Großalarm für die Feuerwehren rund um Gleiritsch: Brand in einem Bauernhof in Steinach. Gegen 23.30 Uhr am Sonntag ging der Notruf in der Leitstelle ein. Nachbarn hatten ein verdächtiges Knacken und Knistern gehört. Ein etwa 20 mal 40 Meter großer Stadel steht da bereits in Vollbrand. Wenig später schlagen Flammen aus den Dächern von Ställen, einer Maschinenhalle, der Milchkammer und einer Scheune. Rund 80 Milchkühe und etliche Schweine sind in den Ställen untergebracht.Sieben Kälber vereenden.
Wasser aus Weihern
Die Feuerwehren aus dem Umkreis bis Oberviechtach, Pfreimd und Tännesberg rücken an, dazu Sanitäter, Polizei. Die Einsatzkräfte bauen von den Weihern am Dorf und aus Hydranten die Wasserversorgung auf, Kameraden löschen die Flammen mit dem Wasser aus den Tankfahrzeugen. Atemschutzträger rücken vor.
Die Rinder und Schweine im Stall werden durch massive Betondecken geschützt, während die Dachstühle darüber lichterloh brennen. Mit Gebläsen zerstäuben die Wehren Wasser in den Stall. Gleichzeitig glüht es weiter hinten im Strohlager. Trotz allen Einsatzes kommen sieben Kälber ums Leben. Maschinen werden zerstört, darunter fünf Traktoren.
150 Mann im Einsatz
Rund 150 Mann bekämpfen die Flammen, von allen Seiten her. Die Drehleiter der Feuerwehr Pfreimd leistet wertvolle Dienste. Die Dächer der betroffenen Gebäude sind längst abgedeckt. Immer wieder züngeln Flammen hoch. Im Einsatz sind die Wehren aus Gleiritsch, Schwandorf, Oberviechtach, Pfreimd, Hohentreswitz, Tännesberg, Trausnitz, Teunz, Weidenthal-Trichenricht, Pischdorf, Pamsendorf, Atzenhof und Weihern.
Noch in der Nacht wird das Technische Hilfswerk aus Schwandorf und Oberviechtach mit Lkw, Kran und Bagger zur Verstärkung geholt. Die verkohlten Dachstühle sollen abgeräumt werden, um die Last von den Brandschutzdecken zu nehmen und einen Einsturz zu verhindern. Der Einsatz dauert am Montag tagsüber noch an.
"Verletzt wurde bislang niemand", sagt Polizeihauptkommissar Norbert Ehebauer (Inspektion Oberviechtach) vor Ort. Das etwas abgesetzt stehende Wohnhaus, in dem zwei Schwestern und der betroffene Landwirt leben, ist nicht betroffen. "Zur Ursache können wir momentan noch nichts sagen", sagte Ehebauer kurz vor 1 Uhr. Da läuft der Einsatz der Feuerwehr noch auf Hochtouren. Der Schaden an den Gebäuden dürfte bei einer Million Euro liegen. Die Ermittlungen zur Brandursache übernimmt die PI Oberviechtach mit der Kriminalpolizei Amberg.
Die Feuerwehren arbeiteten auch am Montag noch: Das qualmende Viehfutter wurde von der Decke des Stalls geräumt. Mit Stahlstützen wurde die Decke des belegten Rinderstalls gesichert. Nach der Prüfung durch einen Statiker konnte ein Minibagger auf der Decke eingesetzt werden, was den Wehrmännern die Arbeit erleichterte. Das THW rückte mit Kran und Bagger an, ein Lkw mit großer Mulde übernahm den Abtransport der Futterreste auf ein angrenzendes Feld. Auch dort hatte die Feuerwehr ein Auge darauf, dass das Feuer nicht wieder aufflammt. Am Montag Vormittag nahmen auch die Ermittler der Kriminalpolizei ihre Arbeit auf.
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