bänke am Schellenberg unterhalb der Burgruine auf.

Wenn es im Bereich der Burgruine Schellenberg etwas zu tun gibt, ist der OWV zur Stelle, und das schon seit der Gründung im März 1971. „Der Schellenberg ist schließlich das Wahrzeichen unserer Gemeinde“, hebt Vorsitzender Manfred Janker die große Bedeutung der Burg auf 826 Metern Höhe hervor.

Umso mehr stehen die OWV-Leute immer wieder „Gewehr bei Fuß“. Erst vor Kurzem haben sie am Aufgang zur Burgruine einen neuen Tisch mit Bankgarnitur errichtet. „Die alte war einfach nicht mehr zu gebrauchen“, sagt der OWV-Chef. Kein Wunder: Schließlich liegt es inzwischen ziemlich genau 15 Jahre zurück, als – natürlich – der OWV den Tisch und die Bänke in einer Gemeinschaftsaktion mit den Bayerischen Staatsforsten AöR sowie Freunden aus Flossenbürg aufgestellt hatte.

„Unsere Revierleiterin Anna Bruglachner-Zaschka hat uns geraten, Granit als einheimisches Material zu verwenden“, blickt Janker auf die Absprache mit den Staatsforsten zurück. „Auch die Gemeinde hat uns wieder bestens unterstützt“, ist er für die kostenlose Überlassung der Granitsäulen dankbar. „Johann Bock hat sie dann mit seinem Traktor zur Baustelle gefahren.“

Dann ging es laut Janker erst richtig los mit dem schweißtreibenden Vorhaben. „Das war schon eine Knochenarbeit“, hebt er die Leistungen von Johann Bock, Helmut Müller und Bernhard Schaller hervor. „Die drei haben Schwerstarbeit geleistet.“ Die angefallenen 32 Stunden sprechen für sich. Umso mehr freut sich Janker, „dass alles gut über die Bühne gegangen ist“.

Marina Hirnet spricht von einem großartigen ehrenamtlichen Engagement des Waldvereins und weiß dieses zu schätzen. „Der OWV macht viel, was sonst eigentlich die Gemeinde erledigen müsste“, ist die Bürgermeisterin dankbar.

Erst wenige Jahre zurück liegt die aufwendige Instandsetzung des Aussichtsturms in einer Gemeinschaftsleistung zwischen den Bayerischen Staatsforsten, der Gemeinde Georgenberg und dem OWV. Damals hatten die OWV-Leute 284 von den insgesamt angefallenen 448 Stunden an Arbeitsleistung erbracht.

Laut Janker war das in diesem Zusammenhang aber nicht alles gewesen. „Ohne den Bau eines Weges als Zufahrt hätten die Arbeiten auf der Burgruine nicht über die Bühne gehen können“, blickt er zurück. „Helmut Müller, ein ausgebildeter Steinmetz, hat zunächst die vorhandenen Feldblöcke weggesprengt. Dann konnte der Autokran der Firma Einhäupl die Arbeit aufnehmen, und der bereits verstorbene Johann Völkl, besser bekannt als ‚Lenzen-Hans’, war mit seinem Bagger gefragt.“

Jankers Fazit: „Auch das war alles Schwerstarbeit, die sich aber gelohnt hat.“ Dazu kommt für ihn: „Wenn ich jemand gefragt habe, ob er mitarbeitet, hat er sofort zugesagt, und das alles für eine Brotzeit als einzigen Lohn.“

So schön nun alles geworden ist, eines liegt Janker weiterhin am Herzen: „Das Gelände der Burgruine ist kein Feuer- und Feierplatz“, weist er auf immer wieder festgestellte unschöne Hinterlassenschaften hin. „Wir haben schon oft Müll weggeräumt. Das ist aber nun wirklich nicht unsere Aufgabe.“

Hintergrund:

Die Burgruine Schellenberg

  • Lage: Staatswald, Aussichtsturm 826 m ü.d.M.
  • 1038 Besiedelung des Gebiets um den Schellenberg durch Herzog Bretislav mit Choden
  • 1347 Erbau der Burg „Lug ins Land“ (damalige Bezeichnung) durch Kaiser Ludwig der Bayer
  • 12. Juli 1498 Erstürmung unter der Führung des Hauptmanns Konrad von Wirsberg
  • Nikolaus Gschwindler, im Volksmund „Schellenberg-Niggl“ genannt, 1865 letzter Bewohner des Burggeländes; Wegzug mit Ehefrau nach Gehenhammer; dort gestorben am 9. August 1910
  • im Rahmen der 500. Wiederkehr der Erstürmung Besiegelung der Patenschaft zwischen der Gemeinde Georgenberg und dem Markt Wirsberg
 
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