Wie werden Kräuter angebaut und gegen welche Beschwerden helfen sie? Diplom-Biologin Claudia Schmid aus Gaisheim konnte dem Gartenbau- und Ortsverschönerungsverein bei seiner Jahreshauptversammlung in dieser Frage weiterhelfen.
Die letzte Versammlung war erst im August letzten Jahres, folglich fiel der Rückblick recht straff aus. Die Aktion „Wer hat den schwersten Kürbis“ begeisterte 44 Kinder. 15 Teilnehmern nahmen gerne das Angebot eines Baumschnittkurses mit Audi Lurbiecki an, die Osterkrone wurde von vielen fleißigen Händen gebunden und mit 25 Kindern wurde eine einstündige Emmauswanderung um Gleiritsch unternommen.
Demnächst steht eine Kinderaktion an, bei der ein Pizzabeet angelegt wird, welches dann im September bei einer Pizzaaktion „geerntet“ wird. Am Pfingstsonntag ist nach zweijähriger Pause wieder der beliebte Italienische Abend. Im Juni beteiligt sich der GOV beim Vereineschießen des Eisstockvereins, im Juli besuchen Kinder einen Imker. Ebenfalls im Juli findet das Backofenfest des Dorfladens statt, an dem sich der Gartenbauverein mit einem Kinderflohmarkt einklinkt. Mit der Herbstversammlung im Oktober schließt sich das Vereinsjahr 2022.
Zum Abschluss informierte die Vorsitzende noch, dass in diesem Jahr wieder ein Blumen- und Gartenwettbewerb stattfindet, wo entweder der Wohn- und Ziergarten ohne Nutzgarten oder die Gartengestaltung mit Obst- und Gemüsegarten bewertet wird. Der Gartenbauverein darf hier fünf Anwesen melden, da er über 200 Mitglieder hat. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Kreisverbands Schwandorf gibt es eine große Obstbaum-Pflanzaktion. Jeder Verein erhält drei Obstbäume nach Wunsch.
Diplom-Biologin Claudia Schmid referierte im Anschluss zum Thema „Natürliche Medizin aus dem Garten, Anbau von Kräutern sowie deren Wirkung und Anwendung“. Die „Hobby- und Berufskräuterhexe“ aus Gaisheim bei Moosbach hat in ihrem „naturgarten-zertifizierten“ Garten 200 Kräuter. Bei der Anlage eines Kräutergartens sollten zuerst die Platz-und Standortverhältnisse geklärt werden. Kräuter können in Kisten, auf dem Balkon, als Kräuterschnecke oder-treppe oder im Beet kultiviert werden. Düngung ist bei Kräutern nicht notwendig, da sie sonst keine Wirkstoffe bilden, ein regelmäßiger Rückschnitt ist sinnvoll und bei Ausläufer bildenden Pflanzen ist eine Topfpflanzung ratsam.
Die Ernte der Kräuter erfolgt grundsätzlich nach einem längeren sonnigen und warmen Zeitraum. Die Blüten sollten am späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag, die Früchte und Samen erst im vollreifen Zustand, Blätter oder Kraut kurz vor der Blüte und Wurzeln bzw. Rhizome abends im Spätherbst oder zum Beginn des Frühjahrs geerntet werden, also außerhalb der Vegetationszeit.
Die Biologin stellte die Wirkungsweisen verschiedener bekannter Kräuter vor: Kamille hat eine entspannende Wirkung und hilft bei Verdauungsproblemen, kleineren Hautproblemen oder Augenentzündungen, Ringelblumen sind entzündungshemmend. Lavendel hat durch seine ätherischen Öle eine beruhigende Wirkung. Rosmarin hat eine anregende Wirkung und kann bei rheumatischen Beschwerden, Schwindel und Schwäche verwendet werden. Thymian wirkt schleimlösend und befreit die Atemwege. Die Brennnessel ist ein wirklicher Allrounder und wirkt blutreinigend, entgiftend, blutstillend, milchbildend, blutzuckersenkend und stimuliert Verdauung und Stoffwechsel. Sie gilt als heimisches Superfood, ihre Samen haben eine belebende Wirkung und können bei Müdigkeit und Leistungsbeschwerden verwendet werden.
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