"Die Kinder müssen vor den staatlichen Schutzmaßnahmen geschützt werden!", forderte Silvia Stark über die Lautsprecher im Stadtpark Grafenwöhr bei einer Demonstration gegen Corona-Verordnungen. In einem durch Flatterband abgetrennten Bereich hatten sich Menschen versammelt, die ihrem Aufruf gefolgt waren: Die Anmeldung ließ 40 Teilnehmer zu. Für Stark war diese Zahl auch erreicht worden. Dazu schätzte sie noch einmal 30 Zaungäste. Eschenbachs Polizeidienststellenleiter Werner Stopfer geht hingegen von 25 Teilnehmern und 25 Schaulustigen aus.
Einige Teilnehmer trugen Plakate, andere nahmen die Gelegenheit war, das Wort zu ergreifen. Stark hatte eine Einladung zur Teilnahme an das Rathaus für Bürgermeister und Stadträte geschickt. Ihre erste Frage lautete, ob einer der Geladenen auch da sei. Zumindest zu erkennen gab sich keiner. Gerne hätte sie die Meinung der Lokalpolitiker zu ihren Vorträgen gehört, meinte die Rednerin. Allerdings zielten ihre Proteste meist auf Regeln aus der Bundes- und Landespolitik.
Ein beliebtes Feindbild war der bayerische Kultusminister Michael Piazolo. Einige Redner berichteten vom Briefverkehr mit seinem Ministerium und sprachen von für sie unbefriedigenden Antworten. Auf die Erwähnung von Ministerpräsident Markus Söder reagieren Zuhörer mit "Buh"-Rufen.
Nicht ganz zwei Stunden dauerte die Veranstaltung. Stopfer bescheinigte einen friedlichen und ordnungsgemäßen Verlauf. Zwar seien vereinzelte Teilnehmer der Maskenauflage nicht nachgekommen, hätten aber ein ärztliches Attest vorgelegt. Stark möchte die Versammlung wiederholen, wenn das Wetter endlich wärmer werde.
Bürgermeister Edgar Knobloch erklärte auf Nachfrage, dass er sich nicht auf einer öffentlichen Bühne instrumentalisieren oder bloßstellen lasse. Er sei selbst Familienvater und kenne die vorgebrachten Sorgen: "Aber der Staat trifft keine Maßnahmen, um Kinder zu drangsalieren sondern um sie zu schützen."




















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