Georgenberg
07.12.2018 - 12:07 Uhr

Wasser und Abwasser wichtigste Kosten in Georgenberg

Nur wenige Bürger haben Interesse am kommunalen Geschehen. So ist die Bürgerversammlung nach 45 Minuten zu Ende. Doch Bürgermeister Johann Maurer spricht aus voller Überzeugung zu seinen Zuhörern.

Bürgermeister Johann Maurer (rechts) legt vor einer überschaubaren Zuhörerzahl Rechenschaft ab. Bild: pi
Bürgermeister Johann Maurer (rechts) legt vor einer überschaubaren Zuhörerzahl Rechenschaft ab.

Maurer sagte, eine Bürgerversammlung sei zwar mindestens einmal im Jahr vorgeschrieben, er stehe aber hinter diesem Prinzip: „Ich bin überzeugt, dass kommunalpolitisches Handeln nur erfolgreich sein kann, wenn es transparent ist“, sagte der Rathauschef im „Berggasthof“ Schaller. „Große Projekte können heute nur gelingen, wenn sie von der Bürgerschaft akzeptiert und mitgetragen werden.“

Die von ihm bezeichnete „anspruchsvolle Agenda mit Rückblick und Vorausschau“ begann Maurer mit statistischen Zahlen, etwa zum Einwohnerstand am 30. Juni 2018 mit 1347. Zugezogen sind 2019 bisher 31, weggezogen 55. Hinzu kommen fünf Eheschließungen, neun Geburten und sieben Sterbefälle.

Neben den wichtigsten Einnahmen und Ausgaben im Etat 2018 – eine Kreditaufnahme ist nicht enthalten – beinhaltete die Rückschau auf die Projekte neben der Instandsetzung von Gemeindestraßen vor allem den Ausbau der Ortsstraße in Gehenhammer. „Die Kosten sind um 14,32 Prozent unterschritten worden“, freute sich der Bürgermeister und nannte als zuwendungsfähige Baukosten 184.857,88 Euro. „Dazu haben wir mit 120.157,62 eine Zuwendung von 65 Prozent vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz erhalten.“ Abgeschlossen ist seinen Aussagen zufolge zwar auch der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Hammermühle – Brünst, jedoch fehlt noch die Schlussrechnung.

Als Aufwertung für die Ortschaft Georgenberg bezeichnete Maurer den Gehwegbau in der Flossenbürger Straße. Weiter geht es auch bei der Breitbanderschließung, und die neue Homepage wird demnächst online gehen. Eine richtige Entscheidung des Gemeinderats war für ihn die Aufhebung der Ausschreibung für die Erschließung des Baugebiets „Sandfeld“, nachdem sich gegenüber der Kostenberechnung eine Steigerung um 25,31 Prozent ergeben hatte.

„Inzwischen ist eine neue Ausschreibung erfolgt, in der auch der Ausbau der Straße von Georgenberg nach Neukirchen zu St. Christoph und die Erneuerung der Wasserleitung enthalten sind“, sagte Maurer und wies auf die Vergabe des Auftrags am Donnerstag, 13. Dezember, hin. Eingeleitet ist auch der Bau des Sagen- und Märchenpfads „Auf Schönwerths Spuren“.

Mit dem Hinweis „Wasser ist das Element Nummer eins“ warb er um Verständnis, „dass in den nächsten Jahren das zum Teil 80 Jahre alte Leitungsnetz Zug um Zug saniert werden muss“. Dabei verwies er auf die sogenannten „Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben“ und auf die in der Vorauskalkulation bis 2020 enthaltenen Ausgaben von 675.000 Euro und Zuwendungen über 360.000 Euro.

Geprüft wird laut Maurer derzeit auch, ob die Kläranlage Neuenhammer auf Vordermann gebracht werden kann, oder ein Anschluss an Pleystein möglich ist. Zufrieden war er hingegen mit der Entwicklung der Kindertagesstätte und der Grundschule. Zum Thema „Feuerwehr“ informierte er über den bevorstehenden Neubau des Gerätehauses in Hinterbrünst, die angedachte Errichtung einer Fahrzeughalle in Neuenhammer und den beabsichtigten Anbau in Neudorf.

Für 2019 kündigte der Bürgermeister neben Straßenbaumaßnahmen mit der Erneuerung von Wasserleitungen unter anderem die Instandsetzung des Aussichtsturms auf der Burgruine Schellenberg, mögliche „Kleine Dorferneuerungsprojekte“ – etwa für das Schulhaus in Neudorf – oder die Errichtung eines Kultursalons im Rathaus an. „Es bleibt spannend“, fand Maurer und ergänzte: „Was sonst noch möglich und finanzierbar ist, werden die Haushaltsberatungen zeigen.“

In der kurzen Aussprache appellierten vor allem Ratsherr Martin Scheibl und der ehemalige Wasserwart Josef Meckl, bei den geplanten Erneuerungsmaßnahmen der Wasserleitung mit Augenmaß vorzugehen. „Die Bürger dürfen nicht überfordert werden“, sagte er. „Man muss ihnen wieder Luft lassen.“

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.